Nachgefragt bei Tom Brühwiler

"Der .swiss-Namensraum wird ein exklusiver Club bleiben"

Uhr | Aktualisiert
von George Sarpong

Tom Brühwiler ist Head of Communication beim Registrar Hostpoint. Im Interview erklärt Brühwiler, welche Bedeutung die neue Top-Level-Domain .swiss für Schweizer Anwender haben könnte und wie Interessenten bei der Bewerbung für eine Adresse unterstützt werden.

Tom Brühwiler, Head of Communication bei Hostpoint. (Quelle: Hostpoint)
Tom Brühwiler, Head of Communication bei Hostpoint. (Quelle: Hostpoint)

Das Bakom verkündete am Tag der Präsentation auf Twitter den Eingang von über 1000 Bewerbungen für die Top-Level­Domain .swiss. Wie ist aus Ihrer Sicht die Resonanz auf das ­Angebot?

Tom Brühwiler: Überraschend positiv. Auch wenn wir vor allem in den ersten Tagen mit einem kleinen Hype gerechnet haben, waren wir doch überrascht, wie viele Anträge wir allein in den ersten Stunden entgegennehmen konnten. Selbst unter Privatpersonen besteht reges Interesse an .swiss, allerdings schliesst das Bakom derzeit Registrierungen von Privaten aus.

Wie unterstützen Sie Ihre Kunden beim Bewerbungsprozess für eine .swiss-Adresse?

Wir sind uns bewusst, dass es viele offene Fragen zu .swiss gibt. Wir haben darum in einem ersten Schritt einen umfangreichen FAQ in unserem Support-Bereich veröffentlicht. Auch unsere Kundendienstmitarbeitenden sind geschult und können Interessenten bei Fragen zu .swiss kompetent unterstützen.

Ist der Aufwand für .swiss-Adressen nicht etwas zu hoch?

Für uns als Registrar ist der Aufwand für .swiss-Domains nicht höher als bei den meisten anderen Domain-Namen. Allenfalls kommt vor der Bestellung ein etwas höherer Beratungsaufwand dazu. So klären wir etwa im Vorfeld ab, ob ein Kunde die Voraussetzungen für den Erhalt einer .swiss-Domain erfüllt. Da wir aber bereits jetzt Voranmeldungen für den Zeitraum nach der Sunrise Period, also der für Markeninhaber reservierte Registrierungsphase entgegennehmen, können wir in den allermeisten Fällen weiterhelfen.

Wie schätzen Sie das Marktpotenzial der Top-Level-Domain .swiss ein?

Tom Brühwiler: Durch die Beschränkung auf einen vom Bakom definierten Nutzerkreis wird .swiss zwar nie Höhenflüge wie .ch machen, das ist aber auch gar nicht das Ziel von .swiss. Die Möglichkeit, mit der neuen Domain-Endung auch im Internet ihre Herkunft und die damit verbundene «Swissness» zu zeigen, ist für viele Firmen und Organisationen aber eminent wichtig.

Wird dann die Top-Level-Domain .ch nicht obsolet werden?

Die .ch-Adressen werden durch die neuen .swiss-Endungen nicht überflüssig, das Gegenteil ist der Fall. Der .swiss-Namensraum wird ein eher exklusiver Club bleiben, da ausschliesslich Firmen und Organisationen mit einem expliziten Bezug zur Schweiz solche Namen registrieren können. .ch-Adressen sind daher nach wie vor sehr attraktiv, auch in preislicher Hinsicht, und können von jedem regis­triert werden.

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