iPad Pro 9.7

Apples vielleicht bester PC

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Laut Apple-Chef Tim Cook ist der beste PC vielleicht gar kein PC, sondern ein iPad. Die Redaktion ging der Behauptung nach und testete das iPad Pro 9.7 im Büroalltag.

Das iPad Pro gilt als Kraftwerk/-zwerg unter den Tablets. Der hochauflösende Bildschirm gehört zu den besten am Tablet-Markt. Verschiedene Benchmarks attestieren dem grossen Tablet eine Rechenleistung, die beinahe an jene der Macbook-Pro-Reihe heranreicht. Apple bietet ausser dem 12,9-Zoll-Modell eine kleinere Variante an mit einer Bildschirmdiagonalen von 9,7 Zoll. Das stellt potenzielle Käufer vor die Frage: Welches Modell soll ich kaufen? Diese Frage versucht die Redaktion zu beantworten.

Das Testgerät kam in Rosé-Gold, die Reaktionen im Büro fielen eindeutig aus: «Herzig!» «Ein Mädchen-Tablet!» So lauteten etwa zwei Kommentare. Den Tester störte dies nicht. Im Gegenteil: Denn das knuffige Tablet entpuppte sich als Powerhouse. Es gibt etwa beim Wechsel zwischen Apps keine merklichen Verzögerungen. Der Split-Screen-Modus erlaubt Anwendern das Arbeiten mit zwei Apps zugleich, und zusätzlich kann ein Film oder Video-Podcast als kleines Fenster in eine Ecke geschoben werden. Das klappt übrigens auch mit Filmen aus Mediatheken von TV-Sendern, sofern die Websites HTML5-codiert sind.

Bildschirm könnte grösser sein

Wer am PC mit vielen geöffneten Fenstern arbeitet, muss beim iPad etwas zurückstecken. Es können nur zwei Fenster parallel geöffnet werden. Zudem kann keine App in zwei Fenstern parallel bedient werden. Ein weiterer Nachteil der kompakten Abmessungen zeigt sich beim Arbeiten im Split-Screen-Modus. Apps passen die Schriftgrösse an die jeweiligen Fenstergrössen an. Das Resultat ist in manchen Fällen auf einem 9,7-Zoll-Display zu klein und strengt die Augen an – trotz exzellenter Bildwiedergabe. Der Bildschirm gilt als der derzeit beste, den Apple in seinen Tablets verbaut. Er sei besser als die Displays des iPad Air 2 und des grossen iPad Pro, berichten die Tester von Displaymate.

Ein hübsches Feature ist True Tone. Dabei misst ein Sensor die Farbe des umgebenden Lichts und passt den Weisspunkt des Displays an. Anwender sollten auf diese Weise immer den gleichen Weisston sehen. Das iPad verändert nicht permanent wild die Farben. Höchstens bei krassen Lichtwechseln, etwa bei der Einfahrt in einen Tunnel, fällt die Veränderung kurz auf. Im Alltag hingegen wirkt True Tone angenehm dezent im Hintergrund.

Sehr gute Akkuleistung

Trotz des hochauflösenden Displays mit 264 Bildpunkten pro Quadrat-Inch und dem A9X-Chip hält der Akku lange durch. Im Test musste das iPad Pro alle zwei bis drei Tage aufgeladen werden. Allerdings wurde das Tablet ohne SIM-Karte betrieben. Dennoch: Es dürfte wenige Notebooks geben, deren Akkus so lange durchhalten.

Die Abmessungen des kleinen iPad Pro sind angenehm. Da es etwas kleiner als DIN-A4 ist, fühlt es sich nie zu gross in der Hand an. Im Zug oder Flugzeug stört man keine Sitznachbarn. Wer das grosse iPad Pro mit der viel gelobten Logitech-Tastaturhülle Create verwendet, «schleppt» rund 100 Gramm mehr an Gewicht mit sich herum als mit einem Macbook Air (13 Zoll). Beim kleinen iPad Pro hingegen hält sich das Gewicht in Grenzen, sofern man das Silicon Case und das Smartkeyboard (beides Apple) nutzt. Das Cover hält das Tablet stabil, auch auf dem Schoss. Das ist wichtig, wenn jemand etwa an einer Konferenz, im Zug oder im Flugzeug für längere Zeit schreiben will. Die Grösse hat auch Nachteile. Die Tastatur des Smartcovers ist naturgemäss klein. Vielschreibern werden die Hände während der ersten Tage rascher ermüden, danach fühlt sich das Tippen aber normal an. Alternativ bieten Drittanbieter eine Fülle an Ersatztastaturen.

Fazit: Das iPad Pro mit 9,7 Zoll eignet sich für jene, die ein Arbeitstablet suchen. Ein Gerät, mit dem man etwa im Zug E-Mails beantworten oder Geschäftsbriefe schreiben kann. Es bewährt sich als Mobile Device im Büroumfeld sowie im Ausseneinsatz.

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