Jahresbericht der Finanzkontrolle

Informatikprojekt Insieme in der Kritik

Uhr | Aktualisiert

Das geplante Informatikprojekt Insieme der Eidgenössischen Steuerverwaltung sorgt erneut für Kritik: Gründe sind Verspätungen und überschrittene Kosten.

Letzte Woche hat die Finanzdelegation (Findel) der eidgenössischen Räte ihren Jahresbericht veröffentlicht. Darin kritisiert die Findel, dass der Bund seine Finanzen nicht gut im Griff habe. Einer der Begründungen für diesen Vorwurf betrifft das Informatikprojekt "Insieme" der Eidgenössischen Steuerverwaltung. Die Kosten laufen hier aus dem Ruder, wie das Schweizer Fernsehen (SF) auf seiner Website schreibt.

Kosten statt Einsparungen

"Insieme" sollte die zwei veralteten Informatiksysteme "Molis" und "Stolis" ersetzen, mit denen die Eidgenössische Steuerverwaltung arbeitet. Ziel wären Einsparungen in Millionenhöhe. Leider gingen diese Pläne bis heute nicht auf. Wie der Bericht der Finanzkontrolle festhält, nahm sie "mit Besorgnis zur Kenntnis, dass in der Projektleitung erneut einschneidende Veränderungen vorgenommen werden mussten" und "der verbleibende finanzielle Rahmen nur noch die elementaren Projektziele abzudecken vermag".

Das Projekt dauere zu lange und die Kosten seien überschritten worden, was die Finanzdelegation "als nicht akzeptabel" erachtet. Sie werde sich 2012 erneut mit der Situation befassen, heisst es weiter. Das Ganze müsse nun deutlich redimensioniert werden, schreibt SF zudem unter Berufung auf den stellvertretenden Direktor der Finanzkontrolle, Armin Vuillemin.

Seit Jahren in der Kritik

Das Informatikprojekt Insieme sorgt schon seit Jahren für Diskussionen. Öffentlich ausgeschrieben wurde das Projekt bereits 2005, ein anfänglicher Zuschlag an Unisys wurde wieder rückgängig gemacht. Begründung: Der damalige Leistungsbeschrieb werde den Anforderungen und den auf dem Markt verfügbaren Lösungsmöglichkeiten nicht mehr gerecht. Unisys wehrte sich und reichte Beschwerde ein, diese wurde jedoch 2008 abgewiesen (die Netzwoche berichtete).

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