Dossier Kommunikation

"Unternehmen werden mit neuen Lösungsansätzen überflutet"

Uhr | Aktualisiert
von Marc Landis, Chefredaktor

Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten für die Interaktion und Kommunikation. Viele Unternehmen würden aber Kosten- und Datenschutzfragen abschrecken. Für Haskiel Can, Produktmanager Unify bei Swisscom, bieten sich daher cloudbasierte UCC-Lösungen an.

Haskiel Can, Produktmanager Unify, Swisscom (Schweiz) AG. (Quelle: Swisscom)
Haskiel Can, Produktmanager Unify, Swisscom (Schweiz) AG. (Quelle: Swisscom)

Das volle Potenzial der Digitalisierung erschliesst sich, wenn Prozesse end-to-end über Unternehmensgrenzen hinweg betrachtet werden. Welche Prioritäten sehen Sie dabei mit Bezug auf die Kommunikation?

Haskiel Can: Ein erster Schritt ist sicher die Optimierung durch die Zentralisierung der Infrastruktur mehrerer Standorte. Dadurch können ausser dem Betrieb auch Callflows, Administrierungen und so weiter optimiert werden, was zu erheblichen Kosteneinsparungen führen kann. Zudem eröffnen sich durch die digitale Transformation ganz neue Möglichkeiten. So sind etwa neue Interaktionen mit dem Kunden möglich, wie eine direkte Kontaktaufnahme über das Internet mit anschliessendem Sharen von gewünschten Bildschirminhalten, Video- oder Chat-Funktionen. So kann ein Kunde schneller und gezielter bedient werden.

In welchen Bereichen erleben Sie bei den Kunden die grössten Herausforderungen?

Unternehmen müssen sich mit der Transformation in die Software und der IP-Welt auseinandersetzen. Sie werden mit neuen Lösungsansätzen überflutet, im Speziellen steigt dadurch die Komplexität der Architektur und die Integration neuer Technologien. Dies verlangt viel Know-how, was wiederum das Evaluieren der besten Lösung erschwert. Oft sind erhebliche Investitionen in die vorhandene Firmeninfrastruktur notwendig, um überhaupt die Basis einer Transformation zu ermöglichen. In Bezug auf Kommunikationslösungen gab es bisher nur sehr eingeschränkte und standardisierte Cloud-Angebote. Dadurch sah sich der Kunde oft mit nicht umsetzbaren Wünschen konfrontiert, was Einschränkungen der bereits verwendeten und liebgewonnenen Lösungsmöglichkeiten zur Folge gehabt hätte. All dies führte bisher zu einem eher verhaltenen Umgang mit der digitalen Transformation.

Wie hoch ist das Kundeninteresse an Kommunikations- und Collaborationslösungen aus der Cloud?

Das ist sehr branchenspezifisch. Das Auslagern von Daten ist wie die befürchteten Investitionskosten vielfach zu Beginn ein grosser Hinderungsgrund. Um dem entgegenzuwirken, ist ein vertrauenswürdiger Anbieter und Partner sehr wichtig, der aus gesetzlichen Gründen eine Datenlagerung in der Schweiz garantieren kann und dem auch die nötige Fähigkeit bei der Security zugetraut wird. Als Swisscom wird uns das Vertrauen der Kunden entgegengebracht, was uns bei Cloud-Diskussionen zugute kommt. Im Kommunikation- und Collaboration-Bereich sind besonders hybride Lösungsansätze sehr gefragt, bei denen das Core-System und möglichst viele Applikationen aus der Cloud bezogen werden, Teile der Lösung aber aus technischen oder Compliance-Gründen vor Ort installiert sein müssen. Mit dem neu entwickelten Managed Service von Swisscom, der auf Unify-Technologie basiert, können seit Neuestem diese Bedürfnisse abgedeckt werden. Dabei fallen keine einmaligen Investitionskosten an. Dank diesem angebotenen Service haben sich die Anfragen für Kommunikations- und Collaborationslösungen aus der Cloud stark gesteigert.

Was sind aus Kundensicht die Treiber für eine cloudbasierte UCC-Lösung?

Der Kunde hat die Sicherheit, jederzeit auf dem aktuellen Stand der Technik zu sein (kein Technologierisiko). Zudem ist er jederzeit flexibel bei der Anzahl User und Applikationen. Somit entstehen nur monatlich Servicekosten, die auch in Anspruch genommen werden (Pay per Use). Dadurch entfällt die Budgetierung von einmaligen hohen Investitionskosten, was zu planbareren Aufwänden führt.

Wie sieht es mit dem Investitionsschutz für bestehende Infrastrukturen bei einem Wechsel auf eine Kommunikationslösung aus der Cloud aus?

Dies ist durchaus gegeben, da zum Beispiel bereits gekaufte Lizenzen übernommen und bereits genutzte Endgeräte je nach Lösungsansatz miteingebunden werden können. Identisch verhält es sich mit den getätigten Investitionen in Applikationen.

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