Adesso-Neujahrszyklus

E-Health und Uberisierung am Neujahrszyklus

Uhr | Aktualisiert
von George Sarpong

Adesso hat in Zürich Kunden und Partner auf das neue Jahr eingestimmt. 170 Gäste folgten der Einladung. Highlight war ein Ausblick von Andy Fischer, CEO von Medgate, zur Zukunft der medizinischen Versorgung.

Der IT-Dienstleister Adesso Schweiz hat Kunden und Partner im neuen Jahr mit einem Apéro begrüsst. Der Einladung ins Zürcher Hotel Widder folgten 170 Personen. Hansjörg Süess, CEO von Adesso Schweiz, liess es sich nicht nehmen und begrüsste die Gäste persönlich im sich rasch füllenden Foyer des Festsaals. Häppchen, Wein und eine Jazz-Band verkürzten das Warten auf den offiziellen Teil der Veranstaltung.

"New World of Business"

In seiner anschliessenden Rede stellte Süess das Unternehmen kurz vor und präsentierte einige Highlights des vergangenen Jahres. Hierzu gehörte die Übernahme der Born Informatik im Sommer des letzten Jahres. Dadurch erhielt Adesso in Bern ein weiteres starkes Standbein.

Der Abend fand unter dem Motto statt: "New World of Business". Trends wie Plattformen und Ökosysteme führten zu einer permanenten Start-up-Kultur, erklärte Süess. Die Digitalisierung ist eines der wichtigsten Themen für die Kunden des Unternehmens, wie Süess erklärte.

Hierfür bietet Adesso etwa den Interaction Room an. Dies ist ein Raum, in dem sich Vertreter des Business und der IT treffen und neue Projekte ausarbeiten sowie erste Prototypen neuer Software testen können. Die Zusammenarbeit wird von Adesso moderiert.

Es bleibt nicht bei einer Kostenexplosion

Eine hohe Nachfrage nach Digitalisierungsprojekten käme derzeit aus den Branchen Finanzen und Versicherungen, sagte Süess. Auch E-Health ist ein Thema von Adesso Schweiz. Ein Kunde ist der Anbieter von Telemedizin-Diensten Medgate, dessen technisches System Adesso entwickelte. E-Health ist ein heisses Thema. Alleine schon deshalb, weil derzeit in der Schweiz Leistungserbringer und Kantone an der Umsetzung des elektronischen Patientendossiers arbeiten.

Doch die künftige Entwicklung dürfte noch weiter gehen, wie Andy Fischer, CEO von Medgate, in seinem Referat nach der Eröffnungsrede von Süess aufzeigte. Fischer räumte zunächst einmal mit dem Begriff Kostenexplosion auf. "Im Gesundheitswesen gibt es keine Explosion der Kosten, sondern einfach kontinuierlich steigende Kosten." Eine Explosion hingegen sei schliesslich rasch vorbei. Technische Fortschritte könnten dem Kostenwachstum gegensteuern.

Der Robodoc könnte Kosten sparen

Wearables und Sensoren aller Art, die Patienten bereits vor Ort analysieren und die Daten zum Arzt senden, könnten helfen, Patienten zu versorgen. Die Patienten müssten dann nicht immer im Einzelgespräch und vor Ort von einem Arzt betreut werden, erklärte Fischer. Dieses dezentrale Versorgungsmodell, unterstützt durch neueste Technologien, könnte unterm Strich zu geringeren Gesundheitskosten führen, die derzeit mit 68 Milliarden Franken pro Jahr zu Buche schlagen.

Ein heutiger Ansatz der dezentralen Betreuung ist die telemedizinische Betreuung, wie sie Medgate anbietet. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben bis zu 5000 Kontakte pro Tag und kann 80 Prozent der Fälle telemedizinisch betreuen.

Für die anderen Fälle muss etwa der Notarzt direkt zum Patienten. Doch all das geht Fischer anscheinend noch nicht weit genug. Fischer setzt auf die Fortschritte der Robotik. In 10 bis 20 Jahren würden Menschen wahrscheinlich von Maschinen untersucht werden. Schliesslich sei die Erfahrung von Ärzten auch die Reproduktion von Erfahrungen anderer. Das könnten Computer gut.

Uber mag die Deutschschweiz

Nach so viel Zukunft ging es zurück in die Gegenwart und um ein Angstthema: die Uberisierung. Rasoul Jalali, General Manager bei Uber, stellte das Unternehmen vor und erläuterte das System Uber. Aus der Sicht des Unternehmens ist die Taxi-Branche veraltet und blockiert. Erfreuliche Ausnahme sei die Deutschschweiz, allen voran Zürich, die im Vergleich zu anderen Teilen des Landes einen verhältnismässig liberalen Taximarkt habe.

Die Vision von Uber ist es, dass Menschen eines Tages kein eigenes Auto mehr benötigen, da es zahlreiche Alternativen gibt. Trotz der globalen Plattform für Fahrer und der autonomen Fahrzeuge schätzt Jalal, dass es Taxifahrer noch für eine lange Zeit geben werde.

Nach dem Referat diskutierten die Gäste bei einem Apéro Riche. Trotz drohender Uberisierung und Robotern in der Arztpraxis waren die Gäste bester Laune. Ein gutes Omen für das IT-Jahr 2016 und die neue Welt des Business.

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