Neues Smartphone und Fitnessband

MWC 2014: Samsung erfreut Galaxy-Fans

Uhr | Aktualisiert
von George Sarpong

Samsung hat am Mobile World Congress das neue Flaggschiff seiner Smartphone-Reihe vorgestellt. Endlich bietet auch Samsung Staub- und Spritzwasserschutz in einem eleganten Design an. Spannend könnte das S5 in Kombination mit dem erstmals präsentierten Fitnessband Gear Fit werden.

Keine Schauspieler, kein Orchester. Eine Messehalle des Mobile World Congress statt der Radio City Music Hall, Barcelona statt New York. Samsung hat gestern Abend das Galaxy S5 vorgestellt. Das Update des Flaggschiff-Modells Galaxy S4. Wie die Präsentation bietet Samsungs neuestes Topmodell im Vergleich zum Vorgänger wenig Spektakel. Dafür solide Technik und sinnvolle Weiterentwicklungen. Auch wenn diese bereits seit längerem bei den Mitbewerbern Samsungs zu sehen sind.

Samsungs Leiter des Geschäftsbereichs IT und Mobile Communications, JK Shin, brachte es auf den Punkt: "Mit dem Galaxy S5 kehrt Samsung zu seinen Wurzeln zurück, um sich auf jene Funktionen zu konzentrieren, die unseren Kunden am wichtigsten sind."

Dazu dürfte die Kamera zählen. Samsung spendierte dem S5 eine Kamera, deren Sensor mit 16 Megapixeln auflöst und einem Autofocus, der in 0,3 Sekunden das Motiv scharf auf dem Display anzeigen soll. Zusätzlich erlauben Software-Eingriffe HDR-Bilder, also Fotos mit einem grossen Dynamic-Umfang. Ausserdem können, wie bei einem Teleobjektiv, einzelne Bereich als scharf dargestellt werden, während der Rest des Bildes in Unschärfe verschwimmt.

Datendownload mit 150 Mbit pro Sekunde

Auch der Datenaustausch wurde verbessert. Das Galaxy S5 kommuniziert über LTE Kategorie 4. Das heisst, Daten werden maximal mit einer Bandbreite von 150 Mbit/s heruntergeladen und mit 50 Mbit/s hochgeladen. In dieser Kategorie sind mehrere Antennen vorgeschrieben, eine Vorgabe, die Samsung pflichtgemäss mit je zwei Sende- und Empfangsantennen erfüllt. Beim WLAN nutzt das Galaxy S5 wie bereits sein Vorgänger, das S4, den aktuellen Wi-Fi-802.11ac-Standard.

Samsung implementierte überdies eine Fuktion namens Download Booster bei der ein vohandenes Wi-Fi-Netz mit dem LTE-Netz kombiniert wird. Dadurch sollen Download-Zeiten drastisch verkürzt werden.

Sinnvolle Industrie-Entwicklungen übernommen

Sonys Kunden erfreuen sich schon lange an abgedichteten und dennoch elegant gestalteten Smartphones. Dieses Glück lässt Samsung künftig auch seinen Kunden zu teil werden. Das S5 ist gemäss dem Standard IP67 komplett gegen Wasser und Staub geschützt. Dennoch wirkt das Gehäuse schlicht und elegant im Design. Auch braucht es keine speziellen physischen Tasten wie Samsungs aktuelles OutdooR-Modell Galaxy S4 Active. Bei der Authentifizierung folgte Samsung dem Weg von Apple und bietet einen Fingerabruck-Sensor an. Dieser ist ebenfalls in den Home-Button integriert. Allerdings muss bei Samsung der Daumen über die Taste gewischt werden, da das Messfeld zu klein ist, um ein Bild des Daumens aufzunehmen.

Das im S4 vorgestellte S Health wurde in der neuen Version 3.0 vorgestellt. Es enthält Funktionen, die insbesondere Freitzeit-Sportler interessieren könnten, wie etwa ein Schrittzähler. S Health soll in Verbindung mit den ebenfalls am MWC vorgestellten Fitnessbändern neue Möglichkeiten bieten, die persönliche Fitness auszubauen.

Fitnessband Gear Fit

Mit dem Galaxy S5 präsentierte Samsung auch das Fitnessband Gear Fit. Damit steigt Samsung in einen Markt ein, der von Grössen wie Nike und Start-ups wie Fitbit dominiert wird.

Das Gear Fit kann wie Samsungs Smartwatch Nachrichten wiedergeben. Diese werden auf dem gekrümmten Oled-Display mit einer Diagonale von 1,84 Zoll angezeigt. Für Sportler bietet das Band Funktionen wie die Messung der Herzfrequenz oder einen Schrittezähler. Ausserdem eignet es sich für Outdoor-Sportler, da das Gear Fit gegen Staub und Wasser geschützt ist.

Spritz für Schnell-Leser

Samsung bietet mit dem Galaxy S5 und dem neuen Fitnessband die Funktion Spritz an. Diese wurde vom gleichnamigen US-Start-up lizensiert und könnte sich als wichtiger Trumpf für Samsungs Markteintritt im Wearablesmarkt erweisen. Spritz erlaubt es, Texte extrem schnell zu lesen. Dabei wird jedes Wort nacheinander eingeblendet. Bis zu 1000 Wörtern pro Minute lassen sich so erfassen. Auf der Testseite von Spritz können bis zu 500 Wörter pro Minute gelesen werden.

Samsungs neues Flaggschiff dürfte sicher seine Fans erfreuen, wenn es im April für 799 Franken auf den Markt kommt. Interessant dürfte auch Samsungs Fitnessbands Gear Fit sein, dass im April für 249 Franken lanciert wird. Zeigt es doch, dass Wearables bei den grossen Technik-Anbietern immer wichtiger werden und wohl doch mehr sind als ein momentaner Hype oder ein Zusatzgeschäft für Sportartikel-Hersteller.

Die Keynote in voller Länge: