Die letzten Jahre von Itanium

HP kritisiert Oracles Itanium-Rückzug

Uhr | Aktualisiert
von asc

Hewlett-Packard (HP) hat betont, dass es die Entwicklung und Vermarktung von Servern der Integrity-Reihe auf Basis von Intels Itanium-Chips weiterführen werde. Damit ist HP der letzte grosse Hersteller, der Itanium-Server im Angebot hat.

HP bleibt Intels Itanium-Plattform treu - das Unternehmen kündigte in einer Mitteilung an, dass sie die Entwicklung und Vermarktung von Servern der Integrity-Reihe auf Basis von Intels Intanium-Chips weiterführen werde. Damit begegnet HP den am vergangenen Mittwoch (Netzwoche berichtete) von Oracle im Zuge der Abkündigung von Software für die Itanium-Plattform gemachten Aussagen. "Nach zahlreichen Gesprächen mit dem Intel Senior Management hat sich Oracle dazu entschieden, die gesamte Software-Entwicklung für den Itanium-Mikroprozessor abzubrechen", hiess es in einer Mitteilung.

Laut Oracle habe das Intel-Management verdeutlicht, dass der strategische Fokus auf den x86-Mikroprozessoren liege und der Itanium sich seinem Ende nähere. Der wichtigste Datenbank-Hersteller und zweitgrösste Anbieter von Enterprise-Software und Erbe des Unix-Betriebssystems Solaris, wolle deshalb die Plattform nicht weiter unterstützen.

"HP ist geschockt"

"Oracle zeigt wieder einmal, dass es ein kundenfeindliches Verhaltensmuster pflegt, indem es sein schlecht laufendes Geschäft mit Sun-Servern zu unterstützen trachtet", so Dave Donatelli, Chef von HPs Enterprise Servers, Storage und Networking-Sparte. "HP ist geschockt, dass Oracle mit einem dreisten Husarenstück den Betrieb bei Firmen und Behörden aufs Spiel setzt und ihnen Schäden in dreistelliger Millionenhöhe durch Produktivitätsverluste zumutet, nur um den fairen Wettbewerb zu untergraben."

Intel-Präsident Paul Otellini schlug sich in einer Mitteilung des Unternehmens auf die Seite von HP: Intel arbeite unvermindert an der Itanium-Plattform weiter. Mehrere Chip-Gernationen befänden sich derzeit in Arbeit, die planmässig voranschreite.