Zero-Knowledge-Technologie

"Cloud-Anbieter haben keinerlei Zugriff auf die Daten"

Uhr | Aktualisiert

Edward Snowden hat vor Dropbox gewarnt. Wir sprachen darüber mit Dieter Steiner von SSP Europe, der sagt, dank Komplettverschlüsselung eine vertrauenswürdige Alternative zu bieten.

Immer mehr Fälle von Datenspionage werden im Zuge der NSA-Affäre aufgedeckt. Und wenn es nach Whistleblower Edward Snowden geht, sind viele der meistbenutzten Cloud-Anbieter nicht in der Lage, die Sicherheit der Daten zu garantieren. Vor allem vom Gebrauch des bekannten Diensts Dropbox rät Snowden explizit ab. Als Alternative nennt er Spideroak, eine amerikanische Firma, die auf die so genannte Zero-Knowledge-Komplettverschlüsselung setzt.

Auch in Europa gibt es Anbieter, die laut eigener Aussage auf "Zero Knowledge" setzen. Einer davon ist SSP Europe aus München. Wir sprachen mit CEO Dieter Steiner über das Angebot seiner Firma.

Herr Steiner, bei der Verschlüsselung Ihrer Daten setzen Sie auf die Zero-Knowledge-Technologie. Wie funktioniert diese?

Als "Zero Knowledge" wird eine aktuelle Technologie zur Datensicherheit bezeichnet, bei der nur berechtigte Nutzer die Inhalte vertraulicher digitaler Dokumente und gespeicherter Datensätze kennen. Dritte wie etwa Cloud-Anbieter oder Netzwerk-Administratoren haben darauf keinen Zugriff. Meine Firma bietet mit der Datenaustausch-Plattform Secure Data Space und der Dreifachverschlüsselung Triple-Crypt-Technologie "Zero Knowledge" an. Dabei sichern wir die Daten dreifach vertraulich ab: direkt am Endgerät des Benutzers, während der Datenübertragung sowie im Cloud-Speicher. So lassen sich sensible Geschäftsdaten geschützt austauschen und speichern – ohne dass Dritte Zugriff darauf erlangen können.

Was macht Ihre Technologie besonders sicher im Vergleich zu gängigen Alternativen?

Unsere Verschlüsselungstechnik gilt derzeit als einmalig, beinhaltet sie doch zusätzlich die clientseitige Verschlüsselung, die andere Anbieter wie beispielsweise Box oder Dropbox gerade nicht offerieren. Dazu kommt noch der Serverstandort Europa, was hinsichtlich Datenschutz weitreichendere Regelungen für den User und damit mehr Sicherheit bedeutet. Unsere Rechenzentren sind mit der gängigen ISO-Norm zertifiziert.

Wie sieht ihr genaues Produkteportfolio aus? Inwiefern können Sie Geschäftskunden eine Alternative zu Dropbox bieten?

Die sichere Dateiaustausch-Plattform Secure Data Space ist in den drei Varianten Online, Dedicated und Virtual Appliance erhältlich, die sie für Geschäftskunden flexibel einsetzbar und wirtschaftlich attraktiv macht. Alle Varianten sind durch die Triple-Crypt-Technologie geschützt. Bei der Online-Variante werden die Daten in SSP-Europe-Rechenzentren verwaltet. Die Dedicated-Variante erlaubt individuelles Branding. Das bietet die Virtual-Appliance-Variante auch. Hier besteht für ein Unternehmen darüber hinaus die Möglichkeit, den Secure Data Space in einem eigenen Rechenzentrum zu betreiben.

Ihre Firma ist aus Deutschland. Sind Ihre Produkte in der Schweiz erhältlich?

Wir vertreiben die Dateiaustausch-Plattform Secure Data Space über Partner, selbstverständlich auch in der Schweiz, die für uns ein sehr wichtiger Wirtschaftsraum ist. Unsere Partner sind Bechtle Schweiz mit dem Bechtle Secure Cloudshare, ITpoint mit dem Swiss Data Space und Nexellent mit dem Fileshare Nexellent. Darüber hinaus könnten Schweizer Kunden natürlich auch den Service aus Deutschland nutzen.

Haben Sie bereits grosse Kunden in der Schweiz?

Wir konnten schon einige grössere Kunden in der Schweiz für den Secure Data Space gewinnen. An erster Stelle zu nennen wäre die Marlox Group mit über 1'000 Beschäftigten, die sich auf die Bereiche Uhren und Schmuck spezialisiert hat. Zu ihren Marken zählen beispielsweise Esprit, Joop oder Puma Time. Ausserdem haben Pro Helvetia, Carlson Wagonlit Travel und Itpoint mit dem Swiss Data Space unseren Secure Data Space erfolgreich im Einsatz. Wir sind ausserdem immer bestrebt unsere Partnerschaften in der Schweiz auszubauen.

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