Neue Werbeformate

Facebook auf den Spuren von Google

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Am ersten Internet-Briefing 2013 ging es ums Werben auf Facebook. Leonardo Kopp vom Online-Werbevermittler Admazing zeigte, zu was die Werbeformate taugen und worauf es ankommt.

Die neuen Werbeformate von Facebook scheinen gut anzukommen. Wie kürzlich bekannt wurde, machte die mobile Werbung im 4. Quartal 2012 bereits 23 Prozent des gesamten Werbeumsatzes aus. Dies bei einer Reichweite von 680 Millionen mobilen Facebook-Nutzern. Zum Vergleich: Facebook verdiente im erwähnten Quartal insgesamt 1,33 Milliarden US-Dollar und damit 84 Prozent des Gesamterlöses mit Werbung.

Am ersten Internet-Briefing im neuen Jahr bestätigte Referent Leonardo Kopp, Leiter Business Development des Online-Werbevermittlers Admazing, das wachsende Interesse am Werbekanal Facebook. Die Plattform mache eine Entwicklung durch wie seinerzeit Google.

Drei Kundenkategorien, drei Nutzergruppen

Er rät den Besuchern, die neuen Möglichkeiten, insbesondere auch mit der mobilen Werbung, zu testen, sich jedoch vorher klare Ziele zu stecken und dann den Erfolg genau zu messen. Die Preise seien momentan noch günstig.

Facebook unterscheidet die Kundenkategorien Top100-Unternehmen, Agenturen sowie Grossunternehmen und als unterste Kategorie die KMU. Generell gilt laut Kopp: Je grösser der Kunde, desto besser der Zugang zu Facebook. Doch die Betreuung werde laufend besser, "was auch dringend nötig ist." Auf diesen Mangel hatte vergangenes Jahr bereits Facebook-Expertin Birte Rinas von Webrepublic hingewiesen.

Schalten Unternehmen Werbung, können Sie drei Gruppen von Nutzern ansteuern: Da sind erstens die mit bestimmten Eigenschaften definierte Zielgruppe, zweitens die eigenen "Liker" und drittens die "Freunde der Liker." Kopp warnt jedoch: "Liker ist nicht gleich Liker. Wenn Unternehmen zum Beispiel Wettbewerbe ausschreiben, um Liker zu gewinnen, klicken viele nur deshalb drauf, weil sie etwas gewinnen wollen." Das könne nicht das Ziel sein.

Exchange für Retargeting

Kopp ging dann spezifisch auf Facebook Exchange ein. Hierbei können Bild-Text-Anzeigen mittels Real Time Bidding auf Facebook platziert werden. Dies eignet sich besonders gut für Retargeting-Kampagnen, wobei hierfür externe Daten genutzt werden. "Der Nutzer wird beispielsweise beim Besuch eines Online-Shops markiert, um ihm dann beim Besuch auf Facebook entsprechende Werbung einzublenden."

Er warnt jedoch auch hier vor Übereifer: "Einer Frau, die einen roten Schuh gekauft hat, sollte man nicht zwingend denselben Schuh in einer anderen Farbe anpreisen, sondern vielleicht einen anderen passenden Modeartikel." Seine potenziellen Kunden zu nerven, könne nicht das Ziel sein, sagt Kopp. Man müsse akzeptieren, dass man einen Nutzer nicht zu etwas zwingen könne.

Sorry, dieses Format ist nicht verfügbar

Während Kopp den Unternehmen dazu rät, die neuen Formate zu testen, tut selbiges auch Facebook selbst. Er habe schon beobachtet, wie plötzlich neue Werbeelemente auf der Plattform aufgetaucht seien. Dann hätten Kunden sich bei ihm gemeldet und gesagt, sie wollten das auch. Letztlich musste Kopp in einigen Fällen dann feststellen: Das Werbeformat ist in der Schweiz noch nicht verfügbar.