Industrialisierung der Finanzbranche

B-Source wird Mittler von B2B-Angeboten von Banken

Uhr | Aktualisiert

Mit der Lancierung des "Banking Hub" wird B-Source zum Mittler von Bankendienstleistungen. Als erste Partnerbanken konnte der BPO-Dienstleister die UBS und die Bank Vontobel für das neue Angebot gewinnen.

Markus Gröninger will mit dem "Banking Hub" die Finanzbranche weiter industrialisieren. (Quelle: Copyright: Alexandre Zveiger www.photobank.ch 6900 Lugano Switz)
Markus Gröninger will mit dem "Banking Hub" die Finanzbranche weiter industrialisieren. (Quelle: Copyright: Alexandre Zveiger www.photobank.ch 6900 Lugano Switz)

Der BPO-Dienstleister B-Source hat die nächste Runde der Industrialisierung der Finanzbranche eingeläutet. Konkret können Kunden der BPO-Plattform B-Source-Master künftig dank einer eingebauten Schnittstelle und entsprechenden Abwicklungswerkzeugen industrialisierte Dienstleistungen von Banken nutzen. Als erste Finanzdienstleister auf dem neu lancierten "Banking Hub" sind die UBS und die Bank Vontobel am Start. 

Banken verkaufen anderen Banken zwar schon seit längerer Zeit Dienstleistungen, in den meisten Fällen direkt. Neu am gestern Mittwoch von B-Source und Partnerbanken in der Zürcher Börse lancierten Angebot ist jedoch, dass mit B-Source ein Dienstleister via seine eigene Plattform B2B-Angebote von Banken abwickelt. Im "Banking Hub" sind dies sogenannte "Street-Side-Services" wie "(Global) Brokerage", "(Global) Custody" und "(Global) Correspondent".

Nutzungsgebühr für Transaktionen

Kunden von B-Source, darunter vor allem Privat- und Regionalbanken, können auf dem "Banking Hub" zwischen Angeboten der Grossbank UBS und der Privatbank Vontobel auswählen, sagte Markus Gröninger, CEO von B-Source. Obwohl beide Banken ähnliche Dienstleistungen anbieten, soll es nicht zum Preiskampf kommen, bekundeten Vertreter beider Banken. Viel mehr seien es Soft-Faktoren, die am Ende entscheiden würden.

B-Source und die Partnerbanken haben einen Partnerschaftsvertrag abgeschlossen. Für die Nutzung des "Banking Hub" verrechnet B-Source ausschliesslich eine Nutzungsgebühr für Transaktionen. Beim "Banking Hub" profitieren laut Gröninger beide Seiten: Die Partnerbanken können ihre industrialisierten Dienstleistungen einem erweiterten Kundenkreis anbieten. B-Source kann seinen Kundenbanken neue Dienstleistungen anbieten.

Industrialisierung als Chance

Der Finanzbranche bläst derzeit eine steife Brise um die Ohren. Die Margen schrumpfen. Der Wettbewerb wird härter. Die Regulierungen werden strikter. Ähnlich ist es vor rund 30 Jahren der Schweizer Uhrenindustrie ergangen. Damals war in der Uhrenindustrie Endzeitstimmung auszumachen. Heute floriert die Branche mehr denn je und dominiert den Weltmarkt umsatzmässig.

Ein Grund für den Turnaround sei die Industrialisierung der gewesen, sagte Gröninger. Um diese käme man nun auch die die Finanzbranche kaum mehr herum: Entweder könne man die Vogel-Strauss-Position einnehmen (nichts tun und zusehen was passiert), die Salami-Taktik wählen (Kosten sparen bis nichts mehr da ist) oder die Industrialisierung als Chance betrachten.