Microsofts neue Strategie

Microsoft bringt Office auf das iPad

Uhr | Aktualisiert
von Marcel Urech und Andreas Heer (Kommentar)

Office gibt es neu auch für das iPad. Die Apps sind in 29 Sprachen verfügbar und kostenlos. Wer allerdings alle Funktionen nutzen will, muss ein Office-365-Abonnement lösen.

Wer auf dem iPad alle Office-Funktionen nutzen will, muss ein Abo bei Microsoft lösen (Quelle: Mikko Hypponen / twitter.com/mikko)
Wer auf dem iPad alle Office-Funktionen nutzen will, muss ein Abo bei Microsoft lösen (Quelle: Mikko Hypponen / twitter.com/mikko)

Microsoft hat Office für das iPad veröffentlicht. Excel, Word und Powerpoint sind damit erstmals für Apples Betriebssystem iOS ab Version 7 verfügbar. Der Download ist in 29 Sprachen und in 135 Ländern verfügbar. Die Apps sind gratis, ihr Funktionsumfang ist aber begrenzt. Wer Dokumente nicht nur anschauen, sondern auch bearbeiten und formatieren will, muss ein Office-365-Abo lösen. Office 365 Home Premium kostet monatlich 11,95 Franken oder 119,95 Franken pro Jahr.

Für die Kacheloberfläche von Windows 8 gibt es Office hingegen noch nicht. Analysten werten die Ankündigung von CEO Satya Nadella als Abkehr von Microsofts Strategie, auf die eigene Plattform zu setzen. Auch Office Mobile für das iPhone und das Google-Betriebssystem Android sind nun kostenlos.

Kommentar: Microsoft kapituliert

Microsoft Office ist nach wie vor das wichtigste und am weitesten verbreitete Standard-Büropaket. Word, Excel und Powerpoint sind praktisch unentbehrlich. Nun kommt die erste eigentliche Touch-Version ausgerechnet fürs iPad (Office 365 läuft zwar auf Windows-Tablets, ist aber nicht Touch-optimiert). Damit entfällt das Killer-Argument für die Anschaffung eines Windows-Tablets, und die beliebteste Tablet-Familie, die iPads, erhalten weiter Aufschwung.

Der Schritt, Office zuerst für den grössten Konkurrenten in der BYOD-Zeit zu bringen, kommt einer Kapitulation gleich - einer Kapitulation vor der Realität. Denn es ist Microsoft und den anderen Herstellern von Windows-Tablets nie gelungen, signifikant Marktanteile zu erobern. Man darf gespannt sein, welche Konsequenzen sich nun für die weitere Touch-Strategie von Microsoft ergeben werden.