Interview mit Cloudbees-CEO

"Es war keine leichte Entscheidung"

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von Interview: Hélène Lelièvre, Übersetzung: Lukas Mettler

Cloudbees hat seine strategische Neuorientierung zur Open-Source-Technologie Jenkins bekanntgegeben. Im Interview erläutert Sacha Labourey, Gründer und CEO von Cloudbees, die Gründe für diese Entscheidung.

(Quelle: Cloud Bees)
(Quelle: Cloud Bees)

Warum haben Sie sich für diesen Wechsel entschieden?

Es war keine leichte Entscheidung. Wir haben lange darüber nachgedacht, weil wir uns ursprünglich auf unsere eigene PaaS-Lösung fokussiert hatten. Das auf Jenkins basierende Angebot wuchs jedoch viel schneller, deshalb haben wir uns für dieses entschieden. Wir können damit unsere Strategie vereinfachen und unser Wachstum auf nur eine Richtung fokussieren.

Waren sie durch ihr Angebot einer PaaS-Lösung nicht ein potenzieller Konkurrent ihrer Partner?

Ehrlich gesagt fragten sich die PaaS-Anbieter, mit denen wir eine Partnerschaft eingehen wollten manchmal schon, ob wir ihnen nicht die Kunden stehlen wollten. Sobald wir die Frage über den Verbleib unseres PaaS-Angebots geklärt hatten, hat sich die Spannung jedoch gelegt. Somit konnten wir zum Beispiel unsere erste Partnerschaft mit Pivotal unterschreiben. Es sollen übrigens noch weitere folgen.

Wie sind die Diskussionen mit den Investoren verlaufen?

Zuerst waren sie überrascht, weil sie nicht mit dem Wechsel gerechnet hatten. Aber die meisten kennen das Open-Source-Geschäft und haben uns schon bald bei dieser Entscheidung unterstützt. Mit Verizon Ventures, die zuletzt hinzugekommen sind, war die Diskussion etwas schwieriger. Wir arbeiten an einer Partnerschaft, um eine Cloud im Cloud-Service von Verizon einzurichten. Sie sahen diese Zusammenarbeit in Gefahr, konnten dann aber von den Neuerungen überzeugt werden. Die Partnerschaft mit Verizon bleibt also weiterhin interessant.

Wie haben die Benutzer reagiert?

Unsere PaaS-Lösung ist ein Freemium-Dienst. Wir haben mehrere Tausend kostenlose Benutzer und einige Hundert gebührenpflichtige. Die bezahlenden Kunden haben wir kontaktiert, um sie über die Änderung zu informieren. 90 Prozent von ihnen waren überrascht und enttäuscht, sahen das Ganze aber pragmatisch.

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