Swiss Information Management Forum 2014

9. Swiss IM Forum: Informationen, Big Data und das Dilemma der Innovatoren

Uhr | Aktualisiert

Am 8. Mai wird in Zürich das 9. Swiss Information Management Forum stattfinden. Gestern stellte der Organisator Uvision das genaue Programm vor und liess Branchenkenner und Experten zu Wort kommen.

Bereits seit neun Jahren veranstaltet das auf die Durchführung von Executive Management Events spezialisierte Unternehmen Uvision das Swiss Information Management Forum (Swiss IM Forum). Es handelt sich dabei um eine Management-Plattform für Entscheidungsträger, die Informationen als strategischen Produktionsfaktor für Innovationen begreifen. Die nächste Ausgabe des Swiss IM Forums wird am 8. Mai in Zürich über die Bühne gehen. Gestern präsentierte Uvision der Presse das genaue Programm und liess Branchenexperten zu Wort kommen.

Daten und Informationen als Wettbewerbsvorteil

Im Vordergrund soll am Swiss IM Forum die Frage stehen, wie Informationsmanagement von Firmen zielführend und gewinnbringend eingesetzt werden kann. Ein grosses Thema wird Big Data sein. Damit kämpfen viele Unternehmen. Sie haben auf IT-Seite Probleme mit dem effektiven Management von Daten und auf der Business-Seite mit deren intelligenter Nutzung. Am Forum werden hierzu mögliche Lösungen präsentiert werden.

Als Keynote Speaker konnte Wolfgang Martin, Mitglied im Boulder BI Brain Trust, gewonnen werden. Er ist Experte auf verschiedensten Gebieten wie Business Intelligence, Big Data, Information Management oder Cloud Computing. Besonders gut kennt er sich mit den Wechselwirkungen technologischer Innovationen auf Organisation, Unternehmenskultur und Geschäftsprozesse aus. Er wird unter anderem einen Vortrag mit dem Titel "Maximieren Sie Ihr Informations-Kapital" halten.

Das Dilemma der Innovatoren

Die an der Pressekonferenz vertretenen Branchenkenner waren der Wirtschaftsinformatik-Professor August-Wilhelm Scheer, Lars Drexler, Director Solution Consulting DACH bei Open Text und Urs Neeracher, Country Manager Switzerland bei Information Builders.

Scheers kurzer Vortrag beschäftigte sich mit der Problematik des so genannten "Innovators Dilemma". Dabei handelt es sich um eine von Harvard-Professor Clayton M. Christensen entwickelte Theorie. Sie besagt, dass sehr erfolgreiche Firmen sich oftmals so sehr auf die aktuellen Bedürfnisse ihrer Kunden konzentrieren, dass sie schliesslich nicht mehr genügend in Innovationen investieren. Sie vergessen somit die Zukunft und werden im schlechtesten Fall sogar vom Markt verdrängt.

Schnelle Veränderungen durch Digitalisierung

Gerade in der IT-Branche sei das Dilemma der Innovatoren sehr verbreitet, erklärte Scheer. Viele Firmen hätten Mühe sich dem immer schneller werdenden Digitalisierungstempo anzupassen. Wolle ein Unternehmen heutzutage am Markt überleben, müsse es Daten in Echtzeit erhalten, analysieren und somit den Innovationszyklus verkürzen. Früher seien IT-Experten und Fachleute bei vielen grossen Produkteherstellern eher unterstützend tätig gewesen. Heute sei ihre Arbeit gerade für das Informationsmanagement so zentral, dass sie überall im Vordergrund stehe.

Scheer nannte auch Beispiele für die allgemein zunehmende Wichtigkeit der IT. In der Automobilbranche gehe es beispielsweise heute nicht mehr um "ein paar PS mehr unter der Motorhaube", sondern um das beste Navigationsgerät, etc. Autos, wie Produkte aus anderen Branchen auch, würden "intelligent". Das heisst sie kommunizieren miteinander. Dies führe übrigens dazu, dass sich Unternehmen von klassischen Herstellern immer mehr zu Dienstleistern entwickelten, erklärte Scheer.

Sorgenkind Europa

Die Frage sei ausserdem, wer mit den genannten Veränderungen in der Industrie am besten umgehen könne. Zurzeit spiele Europa als Kontinent leider vor allem in der ICT-Branche keine grosse Rolle mehr. Software komme aus den USA, Hardware aus Asien, erklärte der Professor. Eine Universität wie die ETH in Zürich sei zwar wertvoll und in der Lage technische Fortschritte zu erzielen, es fehle dem "alten Kontinent" jedoch ein Silicon Valley.

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