Druckertechnologien

Ricoh: GelSprinter-Technologie im Fokus

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Der Name GelSprinter leitet sich vom eingesetzten Flüssiggel ab. Dieses viskose und schnell trocknende Gel wird anstelle von Tinte verwendet. Die neue Technologie sei dadurch ökonomischer und umweltfreundlicher.

Ricoh hat die "GelSprinter" im Mai 2010 auf den Markt gebracht. Die Drucker verwenden statt herkömmlicher Tinte ein viskoses, schnell trocknendes Flüssiggel. Bei Kontakt mit Papier „geliere“ und trockne dieses Gel sofort. Druckertinte könne auf Papier zunächst noch flüssig sein und dadurch leicht verwischen. Dies sei bei den Druckern mit GelSprinter-Technologie nicht mehr der Fall. Die Technologie ermögliche sogar einen Duplexdruck, und das in sehr hoher Geschwindigkeit. Das Angebot eigne sich laut Produktmanagerin Ampli Mooken vor allem für kleine Büros und Home Offices.

Die Drucker sind mit dem „Economy Color“-Modus ausgestattet. Laut Ricoh drucke man damit fast genauso günstig wie in Schwarzweiss. Dieser Modus reduziere die Intensität der grafischen Elemente und spare dadurch Gel. Der Text bleibe in seiner Druckqualität belassen.

Weiter verfügen die GelSprinter über zwei getrennte Flüssig-Geltanks: die Kartusche und einen zusätzlichen kleinen Tank im Druckkopf. Das Flüssiggel fliesst über einen Schlauch von der Kartusche in den Druckkopftank. Wenn der Füllstand des Druckkopftanks unter ein bestimmtes Niveau fällt, werde dieser aufgefüllt, so die Hersteller.

Das Flüssiggel in der Kartusche ist vakuumverpackt und wird durch die Förderpumpe restlos aufsaugt. Dadurch bleiben keine Rückstände in der Kartusche. Die Kartusche sei vollständig leer, wenn der Druckertreiber anzeigt, dass der Flüssiggelvorrat aufgebraucht ist. Die noch gefüllten Zusatztanks stellen gleichzeitig die kontinuierliche Versorgung für laufende Druckaufträge sicher. So werden keine halbfertigen Seiten neu gedruckt.

Eine wesentliche Neuerung in den Druckern ist der von den Kartuschen getrennte GelSprinter-Breitdruckkopf. Dieser ist 32,3 mm breit. Das Flüssiggel wird mit rund 1 Megapascal durch den Druckkopf gedrückt. Die Druckköpfe werden automatisch gereinigt, wenn die Drucker für längere Zeit nicht genutzt werden. Jeder Druckkopf verfügt über 384 Düsen. Damit sei eine Druckauflösung von 1200 dpi gewährleistet. Ricoh hat die "Modulated Dot"-Technologie (M-Dot) für die Optimierung der Tropfen entwickelt. Die Tropfengrösse kann mit einer 2-Bit-Ansteuerung bis zu drei Stufen im gleichen Druckmodus angepasst werden. Dadurch maximiere man die Leistung des schnell trocknenden Flüssiggels.

Der Name der Technologie leite sich vom eingesetzten Flüssiggel ab, erklärt Ricohs Produktmanagerin Ampli Mooken im Interview mit dem IT-Markt. Weiter erzählte sie vom Engagement von Ricoh mit Schulen. Einigen Schulen wurden ein bis zwei GelSprinter zur Verfügung gestellt. Damit wolle man den Kunden im öffentlichen Sektor danken, so Mooken.

Für das Mitglied der Geschäftsleitung Rolf Kälin sind verschiedene Innovationen und zukunftsweisende Produkte in der Druckbranche anzutreffen. Alle wichtigen Hersteller würden sich bemühen Technologien zu entwickeln und zu verbessern, die vor allem weniger verbrauchen. Ausserdem müssen sie Methoden verfeinern, die zu einer Reduktion der Papierflut führen. Stichworte dazu seien unter anderem Duplexdruck, Draft-Modus und drahtloses Drucken. Deswegen glaubt Kälin im Interview, dass Produkte in allen Bereichen effizienter werden. Dafür müsse man sich von bisherigen Technologien verabschieden und neue, zeitgemässe Technologien begrüssen. Eine davon ist die „GelSprinter Technologie“. Weiter verfügen die neuen Modelle über einen USB 2.0-Anschluss und sind netzwerkfähig (Ausnahme GX e2600).