Neue Hardware von Google

Google überrascht mit Surface-Konkurrent

Uhr | Aktualisiert

Google hat neue Produkte lanciert. Wer auf einen High-End-Nachfolger des Nexus 5 hoffte, wurde enttäuscht. Auch Googles Preispolitik gibt Rätsel auf.

Das Android-Tablet Pixel C von Google (Quelle: pixel.google.com)
Das Android-Tablet Pixel C von Google (Quelle: pixel.google.com)

Es war wie immer bei der Vorstellung neuer Nexus-Geräte: Blogs - allen voran androidpolice.com - deckten die Neuigkeiten bereits im Vorfeld auf und machten Googles Präsentation fast hinfällig. "Es gab einige Gerüchte", sagte CEO Sunder Pichai zu Beginn auf der Bühne. Und dann stellte er vor, was bereits bekannt war: Zwei Nexus-Smartphones, zwei Chromecasts und das Tablet Pixel C.

Mit Googles erstem selbst hergestellten Android-Tablet hatte kaum jemand gerechnet. Androidpolice enthüllte aber auch dieses schon vor der Veranstaltung. Begeisterungsstürme wie bei Apple blieben bei der Präsentation denn auch aus. Das hatte auch sein Gutes: Googles Veranstaltung verlief erstaunlich ruhig - ohne übertriebene Buzzword-Orgie mit nervig jubelndem Saalpublikum.

Nexus 5X und Nexus 6P

Laut Pichai gibt es mittlerweile rund 1,4 Milliarden aktivierte Android-Geräte. Hardware für Googles Betriebssystem sei in über 4000 unterschiedlichen Ausführungen erhältlich, schreibt der Konzern in einer Mitteilung. Gestern kamen zwei Smartphones hinzu: Huaweis Nexus 6P und LGs Nexus 5X.

Das Nexus 6P ist ein 5,7-Zoll-Smartphone. Es verfügt über den 64-Bit-Prozessor Snapdragon 810, eine Adreno-430-GPU und eine 8-MP-Frontamera. Das Gerät hat 3 GB LPDDR4-RAM und wahlweise 32, 64 oder 128 GB Speicher. Das WQHD-Amoled-Display mit Gorilla Glass 4 bringt eine Auflösung von 2560x1440 Pixeln bei 518 PPI. Die Ladung der Batterie beträgt 3450 mAh.

Das Nexus 5X ist ein 5,2-Zoll-Smartphone. Es verfügt über den 64-Bit-Prozessor Snapdragon 808, eine Adreno-418-GPU und eine 5-MP-Frontamera. Das Gerät hat 2 GB LPDDR3-RAM und wahlweise 16 oder 32 GB Speicher. Das LC-Display mit Gorilla Glass 3 hat eine Full-HD-Auflösung von 1920x1080 Pixeln bei 423 PPI. Die Ladung der Batterie beträgt 2700 mAh.

Beide Geräte haben einen 12,3-Megapixel-Kamerasensor auf der Rückseite, einen USB-Typ-C-Port und einen Fingerabdrucksensor. Viele Fans der Nexus-Linie zeigten sich im Internet enttäuscht: Das Nexus 5X sei nicht der erhoffte Nachfolger des Nexus 5, das Google Ende Oktober 2013 vorstellte. Wer ein High-End-Nexus-Gerät wolle, sei leider gezwungen, zum grossen Nexus 6P zu greifen.

Googles erstes selbst gebautes Tablet

Mit dem Pixel C stellte Google auch sein erstes selbst gebautes Tablet vor. Ähnlich wie beim Microsoft Surface und dem iPad Pro gibt es eine optionale Tastatur. Bei Googles Pixel C sind Tablet und Tastatur magnetisch miteinander verbunden, wobei das Tablet die Tastatur automatisch auflädt.

Das Pixel C hat ein 10,2-Zoll-Display mit 308 PPI und einer Helligkeit von 500 cd/m². Zum Vergleich: Computer-Bildschirme bieten meist eine Helligkeit von rund 200 bis 300 cd/m². Das Tablet läuft mit Nvidias Tegra-X1-Prozessor, 3 GB RAM und hat wahlweise einen 32 oder 64 GB Speicher.

Zwei neue Chromecasts

Google stellte zudem Chromecast-Geräte vor: Ein Update des Original-Chromecasts und den Chromecast Audio. Beide HDMI-Sticks kommen in einem neuen Design und drei Farben. Der bisherige Chromecast unterstützte nur Single-Band-WLAN, die neuen auch Dual-Band-WLAN nach 802.11 a/b/g/n/ac. Neu ist der Chromecast Audio, den Musikliebhaber an Lautsprecher anschliessen können. Beide Chromecasts arbeiten mit Apps wie Spotify, Deezer und Google Play Music zusammen.

Es gibt ausserdem ein Update für die Chromecast-App. Sie schlägt neu Inhalte auf Basis installierter Apps vor. Die App wird laut Google in den nächsten Wochen für Android und iOS verfügbar sein.

Verfügbarkeit und Preise

Der neue Chromecast und der Chromecast Audio sind im Play Store bereits bestellbar - für 39 Franken auch in der Schweiz. Das Pixel C soll laut Google "rechtzeitig vor den Weihnachtsferien" im Google Store erhältlich sein. Ob auch die neuen Nexus-Geräte in die Schweiz kommen, ist unklar.

Zu reden gibt Googles Preispolitik. "Google langt bei den Nexus-Smartphones ordentlich zu - jedenfalls in Deutschland", schreibt golem.de. "Beide Smartphones kosten je nach Modell bis zu 120 Euro mehr als es eigentlich sein müsste." Nur der Preis des Chromecasts sei nachvollziehbar. Sollten die Nexus-Geräte in die Schweiz kommen, dürfte mit einem ähnlichen Fantasie-Aufschlag zu rechnen sein.

Google kündigte zudem an, dass Android 6.0 Marshmallow nächste Woche für Nexus 5, Nexus 6, Nexus 7 2013, Nexus 9 und Nexus Player verfügbar sein wird. Die neuen Nexus-Smartphones liefert Google gleich mit Android 6.0 aus. Keine Updates gibt es für das Nexus 4 und das Nexus 7 2012.

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