"Bloss ein Tropfen auf den heissen Stein"

Swisscom senkt Roaming-Gebühren

Uhr | Aktualisiert
von Fabian Pöschl

Swisscom senkt die Preise für Roaminggebühren um fünf Rappen pro Minute. Für Comparis ist dies zu wenig.

Swisscom senkt die Preise für Roaminggebühren. Das Telefonieren im Ausland wird ab 1. Juli um fünf Rappen pro Minute günstiger, teilt das Unternehmen mit. Für Prepaid-Kunden solle der Preis noch mehr gesenkt werden. Zudem kündigte Swisscom ein neues Paket für die Nutzung des mobilen Internets im EU-Raum an. Neu ist das Paket mit 50 MB für 24 Franken während einer Woche gültig, statt wie zuvor nur an einem Tag. Und in 25 weiteren Ländern soll das mobile Internet ebenfalls günstiger werden.

Zur besseren Kontrolle über die Telefongebühren erhalten Swisscom-Kunden seit vergangenem Sommer kostenlose Informations-SMS, wenn sie mehr ihre persönlich festgelegte Limite für mobiles Surfen ausgegeben haben.

Immer noch teurer als im Ausland

Comparis begrüsst die Preissenkung, dennoch empfindet sie die Roaming-Gebühren weiterhin als überteuert. Wie Comparis in einer Mitteilung als Antwort auf Swisscoms Preissenkung bekannt gibt, seien die Roaming-Gebühren von anderen Anbietern im Ausland immer noch weitaus günstiger. So biete beispielsweise die Deutsche Telekom ein Wochen-Paket fürs Surfen im Ausland an, mit bis zu 100 MB an Datendownload für umgerechnet 18 Franken. Ralf Beyeler, Telecom-Experte von Comparis: "Die Swisscom könnte durchaus einen Schritt weiter gehen. Es ist nach wie vor störend, dass die Handynutzung im Ausland derart viel mehr kostet als das Surfen in der Schweiz." Für ihn ist deshalb die Tarifanpassung der Swisscom "bloss ein Tropfen auf den heissen Stein."

Comparis empfiehlt im Ausland den Kauf einer Prepaid-Sim-Karte eines lokalen Anbieters. Wer sich diese Mühe nicht machen will, dem rät Comparis davon ab, Dienste mit einem hohen Datenverkehr zu nutzen: "Videos, Musik und Multimedia sollten tabu sein", schliesst Beyeler.