April-Patchday

Ein letztes Pflaster für Windows XP

Uhr | Aktualisiert
von David Klier

Microsoft stopft ein letztes Mal Löcher in Windows XP und Office 2003. Insgesamt vier Updates hat der Konzern angekündigt. Rechtzeitig bevor am kommenden Dienstag der Support für beide Produkte endet.

Nutzer von Windows XP und Office 2003 erhalten am April-Patchday von Microsoft zum letzten Mal Sicherheitsupdates. Zwei der vier angekündigten Updates sollen kritische Lücken in Word und Windows schliessen, wie der Microsoft Security Bulletin Notification zu entnehmen ist.

Das Update für Word 2003, 2007, 2010, 2013 und Office für Mac 2011 beseitig demnach die seit März bekannte Zero-Day-Lücke. Durch ein manipuliertes Dokument im Richt Text Format (RTF) ist es bislang möglich, Schadcode einzuschleusen und auszuführen. Laut Microsoft sind allerdings nur wenige zielgerichtete Angriffe bekannt, die diese Lücke nutzten. Nutzerinnen, die das zugehörige Fix-it-Tool eingesetzt hatten, werden es nach der Installation des Sicherheitspatches erneut ausführen, damit Word wieder RTF-Dateien verarbeiten kann.

Mindestens eine kritische Lücke

Microsoft stuft zudem mindestens eine Lücke in Windows XP, Server 2003, Vista, Server 2008, 7, Server 2008 R2, 8 und 8.1, Server 2012 und 2012 R2 sowie Windows RT und RT 8.1 als kritisch ein. Sie ermöglicht offenbar die Ausführung eines Remotecodes. Der zweite Patch soll diese Lücke schliessen.

Die beiden anderen Updates sollen Fehler in Internet Explorer 6, 7, 8, 9, 10 und 11 sowie in Publisher 2003 und 2007 beheben. Sämtliche April-Patches machen möglicherweise einen Neustart des Systems erforderlich.

Zusätzlich zu den Updates für Windows und Office kündigte Microsoft eine neue Version des Windows-Tools zum Entfernen bösartiger Software und mehrere nicht sicherheitsrelevante Patches an. Alle Updates stehen am 8. April ab etwa 19 Uhr mitteleuropäischer Zeit zum Download bereit.

Marktanteil von Windows XP im März gesunken

Obwohl der Support für das mehr als zwölf Jahre alte Windows XP nächste Woche endet, liegt der Marktanteil des Betriebssystems noch immer zwischen knapp 20 bis 30 Prozent. Net Applications etwa ermittelte im März einen Rückgang um 2 Prozentpunkte auf 27 Prozent. Damit würde immer noch jeder vierte Nutzer weltweit mit Windows XP auf das Internet zugreifen. Statcounter gibt für XP im gleichen Zeitraum allerdings einen Anteil von nur 17 Prozent an.

Im Juli 2012 dominierte Windows XP den Markt gemäss Net Applications noch mit einem Anteil von 42 Prozent. Ein Jahr später waren es nur noch 37 Prozent. Seither schrumpft die Nutzerzahl stetig. Statcounter gibt für Juli 2012 knapp 30 Prozent an. Für Juli 2013 ermittelt Statcounter nur noch etwas mehr als 20 Prozent.

Mac OS verlor, Linux stagnierte

Windows 7 legte nach Angaben der Marktforscher (Net Applications) im März 1,4 Prozentpunkte zu und kletterte so auf 48,8 Prozent. Statcounter ermittelte einen Wert von 50,4 Prozent. Windows 8 und 8.1 stiegen um 0,6 Punkte auf 11,3 Prozent. Alle Windows-Versionen zusammen erreichten einen Marktanteil von 90,94 Prozent, 0,1 Prozent mehr im Vergleich zum Februar.

Der Marktanteil von Mac OS ging um 0,1 Prozent auf 7,57 Prozent zurück. Für Linux ermittelte Net Applications einen unveränderten Anteil von 1,49 Prozent.

Die Daten von Net Applications berücksichtigen die Besucher von rund 40.000 Websites. Gezählt wird dabei nur ein eindeutiger Besuch pro Seite und Tag. Monatlich fließen so insgesamt rund 160 Millionen Abrufe in die Statistik ein. Statcounter nutzt hingegen einen eigenen Trackingcode, der auf mehr als 3 Millionen Seiten weltweit installiert ist. Jeden Monat zeichnet der Anbieter so 15 Milliarden Seitenaufrufe auf. Jeden Seitenaufruf untersuchen die Forscher hinsichtlich des eingesetzten Browsers, des Betriebssystems und der Bildschirmauflösung.