State of the Internet Report

Die Schweiz ist ein IPv6-Land

Uhr | Aktualisiert

Die Schweiz ist bei IPv6 weltweit fast führend. Nur ein Land liegt laut Akamai vor der Schweiz.

(Quelle: geralt@pixabay)
(Quelle: geralt@pixabay)

Akamai hat seinen State-of-the-Internet-Bericht für das zweite Quartal 2015 veröffentlicht. Der Webspezialist untersuchte unter anderem Internetgeschwindigkeiten und die Nutzung von IPv6.

Europa surft schnell

Die weltweite durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeit stieg gegenüber dem ersten Quartal 2015 um 3,5 Prozent und erreichte 5,1 Megabit in der Sekunde (Mbit/s). Der Vergleich mit dem Vorquartal fiel für fast alle Top-10-Länder positiv aus. Nur Südkorea verzeichnete einen Rückgang um 2,1 Prozent auf 23,1 Mbit/s. Sieben europäische Länder sind in den Top 10: Schweden (Rang 4), Schweiz (Rang 5), Niederlande (Rang 6), Norwegen (Rang 7), Lettland (Rang 8), Finnland (Rang 9) und Tschechien (Rang 10).

Alle europäischen Länder erreichten im zweiten Quartal 2015 durchschnittliche Geschwindigkeiten über der Breitband-Schwelle von 4 Mbit/s. In 17 europäischen Ländern lag das Tempo bei 10 Mbit/s oder höher. Dazu zählen Schweden, Schweiz, Niederlande, Norwegen, Finnland, Tschechien, Dänemark, Rumänien, Belgien, Grossbritannien, Irland, Österreich, Deutschland, Portugal, Ungarn, Polen und die Slowakei. Schweden holte sich mit einer durchschnittlichen Verbindungsgeschwindigkeit von 16,1 Mbit/s (plus 1,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal) die Spitzenposition.

Auch der Vergleich mit dem Vorjahresquartal fällt für Europa positiv aus. Das grösste Plus verzeichnete Norwegen mit 38 Prozent. Auch die Slowakei (plus 34 Prozent), Portugal (31 Prozent), Finnland (27 Prozent), Polen (25 Prozent), Spanien (22 Prozent) und Deutschland (21 Prozent) wuchsen stark.

72,1 Mbit/s in Rumänien

Die weltweite durchschnittliche Spitzengeschwindigkeit im Internet stieg gegenüber dem ersten Quartal 2015 um 12 Prozent auf 32,5 Mbit/s. In Europa konnten neun Länder Quartalszuwächse verzeichnen, die von 0,2 Prozent in der Slowakei bis 3,7 Prozent in Norwegen reichten.

Die Rückgänge in Europa lagen bei 0,5 Prozent in Finnland bis 7,1 Prozent in Belgien. Neun europäische Länder erreichten durchschnittliche Spitzengeschwindigkeiten von mindestens 50 Mbit/s. Mit einem Wert von 72,1 Mbit/s verteidigte Rumänien seinen Spitzenplatz aus dem Vorquartal.

Der Jahresvergleich der durchschnittlichen Spitzengeschwindigkeiten zeigte für alle Europäer ein Wachstum. Das grösste gab es in Norwegen mit 34 Prozent. In den übrigen europäischen Ländern reichten die Werte von 4,1 Prozent in Österreich bis 31 Prozent in Finnland.

Südkorea bleibt auf Spitzenplatz

Im letzten Quartal berichtete der State of the Internet Report erstmals darüber, welchen Anteil Verbindungen über Akamai mit mehr als 25 Mbit/s an den gesamten Internetverbindungen über Akamai ausmachen. Der Hintergrund dafür war die Entscheidung der U.S. Federal Communications Commission vom Januar 2015, diese Geschwindigkeit als neue Breitband-Messlatte einzuführen. Im zweiten Quartal 2015 lag dieser Anteil bei 4,9 Prozent, was ein Plus von 7,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal bedeutet. Trotz eines Rückgangs um 5,5 Prozent auf 29 Prozent konnte Südkorea seinen globalen Spitzenplatz aus dem ersten Quartal 2015 halten.

Sieben europäische Länder erreichten bei Breitbandverbindungen von über 25 Mbit/s im zweiten Quartal 2015 die weltweite Top 10. Schweden (Rang 4) führt diese Länder mit einem Anteil von 15 Prozent an, gefolgt von Lettland (Rang 5), der Schweiz (Rang 6), Litauen (Rang 7), Norwegen (Rang 8), Finnland (Rang 9) und den Niederlanden (Rang 10). Die Zuwächse der Europäer im Vergleich zum Vorjahr reichen von 0,8 Prozent in Lettland bis zu 133 Prozent in Litauen.

Der Anteil der Verbindungen über Akamai, die die Breitband-Schwelle von 4 Mbit/s überschritten, stieg im zweiten Quartal 2015 weltweit um 1,1 Prozent auf 64 Prozent. Sämtliche europäische Länder zeigten durchgängig hohe Werte. Mindestens sieben von zehn Verbindungen waren 4 Mbit/s schnell oder schneller. Acht europäische Staaten wiesen dabei Raten von 90 Prozent oder mehr auf: Die Niederlande (95 Prozent), Rumänien (94 Prozent), Dänemark und die Schweiz (jeweils 93 Prozent), Schweden (92 Prozent), Belgien (91 Prozent) sowie Österreich und Finnland (jeweils 90 Prozent).

Schweiz baut bei IPv6 aus

Die Zahl der eindeutigen IPv4-Adressen, die sich mit Akamai verbanden, fiel im zweiten Quartal 2015 um rund 8,6 Millionen. Der Trend aus dem ersten Quartal drehte sich damit um. Sechs der weltweiten Top-10-Länder sahen in diesem Quartal einen Rückgang. Im letzten Quartal war das lediglich in drei davon der Fall. Unter den drei europäischen Ländern, die im zweiten Quartal die weltweiten Top 10 erreichten, verzeichnete Frankreich einen Rückgang um 2,6 Prozent, während Deutschland und Grossbritannien ein Plus von 1,4 Prozent beziehungsweise 0,6 Prozent verbuchen konnten.

Die weltweiten Top 10 bei Requests an Akamai über IPv6 wurden auch im zweiten Quartal 2015 wieder von europäischen Ländern dominiert. Wie im letzten Quartal war Belgien mit 38 Prozent aller Requests über IPv6 Spitzenreiter. Den grössten Zuwachs gab es in der Schweiz. Durch einen sprunghaften Anstieg um 168 Prozent kam die Eidgenossenschaft auf einen IPv6-Anteil von 23 Prozent, was den zweiten Platz im Ranking bedeutet. Wie im letzten Quartal waren auch dieses Mal wieder die USA und Peru die einzigen beiden nichteuropäischen Länder der weltweiten Top 10.

Die Netzbetreiber mit den höchsten Anteilen an IPv6-Anfragen waren Verizon Wireless (71 Prozent), Brutele (67 Prozent) und Telenet (53 Prozent). Die Zahlen von Verizon und Brutele waren dieselben wie im Vorquartal, während von Telenet erstmals mehr als die Hälfte aller Requests über IPv6 kamen.

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