Partnerschaften und Zukäufe

IBM setzt auf Healthcare

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von Christoph Grau

Mit der neuen Einheit Watson Health will IBM sein Healthcare-Geschäft intensivieren. Das Unternehmen kündigte überdies neue Partnerschaften an und die Absicht, bestehende auszubauen. Zudem übernahm IBM noch zwei Healthcare-Unternehmen.

IBM hat mit Watson Health eine neue Geschäftseinheit geschaffen. Diese soll auf Basis der Watson Health Cloud und den intelligenten Algorithmen von Watson Healthcare-Lösungen der nächsten Generation entwickeln, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. Das Hauptquartier von Watson Health soll in Boston entstehen.

Dort sollen mindestens 2000 Personen, darunter Forscher, Mediziner und Entwickler, an neuen Produkten arbeiten. Ein Schwerpunkt soll auf der Entwicklung von Cloud- und Echtzeit-Analyse-Anwendungen liegen. IBM rechnet damit, dass eine Person im laufe ihres Lebens 1000 Gigabyte Daten produzieren wird, worauf IBM mit dem neuen Geschäftsbereich reagiere.

Ausweitung der Zusammenarbeit mit Apple

Apple und IBM sind seit 2014 durch eine strategische Partnerschaft verbunden. In diesem Zuge gab es schon zahlreiche gemeinsame Produktankündigungen. Nun wollen die beiden Unternehmen ihre Zusammenarbeit auch im Gesundheitsbereich ausweiten. Die Analysefähigkeiten von Watson und die Health Cloud von IBM sollen Apples Healthkit und Researchkit verbessern.

IBM will beispielsweise die Daten der Apple-Kunden anonymisiert in seiner Cloud-Umgebung speichern, um diese anschliessend Forschern in einem offenen Ökosystem zugänglich zu machen. Auf diese Weise sollen nicht nur neue Erkenntnisse in der Forschung gewonnen werden, sondern auch bessere individualisierte Behandlungspläne angeboten werden, als dies heute möglich ist.

Zudem gebe die Zusammenarbeit App-Entwicklern neu Tools an die Hand, um noch ausgefeiltere Produkte zu entwickeln, versprach IBM.

Neue Partnerschaften

Weiter hat IBM neue Partnerschaften mit den Healthcare-Spezialisten Johnson & Johnson sowie Medtronic angekündigt. Deren gemeinsames Ziel ist es, den Einblick in Gesundheitsdaten zu verbessern, Echzeit-Feedback zu ermöglichen und Personen persönliche Verbesserungsvorschläge, für ihre Gesundheit zu geben.

Mit Johnson & Johnson will IBM ein intelligentes Coaching-System für die Betreuung nach Operationen entwickeln. Auch sei eine Gesundheits-App für chronische Erkrankungen in Arbeit.

Zusammen mit Medtronic entwickelt IBM eine personalisierte Management-Lösung für Diabetiker. Dazu werden Informationen von Medtronic-Produkten, wie Insulinpumpen, durch IBM ausgewertet, um Behandlungspläne zu erarbeiten.

IBM kauft weiter zu

Ausserdem hat IBM noch den Zukauf der US-Unternehmen Explorys und Phytel angekündigt. Über 360 Hospitäler nutzen nach eigenen Angaben bereits die Dienste von Explorys. Das Unternehmen verfüge über eine der grössten Sammlungen an klinischen Datensätzen, schreibt IBM. Mit den Analysefähigkeiten von Watson will IBM neue Erkenntnisse aus den Daten gewinnen.

Laut IBM ist Phytel einer der führenden Anbieter von integrierten Software-Lösungen im "Population Health Management". Das Unternehmen bietet seine Dienste auch aus der Cloud an. Zum Volumen der Deals machte IBM keine Angaben.

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