Angst vor Führungsproblemen

Bund will Kommunikationsnetz für Krisenlagen

Uhr | Aktualisiert
von David Klier

Wie können Bund und Kantone miteinander kommunizieren, wenn der Strom ausfällt? Der Bundesrat hat das VBS mit der Suche nach einer Lösung beauftragt.

(Quelle: micadew/Flickr (CC BY-SA 2.0))
(Quelle: micadew/Flickr (CC BY-SA 2.0))

Bereits an der Sicherheitsverbundsübung 2014 war die Kommunikation zwischen Bund und Kantonen im Falle eines Zusammenbruchs der Stromversorgung ein Thema. Damals zeigte sich, dass eine anhaltende Unterversorgung eine "komplexe nationale Notlage" hervorrufen würde, wie der Bund mitteilt.

An der gestrigen Sitzung des Bundesrates kam das Thema wieder zur Sprache. Der Bundesrat beauftragte das VBS, eine sicheres Datenverbundnetz (SDVN) aufzubauen.

Sichere Kommunikation auch im Alltag

Das Netz soll in Krisenlagen die Verbindung zwischen den Partnern des Sicherheitsverbundes Schweiz ermöglichen. Dazu gehören die Führungsanlagen der Landesregierung, alle Departemente des Bundes, die Kantone und die Betreiber kritischer Infrastrukturen. Das sind beispielsweise Landesflughäfen oder Kernkraftwerke.

Weiter sieht der Bundesrat vor, das Netz für die tägliche Kommunikation und den sicheren Datenaustausch zu nutzen. Das Netz selbst sowie die auf ihm basieren Anwendungen sollen gegen Cyberangriffe geschützt sein. Technologisch soll es auf bereits bestehender oder geplanter Glasfaserinfrastruktur aufbauen. Primär soll das SDVN aber das Führungsnetz der Schweizer Armee nutzen.

Jährliche Betriebskosten in Höhe von 11 Millionen Franken

Nach Schätzung des Bundesrates wird sich die Invention in das SDVN auf 55 bis 60 Millionen Franken belaufen. Die genaue Zahl der Anschlusspunkte an die Netze soll aber noch mit den Nutzern abgesprochen werden und sich ebenfalls auf die Investitionssumme auswirken.

Nach dem Aufbau des Netzes rechnet der Bund mit jährlichen Betriebskosten in Höhe von 11 Millionen Franken. Auch hier stünden noch weitere Abklärungen im Raum, die die Summe verändern könnten.

Das VBS wird gemäss Mitteilung bis zum Herbst prüfen, welche Nutzer welche Kosten übernehmen sollten. Die eigentliche Umsetzung des SDVN will der Bundesrat beim Parlament voraussichtlich 2016 beantragen. 

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