Nachgefragt

"Online wollen wir noch präsenter sein"

Uhr | Aktualisiert
von Gianna Crivelli

Fachkräfte im ICT-Bereich fehlen auch in der Region St. Gallen-Bodensee. Um dem entgegenzuwirken, haben sich St. Galler IT-Unternehmen zusammengeschlossen und die Initiative "IT St. Gallen rockt!" gegründet. Hermann Arnold, Präsident des Trägervereins IT St. Gallen, spricht über die Wirkung der Initiative und künftige Projekte.

Hermann Arnold, Präsident des Trägervereins IT St. Gallen. (Quelle: IT St. Gallen)
Hermann Arnold, Präsident des Trägervereins IT St. Gallen. (Quelle: IT St. Gallen)

Wenn Sie auf die bisherigen zweieinhalb Jahre "IT St. Gallen rockt!" ­zurückblicken, wie schätzen Sie den Erfolg der Initiative ein?

Hermann Arnold: Unternehmen und Bildungsinstitutionen zeigen ein sehr grosses Interesse an der Initiative "IT St. Gallen rockt!". Alle Beteiligten engagieren sich, den Arbeitsstandort und die Wirtschaftsregion St. Gallen zu stärken. Die Jobplattform itrockt.ch/jobs wird immer mehr zur Anlaufstelle für ICT-Mitarbeitende, die nach Jobs in der Region suchen. Die Plattform zeigt, dass viele interessante und chancenreiche Jobs in und um St. Gallen geschaffen werden. Wir konnten die Wahrnehmung für den ICT-Standort St. Gallen-Bodensee bei Fachkräften steigern. Zudem wurden wir auch ausserhalb der Region St. Gallen-Bodensee auf unsere Initiative angesprochen, etwa an den Informatiktagen Zürich.

Gibt es konkrete Zahlen zum Erfolg der Kampagne?

Wir konnten die Mitgliederzahl seit der Gründung der Ini­tiative mehr als verdoppeln. Angefangen hatten wir 2013 mit 26 Mitgliedern. Seit Anfang 2015 konnten wir bereits 13 neue Mitglieder dazugewinnen. Der Verein zählt 64 Mitglieder, davon sind 45 Mitgliedsunternehmen, 11 Bildungspartner und 7 Netzwerkpartner  (Stand Mai 2016). Der Erfolg ist ausserdem durch die vielen Aufrufe unserer Website und unserer Jobplattform spürbar. Seit der Einführung der Jobplattform im November 2015 etwa konnten wir bis Mai 2016 über 12 000 Klicks verzeichnen. Auch Mitgliedsunternehmen konnten die Klicks auf ihre ­Stellenprofile verbessern. Der IT-Anbieter GUS Schweiz kann sich einerseits über mehr Klicks und auch direkt über mehr Bewerbungen erfreuen, um nur ein Beispiel zu ­nennen.

Konnten Sie von Synergien oder etwa einer Zusammenarbeit mit anderen Regionen profitieren?

In einzelnen Themen und Bereichen gab es eine Zusammenarbeit mit Partnern in der Ostschweiz wie etwa mit der Industrie- und Handelskammer St. Gallen-Appenzell zum Thema "ICT Offensive". Wir wissen, dass ein aktiver Austausch sehr wichtig ist, um für unsere Mitglieder merkliche Nutzen und Mehrwerte zu stiften und spürbar mitzuwirken. Andere Regionen nehmen uns wahr und schauen genau, was wir machen. Selbstverständlich ist dies auch umgekehrt der Fall. Wir informieren uns laufend über Aktuelles. Einige unserer Mitgliedsunternehmen haben einen Standort in Zürich und waren deshalb Teil der Informatiktage Zürich 2016. Unser Fokus ist aber die Stärkung der Region St. Gallen-­Bodensee.

Was werden die nächsten Projekte und Ziele sein, gibt es schon eine Agenda?

Wir werden dieses Jahr mit gezielten Kommunikations- und Werbemassnahmen sowie Veranstaltungen einen noch nachhaltigeren Nutzen erzeugen. Wir haben einen Lastwagen, der mit unserem Logo durch die Schweiz fährt. Anzeigen sind auf Bildschirmen in Bussen überregional aufgeschaltet. Online werden wir noch präsenter sein mit Werbeanzeigen auf Facebook, Google, Linkedin und Xing. Social Media setzen wir aktiv ein. Stellenanzeigen von Mitgliedsunternehmen werden ausser auf den gängigen Social-Media-Kanälen zusätzlich über Xing direkt getweetet. Langfristig werden wir mit weiteren Kampagnen das Ziel der Wirtschaftsregion, den Standort als Kompetenzzentrum für die Digitalisierung der Wirtschaft zu positionieren, mitgestalten. So können wir unsere Mitglieder und Partner dabei unterstützen, am ICT-Standort St. Gallen-Bodensee unternehmerisch erfolgreich zu sein.

Wie wird es mit "IT St. Gallen rockt!" weitergehen?

Unser Ziel ist es, dass die Region St. Gallen/Bodensee zu einem Kompetenzzentrum für die Digitalisierung der Wirtschaft und der Unternehmen wird. Dafür arbeitet der Vorstand momentan an der strategischen Ausrichtung der Initiative. Ausserdem will er den Verein innerhalb der Region St. Gallen/Bodensee noch breiter abstützen, um auf diese Weise die Community im Bereich der Mitglieder, Bildungs- und Netzwerkpartner auszubauen.

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