Matthias Mölleney

"Die typischen Probleme gibt es nicht"

Uhr | Aktualisiert
von Christoph Grau

Matthias Mölleney ist Gründer des Personaldienstleisters Peoplexpert. Zuvor arbeitete er bei Swissair. Im Interview erklärt Mölleney, welche Ziele er mit seinen Klienten verfolgt und weshalb Personalmanager auch viel mit Fluglehrern ­verbindet.

Matthias Mölleney ist Gründer des Personaldienstleisters Peoplexpert (Quelle: Matthias Mölleney )
Matthias Mölleney ist Gründer des Personaldienstleisters Peoplexpert (Quelle: Matthias Mölleney )

Sie leiten mit Peoplexpert seit 2006 Ihre eigene Beratungsfirma im Bereich Personalmanagement und Training. Sie bieten ­Be­ratungs-, Schulungs- und Coachingangebote und richten sich an «Unternehmen, Organisationen und Führungskräfte, die auf ­effiziente Weise ihr Personalmanagement und ihre Führungs­kompetenz verbessern wollen», wie es auf Ihrer Website heisst. Was bedeutet das konkret? Können Sie anhand eines ­Beispiels erklären, wie Sie arbeiten?

Matthias Mölleney: Ich komme ursprünglich aus der Airline-Industrie und möchte deswegen meine Arbeitsweise mit der eines Fluglehrers vergleichen. Ein Fluglehrer fliegt nicht selbst, das tun die beiden Piloten, er ist aber da und zeigt ihnen, wie sie sich am besten verhalten sollten, um erfolgreich zu sein. Das ist genau das, was ich auch tue: Ich liefere keine «Folienschlachten», wie man sie manchmal bei Beratern erlebt, stattdessen arbeite ich sehr eng mit meinen Klienten daran, dass sie die für ihr Unternehmen am besten passende Lösung finden und erfolgreich umsetzen. Mein Ziel ist es, dass die Lernkurve meiner Klienten durch meine Arbeit steiler wird, dass sie effizient und effektiv ihre Ziele erreichen, und vor allem, dass sie das zum Schluss alles selbst erreicht haben.

Was sind die typischen Probleme, mit denen sich Ihre Kunden an Sie wenden?

Die typischen Probleme gibt es nicht. Es kann um die Entwicklung einer neuen Personalstrategie gehen, um die Erarbeitung eines neuen Arbeitszeitmodells, um die Positionierung auf dem Arbeitsmarkt, um Wissensmanagement, um ein neues Lohnsystem oder um Training im Bereich von Führung und Change Management. Das Verbindende ist, dass es immer um Menschen geht.

Wann können Sie diesen Unternehmen helfen und wann nicht?

Bis jetzt ist es allen meinen Klienten gelungen, gute Lösungen zu finden und die auch umzusetzen. Darüber bin ich sehr froh. Aber manchmal ging es leichter vonstatten,  manchmal war es schwieriger.

Welche Kunden bedienen Sie typischerweise mit Ihrem Angebot?

Es sind meistens mittlere und kleine Unternehmen oder auch öffentliche Organisationen, vom Bundesamt in Bern bis zu einer kleinen Gemeinde.

Sind auch ICT-Firmen darunter?

Es waren in den fast zehn Jahren, die unser Unternehmen jetzt schon besteht, auch einige IT-Unternehmen unter den Klienten. Aber auch hier waren es eher kleinere und mittlere Firmen oder Schweizer Tochtergesellschaften internationaler Firmen. Bei einem IT-Unternehmen, der USD AG in Deutschland, bin ich sogar Mitglied des Verwaltungsrats beziehungsweise Aufsichtsrats, wie es in Deutschland heisst.

Gibt es aus Ihrer Erfahrung Unterschiede im Beratungsbedarf und Beratungsinhalt zwischen deutschen und Schweizer ­Unternehmen?

Grundsätzlich sind die Themen und Inhalte ähnlich. ­Allerdings sind die arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen sehr unterschiedlich zwischen Deutschland und der Schweiz, man denke nur an Themen wie Mitbestimmung und Kündigungsschutz.

Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit?

Mich fasziniert jedes Projekt, das ich bisher machen durfte. Aber auch die Verschiedenheit der Projekte ist ein sehr interessanter Aspekt meiner Arbeit. Es gibt bei mir keine ­Standardlösungen, weil es auch ­keine Standardprobleme gibt.

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