Bereits 700'000 Nutzer

Silp trifft bisher auf Zuspruch

Uhr | Aktualisiert

Das neue Start-up des Wuala-Gründers Dominik Grolimund, die Facebook-Recruiting-App Silp, trifft bisher auf viel Zuspruch. Bereits haben sich knapp 700'000 Nutzer angemeldet. Die Netzwoche hat mit dem Gründer gesprochen.

Das Silp-Team von links nach rechts: Christian Felder, Daniel Schlegel, Jonas Kamber, Dominik Grolimund. (Quelle: Boris Baldinger)
Das Silp-Team von links nach rechts: Christian Felder, Daniel Schlegel, Jonas Kamber, Dominik Grolimund. (Quelle: Boris Baldinger)

Wuala-Gründer Dominik Grolimund scheint mit dem vor knapp zwei Wochen lancierten Start-up Silp ein gutes Gespür gehabt zu haben. Die Resonanz nach der Lancierung ist bisher beachtlich. So berichteten etwa "Techcrunch", "The Wall Street Journal" oder "CNN" am 15. August über das Schweizer Start-up genauso wie die Schweizer Tagespresse.

Daraufhin strömten mehrere hunderttausend Nutzer zu Silp, bis heute knapp 700'000. "Die Server haben den Ansturm fast nicht verkraftet", berichtet Grolimund einige Tage später der Netzwoche. Das Feedback sei bisher sehr gut gewesen – sowohl von Arbeitgebern wie auch Stellensuchenden.

Matching-Algorithmus gleicht Profile und Stellenanforderungen ab

Silp bietet eine Recruiting-App auf Facebook an. Diese soll mithilfe eines Matching-Algorithmus Profile von Nutzern mit Stellenanforderungen abgleichen. Einerseits soll die App damit Unternehmen auf der Suche nach geeigneten Fachkräften helfen. Andererseits können Top-Cracks mehr oder weniger unverhofft zu "Traumjobs" kommen. Allerdings müssen sie dazu ihre Interessen bei der Anmeldung angeben sowie auf der Social-Media-Plattform Skills definiert oder Links zu anderen Portalen oder Businessnetzwerken gesetzt haben.

Mit Silp bringen die Gründer - nebst Grolimund die drei ehemaligen Namics-Mitarbeitern Jonas Kamber, Daniel Schlegel und Christian Feld - Berufs- und Privatleben von Nutzern näher zusammen. Die Idee dahinter ist, dass gute Jobs oft durch Freunde und nicht unbedingt "nur" durch Businesskontakte vermittelt werden.

Grolimund spürte bei Wuala den Fachkräftemangel

Grolimund arbeitete zuletzt beim Online-Speicherdienst Wuala, den er mitgegründet hatte und auch nach dem Verkauf an Lacie leitete. Er habe dort eine gute Zeit gehabt und sei schon etwas wehmütig gewesen, das Unternehmen zu verlassen. Letztlich habe er jedoch zunehmend den Drang verspürt, wieder etwas Neues zu machen. Dabei ist die Idee für das neue Start-up teilweise aus Herausforderungen, die er bei Wuala meistern musste, entstanden. "Wir hatten im technischen Bereich, vor allem bei den Softwareentwicklern, teils grosse Mühe, die richtigen Leute zu finden."

Nachdem sich die vier Gründer im vergangenen Herbst kennenlernten, gingen sie für drei Monate nach San Francisco. "Wir wussten, dass wir etwas mit Profile-Matching und mit der Facebook-Suche machen wollten", erzählt Grolimund. Ein Grund dafür sei dabei die Feststellung gewesen, dass die Profilsuche auf Facebook sehr beschränkt sei. Auch die Einblendungen von Jobinseraten auf Businessportalen wie LinkedIn oder Xing lasse zu wünschen übrig. Nach der Heimkehr entschieden sie sich, das in San Francisco ausgedachte Projekt umzusetzen. "Zuerst haben wir den Suchalgorithmus gebaut und danach die Idee in Richtung des Profile-Matching konkretisiert." Zuletzt testeten die Unternehmer dann das neue Tool auch fleissig, wie Grolimund versichert.

Silp teurer als Jobportal, günstiger als Headhunter

Vorerst ist Silp auf den Markt mit IT-Fachkräften ausgerichtet – also genau dort, wo derzeit ein Mangel an qualifiziertem Personal besteht und wozu die Gründer Erfahrungen und einen guten Zugang haben. Grundsätzlich sei die Plattform jedoch generisch und für verschiedene Branchen einsetzbar.

Für Kandidaten ist Silp gratis. Unternehmen, die auf Kandidatensuche sind, müssen sich indes noch etwas gedulden, bis das Tool auch für sie aufgeschaltet ist. Für das Durchsuchen des eigenen Kontakt-Netzwerks oder jenes innerhalb des Unternehmens wird das Angebot auch für Unternehmen gratis sein. Geld verdienen will Silp dann mit erfolgreich vermittelten Nutzerprofilen ausserhalb dieser Netzwerke. Pro erfolgreiches Matching soll ein Obulus fällig werden. Die genauen Preise sind jedoch noch nicht definiert. Insgesamt dürfte die Dienstleistung laut Grolimund die Unternehmen etwas teurer zu stehen kommen als ein konventionelles Stelleninserat auf einem Jobportal – jedoch deutlich günstiger als Headhunter sein.

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