Ab 27. Mai

Bericht: IBM verzichtet auf Netapp

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von George Sarpong

Das Ende einer Ehe: IBM will Berichten zufolge den OEM-Vertrag mit Speicherspezialist Netapp auslaufen lassen. Stattdessen sollen eigene Speicher den Kunden schmackhaft gemacht werden.

IBM plant Berichten zufolge auf Speichertechnik von Netapp zu verzichten. Stattdessen soll Storage aus dem eigenen Haus eingesetzt und an Kunden verkauft werden, schreibt Businessweek.

IBM werde sich morgen, 27. Mai, offiziell aus dem Verkauf von Netapps FAS- und V-Serie zurückziehen, die bei IBM unter N-Series laufen, und seinen Kunden stattdessen IBM-Produkte empfehlen, wie etwa die Speicher der XIV-Reihe.

IBM grösster OEM-Kunde

IBM gilt noch vor Fujitsu als grösster OEM-Kunde von Netapp. Gemäss Berechnungen von Bloomberg stammen zwei Prozent von Netapps Umsatz aus der Partnerschaft mit IBM. Bei einem Jahresumsatz von zuletzt 6,325 Milliarden US-Dollar dürften Netapp dadurch rund 127 Millionen Dollar Umsatz künftig fehlen. Allerdings waren die Verkäufe von Netapp-Speicher über IBM zumindest schleppend.

IBMs Hardware-Geschäft brach auch durch den NSA-Skandal um 23 Prozent ein. Infolge musste Netapp-CEO Tom Georgens gegenüber Analysten einräumen, dass das OEM-Geschäft um knapp 30 Prozent eingebrochen war. Für 2014 weist Netapp in seiner Bilanz einen Umsatz im OEM-Geschäft von 584,7 Millionen Dollar aus. Ein Jahr zuvor lagen die OEM-Umsätze bei 787,2 Millionen Dollar.

Lachender Dritter EMC?

Netapps Finanzchef Nicholas Noviello fügte an, dass Netapp für das laufende Jahr Umsatzeinbussen von 40 Prozent im Geschäft mit seiner Auftragsfertigung erwartet.

Die Partnerschaft von IBM und Netapp reicht für IT-Verhältnisse weit in die Vergangenheit zurück: Im Jahr 2005 vereinbarten die Tech-Unternehmen ein OEM-Abkommen. Man versprach sich damals, Speicher-Primus EMC gemeinsam Paroli bieten zu können. EMC dürfte nun wohl der lachende Dritte sein.