Stiftung Konsumentenschutz

Mit Roaming-Optionen Kostenfallen vermeiden

Uhr | Aktualisiert

Wer vor einem Auslandaufenthalt keine passende Option kauft, bezahlt wesentlich mehr fürs Roaming. Egal bei welchem Anbieter. Insbesondere Salt-Kunden müssen aufpassen.

Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) und Dschungelkompass.ch haben die Roaming-Tarife für beliebte Feriendestinationen geprüft. Das Fazit: Urlauber sollten sich vor ihrer Reise über Tarife und Optionen informieren. Ansonsten könnten hohe Kosten anfallen.

SKS und das Vergleichsportal untersuchten die Roaming-Tarife von Salt, Sunrise und Swisscom für Frankreich, Kanada, Thailand, die Türkei und die USA. Die Vergleiche berücksichtigen Prepaid sowie Abos in drei verschiedenen Preiskategorien.

Testsieger Swisscom

Wie SKS in einer Mitteilung schreibt, basieren die Vergleiche auf vier Anrufen à zwei Minuten in die Schweiz, zehn Anrufen à zwei Minuten aus der Schweiz, 14 SMS und 190 MB Daten.

Swisscom schnitt insgesamt am besten ab: Ein Prepaid-Kunde bezahlt mit passender Option durchschnittlich 32.45 Franken, ein Kunde mit einem Abo mit rund 60 oder 95 Franken Grundgebühr rund 25.50 Franken.

Der zweite Platz ging an Sunrise: Prepaid-Kunden bezahlen mit passender Option durchschnittlich 76.95 Franken, Kunden mit rund 60 Franken Grundgebühr bezahlen 61.48 Franken und Kunden mit einer Grundgebühr von rund 95 Franken bezahlen 35.23 Franken.

Sonderfall Thailand

Am teuersten ist das Roaming für Salt-Kunden: Im Prepaid-Bereich bezahlen Kunden mit passender Option durchschnittlich 80.50 Franken. Und auch Kunden mit rund 60 Franken Grundgebühr kostet das Roaming durchschnittlich 80.50 Franken. Für Abonnenten mit einer Grundgebühr von rund 95 Franken sind es noch 64.15 Franken.

Bei den teuersten Abos mit den meisten Roaming-Einheiten bezahlen Swisscom- und Salt-Kunden null Franken. Sunrise-Kunden bezahlen durchschnittlich 35.23 Franken. Allerdings rührt diese Summe daher, dass das Roaming in Thailand 140.90 kostet. In Frankreich, der Türkei, den USA und Kanada fallen auch für Sunrise-Kunden der höchsten Preisklasse keine Zusatzkosten an.

Zu teuer und zu kompliziert

Auffallend ist: Wenn Kunden nicht daran denken, vor Abreise eine passende Option zu kaufen, kann sie das teuer zu stehen kommen. Egal bei welchem Anbieter sie sind. Salt-Kunden in Frankreich etwa bezahlen ohne Roaming-Option bis zu 3652 Franken.

Sowohl SKS als auch Dschungelkompass.ch schreiben, das Tarifsystem sei zu teuer und zu kompliziert. "Heute müssen die Kunden vor einem Auslandaufenthalt jedes Mal daran denken, eine Option zu lösen und sie nachher allenfalls wieder zu kündigen", lässt sich Oliver Zadori, CEO von Dschungelkompass.ch in der Mitteilung zitieren. "Dies ist einfach nicht benutzerfreundlich."

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