Im Test

Hands-on: Surface Book

Uhr | Aktualisiert
von Christoph Grau

Das Surface Book ist die Weiterentwicklung des Surface Pro. Im Test konnte das Detachable überzeugen. Dennoch gibt es einige Kinderkrankheiten zu beachten.

Mit dem Surface Book will Microsoft in der Laptop-Kategorie mitmischen. (Quelle: Netzmedien)
Mit dem Surface Book will Microsoft in der Laptop-Kategorie mitmischen. (Quelle: Netzmedien)
Mit dem Spruch: "Der ultimative Laptop" bewirbt Microsoft das Surface Book, das neueste Modell der Surface-Reihe. Die Redaktion konnte das Gerät im Arbeitsalltag testen.

Technische Ausstattung

Im Vergleich zum Surface Pro 4 bietet das Book deutlich mehr Rechenleistung. Das Mehr an Leistung und Grösse schlägt sich auch im Gewicht nieder. Das Surface Pro 4 wiegt mit Tastatur rund 800 Gramm. Hingegen kommt das Surface Book auf 1,6 Kilogramm. Davon je die Hälfte für das Display und die Tastatur.

Von Werk kommt das Surface Book mit Windows 10. Neben zwei USB-3.0-Anschlüssen verfügt das Gerät auch noch über einen Kartenleser, Mini-Displayport und eine Kopfhörerbuchse. Das Display hat eine Bildschirmdiagonale von 13,5 Zoll, bei einer Auflösung von 3000 x 2000 Pixel. Mitgeliefert wird zudem noch ein Eingabestift, der sich nicht vom Surface Pro 4 unterschiedet.

Grosse Ähnlichkeiten zum Surface Pro 4

In der Öffentlichkeit zog das Surface Book sehr viel Aufmerksamkeit auf sich. Auf jedem Event kamen Fragen von interessierten Personen. Das Surface Book ist definitiv ein Hingucker.

Die Aussenhülle ist wie das Surface Pro mit einer Magnesium-Legierung verarbeitet. Bisher gibt es das Surface Book daher auch nur in der Farbe grau, beziehungsweise silber, wie Microsoft es nennt. Auf der Rückseite prankt wie bei den anderen Surface-Modellen auch ein blank markiertes Windows-Logo.

Leider lässt sich das Display vom Surace Book nicht sehr weit nach unten verstellen. Anders als beispielsweise das Joga von Lenovo ist nach einem bestimmten Winkel Schluss.

Dafür lässt sich das Table verkehrt herum auf die Tastatur stecken. Dann kann man den Bildschirm nach vorne klappen. In diesem Modus kann bequem auf dem Display schreiben oder das Gerät mit dem Finger bedient werden.

Trennen nicht immer ohne Probleme

Der Clou des Surface Book ist, dass sich der Bildschirm abnehmen lässt. Danach kann es wie ein Tablet verwendet werden. Zum Trennen der Einheiten muss man eine Taste auf der Tastatur kurz gedrückt halten. Diese befindet sich oben rechts, gleich neben der Del-Taste. Alternativ lässt sich der Trennbefehlt auch über die Tastkleiste im Windows 10 erteilen.

Nach ungefähr einer Sekunde können die Einheiten dann getrennt werden. Wenn es soweit ist, erklingt ein leises Klackgeräusch. Da aber immer noch Magnetkräfte wirken, ist es nicht immer einfach gewesen die Geräte schnell zu trennen. Die unter linkte Kanten waren das Nadelöhr. Es war manchmal recht viel Kraft notwendig, bis sich die Teile lösten. Erst wenn man die Tastatureinheit gut festhielt, liessen sich das Tablet gut abheben.

Das Andocken ging hingegen sehr schnell und problemlos. Die Teile mussten nur wieder zusammengeführt werden. Kaum eine Sekunde später waren sie wieder verbunden und alle Funktionen standen zur Verfügung.

Deutlich mehr Akku als beim Pro

Im Surface Book sind gleich zwei Akkus verbaut. Einer in der Tableteinheit und einer in der Tastatur. Microsoft gibt eine Akkulaufzeit von 12 Stunden an. Im Praxistest wurde dies nicht erreicht. Nach ungefähr 8 Stunden normaler Nutzung im Energiesparmodus, war der Akku am Ende. Aber immerhin hält das Gerät damit einen Arbeitstag durch. Das Surface Pro 4 stiess im Test bei 5 bis 6 Stunden schon an die Grenzen.

Als Tablet kann das Surface Book aber nicht mit dem Surface Pro mithalten. Nicht nur ist die Rechenleistung deutlich schwächer, sondern auch der Akkus ist nur auf kurze Einsätze ausgelegt. Viel mehr als eine Stunde kann man mit dem Tablet alleine nicht arbeiten. Es eignet sich also nur für kurze Präsentationen.

Wenn die Teile wieder zusammengesteckt werden, dann wird der Akku der Tablet-Einheit im Akku-Betrieb nicht wieder aufgeladen. Sollte das Tablet also einmal leer sein, kann das Gerät nicht mehr benutzt werden.

Kritikpunkte

Wie auch mit dem Surface Pro 4 kann sich der Nutzer mit der Infrarotkamera und der autentifierungslösung Hello einloggen. Im Vergleich zum Surface Pro 4 ging die Erkennung etwas schneller. Negativ viel aber auf, dass die Infrarotkamera nicht immer richtig funktionierte. Nach längerem Stand-bye-Betrieb startet sie mehrmals beim Anmeldebebildschirm nicht auf. Erst ein Neustart konnte dies beheben. Danach ging sie aber wieder eine Zeit lang.

Nicht überzeugen konnte die Kamera des Tablets. Besonders bei wenig Licht in Räumen waren die Bilder sehr dunkel und verrauscht. Auch hatte das Gerät Probleme mit dem Autofokus.

Das Aufklappen des Geräts bietet auch noch Verbesserungspotential. Man muss mit beiden Händen stark anpacken, um den Magnetwiderstand zu überwinden. Bei etwas dickeren Fingern könnte dies schwierig sein. Auch ist der Schwerpunkt noch nicht optimal ausbalanciert. Das Tablet-Modul sorgt für ein leichtes Übergewicht nach hinten. Dadurch wackelt das Gerät beim etwas gröberen Anfassen des Bildschims leicht nach hinten. Auch federt der Bildschirm beim Antippen etwas nach, da die Verbindung nicht starr ist.

Negativ viel auch das stark spiegelnde Display auf. Im Büroalltag viel dies nicht gross ins Gewicht. Aber wenn die Helligkeit zum Stromsparen nach unten geregelt wurde, dann waren die Reflektionen durch Deckenlampen und Sonneneinstrahlung störend.

Kein Schnäppchen

Für den Test stellt Microsoft das stärkste in der Schweiz verfügbare Modell zur Verfügung. Für die Rechenleistung sorgte ein Intel i7-Prozessor. Zudem verfügte das Gerät über einen Arbeitsspeicher von 16 GB und eine 512 GB grosse SSD-Festplatte.

Für die Schweiz gibt Microsoft für das Modell eine Preisempfehlung von knapp 3000 Franken. In den USA gibt es auch noch eine Version mit einer 1-TB-Festplatte. Bisher ist dies nicht für die Schweiz angekündigt.Das kleinste Surface Book kommt mit einem i5, 8 GB Arbeitsspeicher und einer 128 SSD-Festplatte. Der Preis dieser Ausführung liegt bei rund 1700 Franken und damit 200 Franken höher als beim gleichstarken Surface Pro 4.

Fazit

Im Redaktionsalltag hat sich das Surface Book bewährt. Der Bedienungsablauf war flüssig. Vor allem das lange Schreiben war auf der festen Tastatur angenehmer als beim Surface Pro 4. Bei der Mobilität konnte der Suraface Pro 4 hingegen punkten. Auch wenn der Akku nicht ganz so lange durchhielt, so war das geringere Gewicht beim Transport auf lange Sicht von Vorteil.

Wer einen vollständigen Notebook-Ersatz haben möchte und die Tablet-Einheit nur für kurze Gänge oder Präsentationen nutzt, der ist mit dem Surface Book besser bedient als mit dem Surface Pro 4. Auch gilt es zu bedenken, dass es sich gerade um die erste Generation des Surface Book handelt, es also noch einige Kinderkrankheiten geben kann. Hingegen kommt das Surface Pro bereits in der vierten Generation.

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