Türkische Regierung blockiert Zugang zum Kurznachrichtendienst

Erdogan sperrt Twitter

Uhr | Aktualisiert

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat den Kurznachrichtendienst Twitter sperren lassen. Offizielle Begründung ist, dass Twitter Gerichtsforderungen nicht nachgekommen sei.

Die Türkei hat gestern Nacht den Zugang zu Twitter sperren lassen. Das berichten übereinstimmend verschiedene Zeitungen im In- und Ausland, unter anderem Hürriyet. Die Nutzer werden beim Versuch, auf das Kurznachrichtenportal zuzugreifen, von einer Botschaft empfangen, die erklärt, dass wichtige Gerichtsentscheidungen ignoriert worden seien. Bestimmte Links, die aufgrund von Beschwerden türkischer Bürger hätten entfernt werden sollen, seien immer noch verfügbar gewesen, weshalb man das Portal gesperrt habe.

Kampf gegen Social Media

In den letzten Monaten war es in der Türkei immer wieder zu starken Protesten gegen die Regierung von Ministerpräsident Erdogan gekommen. Dabei nutzten die Demonstranten besonders die sozialen Netzwerke Youtube, Facebook und Twitter, um gegen die Regierung zu mobilisieren und Demonstrationen aufzurufen.

Ausserdem laden seit Wochen unbekannte Regierungsgegner Telefonmitschnitte im Netz hoch, die zeigen, dass Erdogan in Korruptionsskandale verwickelt sein könnte. Die Zugangslinks dazu werden jeweils auf Twitter verbreitet. Twitter hat in der Türkei insgesamt 12 Millionen Nutzer, Erdogan dürfte also viel daran gelegen sein, diesen ihm unliebsamen Kanal der Kritik auszuschalten.

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