Symantec Internet Security Threat Report

Halbe Milliarde Menschen von Datendiebstahl betroffen

Uhr | Aktualisiert
von Coen Kaat

Symantec hat nach eigenen Angaben 2015 mehr als 430 Millionen neue Malware-Bedrohungen entdeckt. Diese und weitere Entwicklungen im Bereich IT-Security hält der Sicherheitsspezialist in seinem Internet Security Threat Report fest.

(Quelle: Pixabay / CC0 Public Domain)
(Quelle: Pixabay / CC0 Public Domain)

Im neuen Internet Security Threat Report hat sich Symantec mit den jüngsten Entwicklungen im Bereich IT-Security beschäftigt. Darin schreibt das Unternehmen, dass es im vergangenen Jahr mehr als 430 Millionen neue Malware-Bedrohungen fand. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl um 36 Prozent angestiegen. Das Interessante sei jedoch nicht der Zuwachs, sondern die Gleichgültigkeit, mit der man diese Zahlen betrachte. Cybercrime ist zum Alltag geworden, wie Symantec schreibt.

Halbe Milliarde Menschen von Datendiebstahl betroffen

Neben gefundener Malware beschäftigte sich der Sicherheitsspezialist auch mit dem, was 2015 abhandengekommen ist. Gemäss dem Bericht wurden im vergangenen Jahr mehr als 191 Millionen Datensätze entwendet. Insgesamt seien davon über eine halbe Milliarde Menschen betroffen gewesen.

Gegenüber Vorjahr erhöhte sich diese Zahl um 23 Prozent. Der Sicherheitsexperte geht jedoch davon aus, dass die Anzahl betroffener Personen eigentlich viel höher sei. Denn Unternehmen würden zunehmend das wahre Ausmass der Datenverluste verschweigen.

Eine Million Webattacken pro Tag

Im vergangenen Jahr registrierte Symantec mehr als eine Million Webattacken auf Surfer pro Tag. Sich auf legitime Websites zu beschränken, sei auch kein Schutz mehr. 75 Prozent dieser Websites hätten ausnutzbare Schwachstellen, wie Symantec schreibt. 15 Prozent gar kritische Schwachstellen. Damit sind Schwachstellen gemeint, die Cyberkriminelle mit einem geringfügigen Aufwand ausnutzen könnten.

In eine ähnliche Richtung gehen gefälschte Supportaufrufe. Über Pop-ups werden Nutzer aufgerufen, sich bei einer vermeintlichen Kundendienststelle zu melden. Dabei handelt es sich laut dem Bericht allerdings um eine kostenpflichtige Telefonnummer von Cyberkriminellen, die unnötige Dienstleistungen verkaufen wollen. 2015 blockierte Symantec nach eigenen Angaben 100 Millionen dieser Attacken.

Gefahren einer vernetzten Welt

Durch das Internet der Dinge (IoT) werden immer mehr Bereiche des Alltags vernetzt. Die Gefahren, davon ist Symantec überzeugt, weiten sich dahin aus. Ein holistischer Ansatz, das IoT zu schützen, fehle derzeit noch.

Die Gefahren seien nicht überall gleichermassen gross. Sollte jemand einen Fitness-Tracker hacken, hält sich der Schaden in Grenzen. Entdeckt ein Cyberkrimineller jedoch eine Schwachstelle in vernetzten Autos, stellt dies eine viel ernsthaftere Bedrohung dar.

Symantec und andere Sicherheitsspezialisten führten 2015 verschiedene Machbarkeitsnachweise durch. Sie fanden Schwachstellen unter anderem in Fahrzeugen, Smart-TVs und auch in medizinischen Geräten wie etwa Insulinpumpen für Diabetiker.

Der Bericht kann von registrierten Nutzern auf der Website von Symantec eingesehen werden.

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