Im Interview: Yves Flückiger, CEO von Triple Eye

"Ich würde gerne mal einen kleinen Gastrobetrieb leiten"

Uhr | Aktualisiert
von Janine Aegerter

In der Rubrik "Beyond ICT" verraten Branchenkenner etwas aus ihrem Leben abseits von Technik und Unternehmensalltag. Heute stellt sich Yves Flückiger, Gründer und CEO von Triple Eye, den persönlichen Fragen.

Yves Flückiger, Gründer und Geschäftsführer von Triple Eye, stellt den Menschen bei seiner Arbeit ins Zentrum. (Quelle: www.ph7.info - Stefan Hofmann)
Yves Flückiger, Gründer und Geschäftsführer von Triple Eye, stellt den Menschen bei seiner Arbeit ins Zentrum. (Quelle: www.ph7.info - Stefan Hofmann)

Herr Flückiger, was war das bisher schönste Erlebnis Ihrer Karriere?

Ich führe keine Rangliste. Aber in einem stecken wir mittendrin. Wir stehen nach mehrjähriger Arbeit vor der Vollendung des vielleicht komplexesten Softwaresystems für den Sport überhaupt. Der ganze sportliche Teil und Teile der Logistik des Eidgenössischen Turnfestes 2013 werden darüber abgewickelt, von der Anmeldung bis zur Rangliste, und das für 60 000 Athleten. Dies bewältigen wir als Klein- KMU, innerhalb von Termin und Budget. Um dies zu erreichen, haben wir in den letzten Jahren viel in Prozesse, Infrastruktur und Kompetenzen investiert. Darauf bin ich stolz.

Was würde der zehnjährige Yves Flückiger zu seinem jetzigen Ich sagen?

Was mir ein zehnjähriger Junge kürzlich tatsächlich sagte: Dass ich aufgrund meiner grauen Haare eigentlich alt sein müsste, ich aber aufgrund meiner Art überhaupt nicht alt sein könne. Ich hoffe das bleibt so.

Warum kommen Sie morgens gerne ins Büro?

Um in einem Team Lösungen in Projekten zu finden. Deshalb gehe ich abends auch gerne wieder nach Hause: Um mich in einem anderen Umfeld erneut einzubringen. Der soziale Austausch ist die Triebfeder unseres Tuns.

Wie würden Ihre Mitarbeiter Sie beschreiben?

Ich erhalte Feedbacks wie: fordernd, aber begleitend, auch in persönlichen Anliegen der Mitarbeiter. Hartnäckig, wenn ich überzeugt bin, dass etwas machbar ist. Ungeduldig aber auch einsichtig (lacht).

Worüber haben Sie kürzlich herzlich gelacht und worüber sich geärgert?

Gemeinsam gelacht mit einem Verhandlungspartner über eine errungene, aber gute Lösung. Auch weil wir uns einen Tag zuvor in derselben Sache noch über die scheinbare Blockade geärgert hatten. Ärger kann gut sein, wenn er eine positive Kraft auslöst, etwas ändern zu wollen.

Wenn Sie mit jemandem tauschen könnten, wer wäre das?

Mit niemandem. Ich sehe ja von einem anderen Leben im Vergleich tendenziell nur den Teil, der mir gefällt. Aber natürlich gibt es Wünsche und Träume. Ich weiss aber, dass ich selbst die Prioritäten setzen kann für das, was ist. Dabei hilft das Wissen um die Begrenztheit der Zeit und eine gewisse Bescheidenheit.

Was essen Sie am liebsten?

Alles was spürbar herzhaft zubereitet ist. Jede Kultur entwickelt schmackhaftes, herzhaftes Essen, mögen Zutaten und Möglichkeiten noch so einfach sein. Das verbindet mit Mensch und Kultur.

Welchen persönlichen Herausforderungen möchten Sie sich noch stellen?

Ich würde gerne mal einen kleinen, qualitativen Gastrobetrieb leiten – ein hartes Business. Mit "Au Citron plié" führe ich nebenbei bereits ein Crêpes-Catering, bei dem ich auch koche. Hier ist im Vergleich zur IT vieles anders, der Anspruch an eine hohe Qualität aber bleibt. Eine bereichernde Herausforderung.

Gibt es ein Land das Sie gerne noch bereisen möchten?

Etwas ausgiebiger Mittel- und Südamerika aufgrund der Sprachen und der Kultur. Aber auch die Schweiz. Bereits hier sind die Möglichkeiten schier unerschöpflich.

Was wird sich bei Triple Eye in den nächsten fünf Jahren verändern?

Wir steigen ins zehnte Geschäftsjahr. Nach viel Aufbauarbeit treten wir nun bewusst vermehrt nach Aussen und werden uns als Softwarehaus etablieren. Dazu wollen wir weiter moderat wachsen. Die strukturellen Voraussetzungen haben wir bereits geschaffen.

Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Immer noch einem Umfeld, wo zwar Leistung gefordert ist, aber Humor, Vertrauen und Augenmass weiterhin Platz haben.