Neue Plattform Dealini

Social Shopping Game: Fans statt Schnäppchenjäger

Uhr | Aktualisiert

Es muss ein nachhaltigeres Konzept geben, Brand-Partner und Nutzer bei der Stange zu halten, als Schnäppchen und Aktionen. Dies sagten sich René Konrad, Michael Wirth und Jean-Paul Saija, die Gründer des Social-Shopping-Games Dealini.

Sie legen grossen Wert darauf, dass man sie nicht mit Social-Buying-Plattformen verwechselt: René Konrad, Michael Wirth und Jean-Paul Saija, die Gründer von Dealini. Social Shopping Game heisst ihr "weltweit einzigartiges" Konzept. "Wir haben Groupon, Deindeal und Konsorten lange beobachtet und überlegt, was man noch besser machen kann", sagt CEO Konrad beim Besuch auf der Redaktion. Mit dabei ist auch Wirth, der im Start-up für die Technik zuständig ist.

Die drei Unternehmer, so Konrad, kamen dann zu folgendem Schluss: Es muss ein nachhaltigeres Konzept geben, Brand-Partner und Nutzer bei der Stange zu halten, als Schnäppchen und Aktionen. Der Kunde soll Fan eines Brands werden und nicht nur aus Rabattanreizen einkaufen.

10 Karten zum Glück

Herausgekommen ist eine Plattform, auf der Nutzer ganz einfach Kartenspielen können. Jede Karte hat ein Produkt drauf, zum Beispiel ein Auto, eine Digitalkamera oder Schokolade. Beim ersten Login gibt es nach dem Zufallsprinzip drei Karten gratis, jeden weiteren Tag, an dem man sich einloggt, eine weitere.

Eine Karte bedeutet ein Rabatt von zehn Prozent auf ein Produkt, mit 10 gesammelten Karten ist das Produkt gratis. Zusätzliche Karten können Nutzer durch das Anwerben neuer Spieler erwerben. Auch für zwei Franken pro Stück gibts eine neue Karte. In der Community können die Spieler diese dann untereinander tauschen und auf ihr Lieblingsprodukt hin sammeln.

Immer 50 bis 100 Angebote

Daraus ergeben sich laut Wirth zwei markante Vorteile im Vergleich zu Social-Buying-Plattformen: "Auf Partner-Seite können wir Premium-Brands anziehen, weil wir nicht auf Schnäppchenjäger aus sind. Und die Nutzer selbst haben neben den Rabatten und Gratis-Produkten Spass beim Spielen."

Kurz vor Weihnachten ging die Plattform live. Heute zählt sie 1500 Nutzer. Von diesen sollen bereits 100 "ein Album voll haben". Und dafür habe man, so sagt Wirth, noch keinen einzigen Franken ins Marketing investiert. "Die Mund-zu-Mundpropaganda hat gut funktioniert."

Im Moment gibt es auf der Plattform rund 60 Angebote, bis in knapp einem Monat will man etwa bei 100 sein, so Konrad. "Danach soll es immer zwischen 50 und 100 Produkten pendeln." Bezüglich Nutzern will man bis Ende März die 20 000er-Marke knacken. Doch die Unternehmer wollen höher hinaus: "100 000 Nutzer in der Schweiz liegen durchaus im Bereich des Möglichen."

Entwicklung in der Schweiz

Angedacht haben die drei Unternehmer Konrad (CEO), Wirth (IT) und Saija (Marketing) die Idee im vergangenen März. Ende August haben sie ein Büro bezogen und einen Entwickler Vollzeit angestellt. Anfang Januar dieses Jahres kamen zwei weitere Vollzeitstellen in der Entwicklung dazu, die allesamt in der Schweiz arbeiten.

Der ehemalige ETH-Student Wirth konnte aus seinem Beziehungsnetz Spezialisten rekrutieren, um die Plattform umzusetzen. Sie mussten so gar nicht erst im Ausland rekrutieren oder near- beziehungsweise offshoren. Insgesamt arbeiten aktuell 12 Leute für die Plattform (9 Vollzeit). Gehostet wird die Plattform bei Amazon, womit die Unternehmer im Erfolgsfall schnell skalieren könnten.

App kommt bald

Auch die Finanzierung konnten die Unternehmer relativ schnell sicherstellen, so Konrad. Unterstützt wird das Projekt durch Investoren wie Ronald Sauser (CEO Leonardo & Co und Verwaltungsrat Dealini Holding AG) und Peter A. C. Blum (Unternehmer und VR-Präsident Dealini Holding AG).

Die Prioritäten liegen jetzt in der Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit, wie Wirth ergänzt. "Da haben wir noch Luft nach oben." Und bald sollen zudem Apps für die verschiedenen Plattformen folgen, zuerst für iOS, genauso wie weitere Sprachversionen.

Wie hoch und ob Konrad, Wirth und Saija mit Dealini abheben werden, bleibt vorerst offen. Gestern Donnerstag stiess man indes im Zürcher Restaurant Schmuklerski erstmal mit viel Prominenz auf die Lancierung an.