Dossier

IT for Health 01/2015

Von George Sarpong

Auf ein Selfie

mit dem DoktorArzt und Patient kommen sich näher. Zwei Trends führen dazu. Einer heisst Social Media: Facebook und Co. werden zu immer beliebteren Kanälen für die Kommunikation zwischen Spital und Patienten. Diese möchten sich heute bereits vor einem Aufenthalt darüber informieren, was auf sie zukommt – nicht erst kurz vor der Operation. Vor ihrer Knie-OP will etwa Frau Müller wissen, ob die Kantine auch vegane Speisen anbietet. Herr Amschwyler hat die Nummer seines Arztes verlegt, dabei wollte er noch einen Folgetermin mit ihm vereinbaren. Anstatt sich an die Telefonzentrale zu wenden, stellen Frau Müller und Herr Amschwyler ihre Fragen auf der Facebook-Seite des Krankenhauses. Diesen Trend haben viele Spitäler bereits erkannt und beantworten Fragen auf ihrer Social-Media-Webseite. Einige Kliniken bleiben nicht passiv und warten Anfragen ab, sondern informieren aktiv über die Vorzüge ihrer Häuser. Doch nicht alle Spitäler sind so weit. Mit welchen Herausforderungen sie sich auseinandersetzen müssen, beleuchtet die Titelgeschichte.

Eine weitere Entwicklung wird voraussichtlich einen noch grösseren Einfluss auf das Machtgefüge zwischen Patient und Arzt haben. Im Juni wurde das Bundesgesetz über das elek­tronische Patientendossier (EPDG) verabschiedet. Es bildet die rechtliche Basis für das elektronische Patientendossier EPD. Mit dem EPD könnte endlich der Traum vom Patienten im Zentrum der Behandlung wahr werden. Denn nach dem EPDG bestimmt der Patient, welche Daten und Informationen er über sich freigibt. Für die Leistungserbringer, allen voran die Spitäler, könnte die Behandlung von Patienten einfacher, transparenter und – hoffentlich – kostengünstiger werden.

Im nächsten Schritt müssen die Stammgemeinschaften gebildet werden. Wie das geht, zeigt der Kanton Zürich. Regierungsrat Thomas Heiniger, Gesundheitsdirektor des Kantons Zürich, erklärt im Interview, welche Vorteile die Stammgemeinschaften bieten und weshalb einige Verbände freiwillig mitmachen. Jetzt müssen nur noch die Patienten wollen.