In Kooperation mit IBM

"Das Fachwissen wird für einen grösseren Interessentenkreis verfügbar gemacht"

Uhr | Aktualisiert
von Janine Aegerter

Sika will das interne Know-how fördern und setzt dafür seit kurzem ein Social-Collaboration-Tool ein. Irene Haag, Head Human Resources Corporate Units bei Sika Services, spricht im Interview über die gesammelten Erfahrungen.

Irene Haag, Head Human Resources Corporate Units bei Sika, ist der Meinung, dass Social Collaboration zu einer effizienteren Arbeitsweise führt. (Quelle: Sika)
Irene Haag, Head Human Resources Corporate Units bei Sika, ist der Meinung, dass Social Collaboration zu einer effizienteren Arbeitsweise führt. (Quelle: Sika)

Frau Haag, wie findet Sika die besten Talente?

In den vergangenen 18 Monaten haben wir rund 30 Führungspositionen ausschliesslich intern besetzt. Auf diese Weise konnten wir den entsprechenden Mitarbeitenden intern sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Wir kümmern uns um unsere Mitarbeitenden, kennen ihre Fähigkeiten und Stärken und unterstützen sie aktiv in ihrer Weiterentwicklung.

Spielt Social Media bei Ihnen eine Rolle im Recruiting?

Wir haben im HR-Bereich begonnen, uns damit auseinanderzusetzen. Allerdings ist der Einsatz noch nicht weit fortgeschritten. In der Schweiz haben wir beispielsweise freie Lehrstellen und auch vereinzelte Stellenangebote über Facebook gepostet, aber die Resonanz war noch nicht zufriedenstellend. In den USA machen wir seit kurzem unsere ersten Erfahrungen mit Twitter und Linkedin.

Sie haben ein Pilotprojekt mit einem Social-Collaboration-Tool von IBM durchgeführt. Was war der Grund für diesen Entscheid?

Unsere Mitarbeitenden haben uns gezeigt, dass dafür ein Bedürfnis besteht. Mit Connections stellen wir eine Plattform zur Verfügung, auf der sie unternehmensintern Informationen, Erfahrungen und Wissen austauschen können. So bilden sich immer wieder neue Netzwerke und der unternehmensweite Know-how-Transfer wird unterstützt. Das ist besonders für uns wichtig, da wir viele Landesorganisationen haben, die sich mit ähnlichen Fragestellungen in unseren Zielmärkten bewegen und folglich mit ähnlichen Problemstellungen konfrontiert werden. Auf diese Weise wird das intern vorhandene Fachwissen für einen grösseren Interessentenkreis verfügbar gemacht. Gleichzeitig müssen unsere Spezialisten Fachthemen nicht ausschliesslich bilateral per E-Mail kommunizieren. Der fachliche Austausch und das Teilen von Wissen werden also insgesamt stark erleichtert.

Wie kommen die Mitarbeiter mit der Software zurecht?

Connections bietet die Möglichkeit einer effizienteren Zusammenarbeit. Erste Erfolge haben sich mit der Nutzung dieses Tools bereits eingestellt. Manche Mitarbeitende empfinden es daher als eine grosse Bereicherung ihrer täglichen Arbeit. Andere haben noch diverse Berührungsängste. Der persönliche Einsatz an Arbeitszeit in dieses Medium ist zudem ein noch ungeklärter Aspekt.

Wie lange hat diese Pilotphase gedauert?

Wir haben das Tool rund ein Jahr mit einer stetig wachsenden Community getestet, bevor wir es für alle Mitarbeiter freigegeben haben.

Wie geht es nun weiter?

Wir sind mit dem Tool zufrieden und werden es auch zukünftig im Unternehmen einsetzen. Inwieweit wir Connections in unsere sonstigen Kommunikationstools integrieren können und werden, ist aber noch nicht final geklärt.

Social Collaboration und Social Media haben ja einen ähnlichen Ansatz. Welche Bedeutung wird Social Media für Sie in Zukunft haben?

Wir werden die Entwicklungen weiter beobachten. Falls wir feststellen, dass wir Vorteile daraus ziehen können, werden wir sicher vermehrt Social Media einsetzen. Sie werden aber unsere herkömmlichen Kommunikationskanäle nicht vollständig ablösen. Vielmehr sind Social Media eine zusätzliche Kommunikationsmöglichkeit mit einer interessierten Community.

Was sind heute im Kampf um Talente die grössten Herausforderungen für die HR-Abteilung?

Wir legen sehr grossen Wert auf unsere internen Talente. Es ist für uns daher wichtig, dass wir genügend Talente in unserem Unternehmen haben und diese gezielt identifizieren können. Da es einige Zeit dauert, bis neue Mitarbeiter unser Business richtig verstehen, ist es uns wichtig, dass sie optimal eingesetzt werden und auf sich aufmerksam machen können.

Wie sehen diese Herausforderungen in einem global tätigen Unternehmen aus?

Uns geht es darum, in den wachsenden Märkten die richtige Anzahl engagierter Frauen und Männer mit dem erforderlichen Wissen und der erforderlichen Erfahrung am richtigen Ort zu haben. Das bedeutet, dass wir einerseits auf dem jeweiligen lokalen Arbeitsmarkt rekrutieren und andererseits auf internationale Arbeitseinsätze angewiesen sind. Denn nicht immer finden wir die gesuchten Mitarbeitenden auf dem lokalen Arbeitsmarkt.

Entsenden Sie oft Mitarbeitende aus der Schweiz in andere Länder?

Ja, das machen wir. Allerdings müssen die Mitarbeitenden in der Regel zunächst einige Zeit in unserem Unternehmen internes Know-how gesammelt haben, bis sie den Schritt ins Ausland machen können.