MSM Research

Die Rolle der Swissness

Uhr | Aktualisiert
von Philipp A. Ziegler

MSM Research hat den Einfluss des Prädikats "Swiss made" auf die Kaufentscheidung von Business-Software untersucht. Das Ergebnis: Swissness spielt eine immer grössere Rolle.

Philipp Ziegler, MSM Reseach.
Philipp Ziegler, MSM Reseach.

Der Schweizer Softwaremarkt wird zwar von den Gros­sen der Branche dominiert, die überwiegende Zahl der Anbieter sind jedoch kleinere und mittlere Schweizer Unternehmen. Diese sind vorwiegend auf vertikale Märkte fokussiert und können auf eine loyale Klientel zählen. Denn das Schweizer Kreuz auf der Verpackung spielt durchaus eine gewisse Rolle für die Kaufentscheidung, wie sich im Rahmen unserer neuen «Business-Software-Studie 2015» herauskristallisiert hat. Knapp 37 Prozent der befragten Unternehmen bewerten die Schweizer Herkunft heute als ein ziemlich wichtiges oder entscheidendes Kaufkriterium. Damit hat sich der Anteil der «Swissness-Anhänger» gegenüber der entsprechenden Studie von 2012 um 7 Prozentpunkte erhöht.

Bei Individualsoftware ist «Swiss made» gefragt

Vor allem im Geschäft mit Individualsoftware lassen sich Rahmenbedingungen identifizieren, die «Swiss made» zu einem entscheidenden Faktor werden lassen. Im Beschaffungsprozess bevorzugen die befragten ICT-Verantwortlichen in erster Linie einen lokalen Anbieter, da die physische und kulturelle Nähe zum Lieferanten gefragt ist, ein Partner auf Augenhöhe ist angesagt.

Die Herkunft der Softwareprodukte ist aber nur ein Teil der Kriterien, die für den Entscheidungsprozess bei der Beschaffung herangezogen werden. Um den Zuschlag für ein entsprechendes Projekt gewinnen zu können, ist ein ganzes Bündel an weiteren Kriterien zu erfüllen, wie etwa ein ausgewiesenes Branchen-Know-how oder eine erstklassige Prozessexpertise. Idealerweise existiert auch schon eine Vertrauensbasis aufgrund einer erfolgreichen früheren Zusammenarbeit.

Schneller, schlanker, besser

Die Studie hat auch aufgezeigt, dass die Anwender heute die Projekte rasch umgesetzt sehen wollen, um schnell vom erwarteten Erfolg und Nutzen profitieren zu können. Projektstarts ins Ungewisse will keiner mehr riskieren, dafür fehlen heute die Mittel und die Zeit.

Dies zeigt sich auch in den Auswirkungen auf die Vergabe der zur Verfügung stehenden Gelder und die Evaluierung entsprechender Anwendungen. In erster Linie werden Softwareprojekte realisiert, die einen unmittelbaren Einfluss auf die Erhöhung des Business Value eines Unternehmens haben sollen. Beschafft werden derzeit vorab Lösungen zur Effizienzsteigerung, Optimierung und Verschlankung der Geschäftsprozesse sowie zur Verkürzung der Reaktionszeiten. Der entscheidende Vorteil im Wettbewerb heisst: schneller, schlanker, besser.
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