Umsatz gesteigert

Ricoh Schweiz auf dem Weg zum Full-Service-Anbieter

Uhr | Aktualisiert
von George Sarpong

Ricoh Schweiz hat sich in den letzten Jahren vom Spezialisten von Druckern und Managed Print Services zu einem breit aufgestellten Anbieter im Office-Umfeld entwickelt. Eine Strategie, die sich augenscheinlich auszahlt.

Daniel Tschudi, Director Sales, Ricoh Schweiz
Daniel Tschudi, Director Sales, Ricoh Schweiz

Druckerhersteller Ricoh hat in Wallisellen Einblick in seinen Geschäftsverlauf gegeben. Das Unternehmen feiert dieses Jahr sein 80-jähriges Bestehen. In der Schweiz ist das Untenehmen seit 2008 aktiv und hat sich im Markt etabliert, wie Daniel Tschudi, Director Sales and Consulting, anhand aktueller Zahlen aufzeigte. Der Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2014/2015 um 11 Prozent, die Profitabilität verbesserte sich um 15 Prozent.

Marktführer im Bereich MFP

Im MFP-Geschäft sei Ricoh mit einem Anteil von 28,4 Prozent Marktführer. Besonders nachgefragt seien MFPs. Deren Marktanteil liege bei rund 60 Prozent.

Das Geschäft mit reinen Druckern wird hingegen schwieriger. 6,2 Prozent Marktanteil hält Ricoh als schweizweit drittgrösster Anbieter im Bereich Single Function Printer.

Wachstum über Fachhandel

Mit dieser Situation will sich Ricoh Schweiz nicht zufrieden geben und setzt daher auf Wachstum. Dieses soll auch über den Fachhandel kommen, der Endkunden und KMUs bis 50 Mitarbeiter betreut. Ricoh Schweiz realisiert 30 Prozent seines Druckergeschäftes über den Channel.

Für Ricoh ist das ein grosser Anteil. Drei Jahre zuvor stammten erst 5 Prozent des Umsatzes von Partnern aus dem Fachhandel. Ziel sei es, den Anteil des Fachhandels zwischen 30 und 35 zu halten, sagte Tschudi.

Ein Trumpf sei der Service von Ricoh Schweiz. In der Schweiz beschäftigt Ricoh rund 400 Mitarbeiter. Davon arbeiten 150 im Service. Probleme seien in durchschnittlich vier Stunden behoben. Diesen Service bietet Ricoh auch seinen Fachhändlern an. Ergänzend offeriert der Druckerhersteller Trainings und öffnet seine Show-Räume für Fachhändler und deren Kunden.

Ausbau des Servicegeschäfts

Eine weitere Stossrichtung von Ricoh Schweiz ist der Ausbau des Serviceangebots, etwa im Bereich mit Drucklösungen. Hier steigerte das Unternehmen seinen Umsatz im Jahresvergleich um 18 Prozent.

Ricoh bietet heute vom kleinen Drucker für Endkunden bis hin zur Produktionsdruckstrasse die gesamte Palette an Drucklösungen für Büroumgebungen an. Im Bereich Production Printing vereint Ricoh 30,5 Prozent des Marktes auf sich.

Der Hersteller bietet seinen Unternehmen einen Beratungsdienst an, der diesen aufzeigen soll, bei welchen Druckvolumen Office-Drucker oder Produktionsdruckmaschinen wirtschaftlicher arbeiten.

Kunden wollen einen Ansprechpartner

Darüber hinaus bietet Ricoh Schweiz zunehmend komplette IT-Services an. Man wolle zum Single Point of Contact werden, erklärte Tschudi. Denn insbesondere grosse Unternehmen wollen zu den Managed Print Services ergänzende Leistungen von einem Anbieter beziehen.

Also auch die Betreuung des Printservers, Sicherheits- oder Mobile-Printlösungen. "Diese Back-End-Services sind für Unternehmenskunden der nächste logische Schritt", betonte Tschudi. Ausserdem würden viele Firmen Drucker und PC-Arbeitsplätze organisatorisch als Einheit betrachten.

Deshalb begann Ricoh Schweiz vor fünf Jahren mit dem Aufbau von Back-End-Diensten. Heute installiert Ricoh Schweiz Drucker und PC-Arbeitsplätze in einem Rollout. Prominente Kunden gibt es einige, etwa SBB und der Kanton Bern. Oder die Migros-Gruppe, bei der Ricoh bereits 5000 Systeme ausgerollt hat und 2000 weitere ausrollen wird, wie Tschudi sagte.

Digitalisierungslösungen für kleine Unternehmen

Bei kleinen Unternehmen lägen die Bedürfnisse bei Imaging-Produkten mit einfachem Arbeitsablauf. Ricohs MFPs bieten daher grosse Displays mit (aus Herstellersicht) einfacher Menüführung. Darüber hinaus erlauben die Geräte auch erste Möglichkeiten hin zu einer digitalisierten Abrechnung.

So können etwa Spesenbelege eingescannt und die Informationen direkt in die Buchhaltungssoftware eingespeist werden.

Nur Drucker verkaufen reicht nicht mehr

Wir sind uns sicher, dass wir mit diesen Ansätzen auch in den nächsten Jahren wachsen werden, sagte Tschudi. Schliesslich sei man mehr als ein Printservice Provider. Es gehe um den Informationsprozess in Unternehmen.

Ricoh ergänzt seine Palette mit Angeboten für die Unified Communication und Collaboration. Für seine Geräte wurde der Hersteller an der diesjährigen Integrated Systems Europe mit mehreren Preisen ausgezeichnet.

Die Diversifizierungsstrategie Ricohs ergibt Sinn, wenn man bedenkt, dass sich der Druckermarkt in einer Phase der Konsolidierung befindet. "Die grossen Druckerhersteller werden grösser", sagte Tschudi. Damit Ricoh auch gross bleibt, kündigte Tschudi eine Produktoffensive an. Mit über 70 neuen Modellen will der Hersteller den Markt aufmischen.

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