David Mapley bezieht Stellung

Investoren weisen Schuld an IX-Swiss-Pleite zurück

Uhr | Aktualisiert
von Christoph Grau

Seit wenigen Tagen ist bekannt, dass der Schweizer Rechenzentrenbetreiber IX Swiss pleite ist. Mitbegründer Frits van der Graaff sieht die Investoren hierfür hauptverantwortlich. Die widersprechen dieser Aussage aber nachdrücklich.

Anfang der Woche hat Frits van der Graaff zur Pleite des von ihm geführten Rechenzentrenbetreibers IX Swiss Stellung genommen. Den Hauptgrund hierfür sah er in einer fehlenden Investitionsbereitschaft von Haupteigentümer "Asia-Pacific Swiss Datacenter". Die Gruppe hatte den Rechenzentrenbetreiber erst Anfang des Jahres mehrheitlich übernommen.

David Mapley, ehemaliger Präsident des Unternehmens sowie Vertreter der Investoren, hat gegenüber der Redaktion seine Sicht der Pleite dargelegt. Dabei weisst er die Schuld von sich.

Schlecht aufgestelltes Unternehmen

Laut Mapley hatten er und seine Partner sich zur Übernahme von 90 Prozent der Anteile bei IX Swiss entschieden, nachdem die vorherigen Investoren die Verluste des Geschäfts nicht mehr tolerieren wollten. Diese schrieben das Engagement als Verluste ab. Mapley glaubte aber an die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.

Bei einer genaueren Betrachtung ergaben sich aber einige Probleme. So hätte das Unternehmen die nicht unwesentlichen Ausgaben für die Carriers Lunch Platform, insgesamt acht Arbeitstage inklusive Reisekosten und Spesen, getragen, wobei diese nicht zum Kerngeschäft gehörten. Ebenso sei das Geschäft nicht gut geführt worden und das vorgefundene Personal sei schlecht ausgebildet gewesen, beklagt sich Mapley. Nachdem die Investoren dies ändern wollten, stiessen sie auf den Widerstand von Frits van der Graaff. Dieser habe in Folge mit seinem Rücktritt und der Mitnahme des gesamten Teams gedroht.

Ebenso konnten versprochene neue Geschäfte nicht realisiert werden. Obwohl Marpley mit seinen Partnern zahlreiche internationale Kontakte mitbrachte, gab es keine neuen Abschlüsse. Daher kamen die Investoren zur Erkenntnis, dass neue Investitionen nur dem Ansehen von Frits van der Graaff gedient hätten, und er das Unternehmen schlecht managen würde, sagt Mapley.

Schliesslich entschloss man sich, das verlustbringende Geschäft zu beenden und die Verluste abzuschreiben. Seinen Kommentar zu der Unternehmenspleite schloss Marpley mit den Worten: "Meine Partner und ich sind über das Geschehene sehr verärgert. Und sicherlich waren es auch die vorherigen Besitzer."