Feldversuch Workanywhere

Mit flexiblen Arbeitsweisen den Pendlerverkehr entlasten

Uhr | Aktualisiert

Die SBB und Swisscom haben gestern die Ergebnisse ihres Feldversuchs Workanywhere vorgestellt. 260 Mitarbeiter der Projektpartner nahmen am Versuch teil und sollen aufgrund der flexiblen Arbeitsweise mit ihrer Arbeitssituation zufriedener sein.

Von Februar bis Ende März haben rund 260 Mitarbeiter der SBB und der Swisscom am Feldversuch Workanywhere teilgenommen. Im Fokus stand dabei die Frage, inwiefern Pendlerfahrten zur Hauptverkehrszeit über flexible Arbeitsweisen reduziert werden können. Ebenso sollte der Versuch aufzeigen, wie sich veränderte Arbeitsformen auf Leistung, Life-Balance und auf Team- und Führungsverhalten auswirken. Die Projektpartner haben die Ergebnisse der in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW realisierten Studie gestern in Bern vorgestellt.

Entlastung der Stosszeiten

Den Projektpartnern von Workanywhere zufolge konnte im Rahmen des Experiments 66 Prozent der Fahrzeit ausserhalb der Hauptverkehrszeiten gemacht werden. Dabei sollen die beteiligten Mitarbeiter bei gleich bleibender Arbeitszeit deutlich mehr Stunden von zuhause und von unterwegs geleistet haben. Laut Projektpartner stieg der Anteil der zuhause erbrachten Arbeitsstunden dabei von 14 auf 21 Prozent.

Eine spürbare Wirkung auf den Pendlerstrecken konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Die Anzahl Beteiligter sei dafür zu gering gewesen. Auf der Grundlage der Versuchs schätzt die FHNW aber, dass die Züge im Stossverkehr um sieben Prozent entlastet werden könnten, wenn alle Bahn-Pendler, die aufgrund ihrer Tätigkeit flexibel arbeiten können 20 Prozent ihrer Fahrten auf Zeiten ausserhalb der Stosszeiten verlagern.

Höhere Zufriedenheit und Produktivität

Gemäss Studienergebnisse sind die Studienteilnehmer mit ihrer Arbeitssituation und dem Arbeitgeber durch die veränderte Arbeitsweise zufriedener als zuvor. Etwas mehr als die Hälfte soll ausserdem motivierter sein.

Die Projektpartner wollen zudem bei der Produktivität einen positiven Effekt festgestellt haben. Dieser soll anhand der Einschätzungen der separat befragten Vorgesetzten nachgewiesen worden sein.

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