8. Swiss Innovation Forum

Innovation hat viele Gesichter, auch ein süsses

Uhr | Aktualisiert

Am achten Swiss Innovation Forum haben sich letzten Mittwoch allerlei interessante Gestalten getummelt. Neben Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit und Star-Magier Christian Bischof war dieses Jahr auch ein Androide dabei, der süsse Roboy.

Moderator Kurt Aeschbacher stellte am Swiss Innovation Forum fest, dass "Roboy noch nicht viel kann." (Quelle: Swiss Innovation Forum)
Moderator Kurt Aeschbacher stellte am Swiss Innovation Forum fest, dass "Roboy noch nicht viel kann." (Quelle: Swiss Innovation Forum)

Letzten Mittwoch hat in Basel die achte Auflage des Swiss Innovation Forum stattgefunden. Auf dem Programm standen nebst Kurzreferaten von Forschern, Unternehmern und Staatsmännern auch eine Zaubereinlage vom Magier Christian Bischof sowie verschiedene Workshops rund um das Thema Business Innovation.

Die Veranstalter des Innovation Forums freuten sich über den hohen Anteil anwesender CEOs und Geschäftsführer und nutzte die Gelegenheit die Führungskräfte zum Innovationskapital in ihrem Unternehmen zu befragen. Die via einer App durchgeführte Umfrage ergab, dass rund 57 Prozent der auskunftsfreudigen Teilnehmer das grösste Innovationspotenzial bei den Mitarbeitern des Unternehmens vermuten. 18,5 Prozent erachteten die eigenen Unternehmenskunden als besonders innovativ und 16,3 Prozent die Firmenchefs. Schlusslicht bildeten die R&D-Abteilungen und die externen Berater mit 4,3 Prozent beziehungsweise 3,9 Prozent.

Ein Zukunfts-Ich für Unternehmen

Auftakt der Keynote-Reihe des Vormittags bildete das Referat des Zukunftsforschers Pero Micic. Dieser betonte die Bedeutung sogenannter Zukunfts-Ichs für die langfristige Orientierung. Im Gegensatz zum Gegenwarts-Ichs, die sich nur um die Befriedigung der unmittelbaren Bedürfnisse kümmern würden, hätten Zukunfts-Ichs eine Vision davon, wohin die Reise gehe. Unternehmen sollten sich gemäss Micic um die Schaffung solcher Zukunfts-Ich bemühen und ihre Mitarbeiter nicht ohne eine Vision "puzzlen" lassen. Das Ziel sei es, mit guten Visionen die Unternehmen zu veredeln und die heutigen Geschäftsfelder für die Zukunft wertvoller zu machen.

Roboy, keine Kaffeemaschine auf Rädern

Innovativ war das achte Swiss Innovation Forum auch dank der Anwesenheit eines echten Androiden, Roboy. Wie Pascal Kaufmann, CEO des Startup-Unternehmens Starmind und Miterschaffer von Roboy erklärte, wurde der Roboter innerhalb von neun Monaten mit dem Ziel gebaut, den menschlichen Bewegungsapparat und dessen Steuerung durch Sehnen nachzuempfinden. Aus unternehmerischer Sicht habe man mit Roboy auch eine Werbefigur für das 25-Jahr-Jubiläum das AI-Lab der Universität Zürich schaffen wollen.

Kaufmann zufolge sei dem 40-köpfigen Team mit Roboy nicht zuletzt in Hinblick auf dessen Erscheinung und Emotionsfähigkeit ein Durchbruch gelungen. Zu Beginn der 90er-Jahre seinen Roboter nämlich nicht viel mehr als Kaffeemaschinen auf Rädern gewesen. Auf die kritische Bemerkung von Moderator Kurt Aeschbacher, dass der Roboter noch nicht viel könne, antwortete Kaufmann mit geschwellter Brust, dass Roboy zwar noch nicht viel könne, im Vergleich zu anderen Robotern seiner Generation aber bei weitem der Süsseste sei.

Talente, Technologie und Toleranz

Mit der Anwesenheit von Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit, erinnerten die Veranstalter des diesjährigen Swiss Innovation Forums daran, dass Regierungen bei der Förderung von Innovationen eine wichtige Rolle spielen. Wowereit konzentrierte sich entsprechend in seinem Referat auf die Faktoren, die dazu beitragen haben, Berlin nicht nur "sexy", sondern seit einigen Jahren auch weniger arm zu machen. Zum Erfolgsrezept Berlin zählen laut Wowereit Talente, Technologie und Toleranz.

Um den "Gründergeist" zu erhalten, der Berlin nach der Wiedervereinigung als Stadt so sexy gemacht habe, gäbe es aber einiges zu tun. So müssten neue Fördermöglichkeiten für Start-ups entwickelt werden und eine eigentliche Willkommenskultur geschaffen, die Zuzüglern das Ankommen in der Stadt erleichtern würde. Doch auch im Hinblick auf die Toleranz müsse das weltoffene Berlin wachsam bleiben. Denn wenn Menschen wegen ihrer Hautfarbe oder ihrer sexuellen Orientierung Angst hätten, am Abend in ein anderes Quartier zu gehen, würde es nicht klappen, so Wowereits Fazit.