Open Source Business Alliance Group

Open Office und Microsoft Office sollen kompatibler werden

Uhr | Aktualisiert

140'000 Euro setzen Behörden aus der Schweiz und Deutschland ein, um die Kompatibilität zwischen Open Office und Microsoft Office zu verbessern.

Verschiedene Nutzerprofile sollen Stress entgegenwirken. (Quelle: Swisscom)
Verschiedene Nutzerprofile sollen Stress entgegenwirken. (Quelle: Swisscom)

Die Kompatibilitätsprobleme zwischen Libre Office und Microsoft Office sollen behoben werden. Dafür setzt sich die Open Source Business Alliance Group "Office Interoperability" (OSB Alliance) ein. Mit ihrer Ausschreibung des Projekts "Layout-getreue Darstellung von OOXML-Dokumenten in Open Source Office Applikationen" sollen die meisten Kompatibilitätprobleme zwischen Libre Office und Microsoft Office behoben werden.

Betroffen sind vor allem Formatierungsdetails, wie Mattthias Stürmer, Sprecher der Working Group "Office Interoperability" der OSB Alliance, gestern im Rahmen einer Telefonkonferenz erklärte. Konkret soll die Formatierung von Rahmen und Bildern sowie Tabellen und Aufzählungen in Word-Dokumenten (.docx) verbessert werden. Zudem sollen die Kommentare aus Word und Excel (.xlsx) korrekt dargestellt sowie die Einbettung von Schriften in ODF- und OOXML-Dokumenten ermöglicht werden.

Finanzierung nur zum Teil gesichert

Das Libre Office Team von Suse und die Hamburger Open-Source-Firma Lanedo haben den Auftrag für die Umsetzung des Projektes erhalten. Zudem unterstützen Behörden aus der Schweiz und Deutschland das Projekt finanziell mit insgesamt 140'000 Euro. Aus der Schweiz sind das Schweizerische Bundesgericht, sowie das Schweizer Informatiksteuerungsorgan Bund und der Kanton Waadt involviert. Aus Deutschland beteiligen sich die Städte München, Freiburg im Breisgau und Jena. Insgesamt sind rund 18'000 Arbeitsplätze der involvierten Behörden mit Libre Office ausgestattet. Den grössten Teil davon machen vermutlich die drei Städte sowie das Schweizerische Bundessgericht aus: Sie alle arbeiten zu 90 bis sogar 100 Prozent mit Libre Office, wie Stürmer weiss.

Stürmer rechnet damit, dass die wichtigsten Entwicklungsschritte bis im September umgesetzt sein sollten. Für die vollständige Realisierung der Schrifteneinbettung in den Dokumenten fehlen zur Zeit jedoch noch 30'000 Euro. Die OSB Alliance Group ruft Nutzer von Libre Office demnach auf, einen Beitrag an die Umsetzungsarbeiten zu leisten.