64-Bit-Chips vorgestellt

MWC 2014: Intel setzt auf 64-Bit und Android

Uhr | Aktualisiert
von George Sarpong

Intel ist auf den 64-Bit-Zug aufgesprungen und hat am Mobile World Congress passende Mobile-Chips vorgestellt. Passend dazu bietet der Hersteller Entwicklungsumgebungen für die Android-App-Entwicklung an. Ein neuer Versuch des Chip-Produzenten im Mobile-Geschäft Fuss zu fassen.

Renee James, President Intel Corporation, war sogar persönlich nach Barcelona gereist. Am Mobile World Congress hat sie die neuesten Produkte des Chip-Primus in den Bereichen Computing- und Kommunikation, vom kleinsten Endgerät bis hin zu komplexen mobilen Netzwerk vorgestellt. Im Rahmen der Intel Pressekonferenz stellte James zwei "Atom"-Prozessoren und eine Kommunikationsplattform für LTE vor. Zudem gab sie mehrjährige Vereinbarungen mit Lenovo, Asus und Foxconn bekannt, durch die das Angebot Intel-basierter mobiler Endgeräte vergrössert werden sollen.

Intel betonte in seiner Mitteilung zum Messauftritt explizit, dass das Produktportfolio am Markt für mobile Geräte konkurrenzfähig sei. Ausserdem glaubt der Hersteller das nächste Zeitalter des Computings, das Internet der Dinge, aktiv mitgestalten zu können. "Ein anhaltendes Wachstum des Mobil-Marktes hängt von der Lösung komplexer Herausforderungen ab", betonte James. "Wir müssen das Potential der Daten erschliessen und gleichzeitig Milliarden von Endgeräten verlässlich und sicher durch modernste Kommunikations- und Computing-Technologien vernetzen."

64-Bit und Android

James präsentierte die möglichen Antworten auf diese Herausforderungen. Wie etwa Intels neuer Atom-Prozessor Z3480, Codename Merrifield. Der Chip liefert 2,13 Gigahertz Taktfrequenz und sei ausserdem kompatibel zu Googles Android. Zudem kann Intel mit dem Z3480 künftig selbst einen 64-Bit-Chip für Mobile-Geräte anbieten. Dabei dürfte Intel zum Nachzügler werden, da ARM, Hauptkonkurrent im Mobile-Geschäft diese anbietet und die Chips in erfolgreichen Produkten eingesetzte werden. Bestes Beispiel ist das iPhone 5S von Google-Konkurrent Apple.

Intel sieht sein 64-Bit-fähiges System-on-a-Chip (SoC) im Mainstream- und Performance-Segment. Das SoC soll bei rechenintesiven Anwendungen seine Stärken ausspielen. Selbst einfache Multimedia-Arbeiten seien möglich. Der neue Chip basiert auf der Architektur "Silvermont" in 22-Nanometer-Bauweise und bringt die Grafiklösung PowerVR Series 6 Graphics von Imagination Technologies mit. Zudem ist er für die Zusammenarbeit mit Intels Mobilfunkchip für LTE-Anwendungen, dem XMM 7160 konzipiert. Intel kündigte erste Endgeräte für das zweite Quartal dieses Jahres an.

Neue Details zu Moorefield

Intel gab zudem weitere Details über seinen kommenden Atom-Prozessor mit 64-Bit, das SoC Moorefield, bekannt. Moorefield rechnet ebenfalls mit 2,3 Gigahertz und nutzt vier Rechenkerne. Moorefield ist optimiert für das Zusammenspiel mit der neuen LTE-Plattform XMM 7260, die ebenfalls auf dem Mobile World Congress vorgestellt wurde.

Während des Mobile World Congress demonstrierte Intel die Spitzengeschwindigkeit der XMM 7260 von 300 Mbit pro Sekunde beim Download und 50 Mbit pro Sekunde beim Upload (LTE-Advanced Category 6) durch Carrier Aggregation. Die XMM 7260 soll ab dem zweiten Quartal verfügbar sein und basiert auf der im vergangenen Jahr vorgestellten Plattform XMM 7160.

Um die Entwicklung und Marktreife von Android-Anwendungen für Intel-basierte Endgeräte zu stärken, kündigte Intel neue Tools an. Mit dem Intels Integrated Native Developer Experience (Intel INDE) wird ein Werkzeug für die Entwicklung für Android- und Windows-Geräte angeboten. Das System Studio 2014 eignet sich hingegen für die Entwicklung von Embedded-, und System-Anwendungen. Mit dem XDK-Entwicklungswerkzeug können HTML5 basierte Apps produziert werden.

Mehr Sicherheit

Intels Device-Protection-Technik (Intel DPT) kommt von Intels Sicherheitsabteilung McAfee und soll Anwender vor Malware schützen und Unternehmenskunden helfen, persönliche Daten auf Intel-basierten Android-Endgeräten von Unternehmensdaten zu trennen. Intel rechnet damit, dass Anbieter von Management Lösungen für Mobilgeräte wie Airwatch oder Citrix im Laufe des Jahres Erweiterungen zur Verwaltung von Geräten mit Intels DPT anbieten werden.

Darüber hinaus stellte James die Funktionen der kostenlosen McAfee Mobile Security Lösung vor. Die Software läuft auf Android- und iOS-Geräten und ist ab sofort verfügbar. Zu den Schutzfunktionen gehören ein Diebstahlschutz, Backup für Kontaktdaten, ein Antiviren-Programm, App Protection, Web Protection sowie ein Anruf- und SMS-Filter.