Fachbeitrag

Digitale Transformation braucht vertrauenswürdige Beratung

Uhr
von Michael Schröder, Head of Business Consulting Zürich, Elca Informatik.

Digitale Transformation ist heute für alle Unternehmen ein Muss. Dazu braucht es sowohl fach­liches Know-how als auch die soziale Kompetenz, diese Veränderungen im Unternehmen ang­e­messen umzusetzen. Unternehmen sind damit oft überfordert – der Bedarf an kompetenter Beratung steigt. Hier eröffnet sich ein spannendes, aber auch anspruchsvolles Arbeitsumfeld.

Michael Schröder, Head of Business Consulting Zürich, Elca Informatik. (Quelle: Elca Informatik)
Michael Schröder, Head of Business Consulting Zürich, Elca Informatik. (Quelle: Elca Informatik)

Vor kurzem haben führende Unternehmen der Schweizer Finanzbranche die Gründung des neuen Verbandes "Swiss Fintech Innovations" bekannt gegeben. Das Ziel ist hoch gesteckt: Die Schweiz soll ein international führendes Zentrum für Digitalisierung und Innovationen in der Finanzbranche werden. Die Massnahme zeigt, dass die Finanzunternehmen hierzulande die Digitalisierung mittlerweile sehr ernst nehmen und erkannt haben, dass es sich dabei um keinen vorübergehenden Trend handelt, sondern um eine Glaubt man der Studie "Digital Switzerland 2016" der Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ) und des Verbands für Kommunikationsnetze Suissedigital, sehen knapp drei Viertel der Schweizer Unternehmen grosse Auswirkungen der digitalen Transformation auf ihr Unternehmen.

Ging es bisher darum, sich (lieber) nicht betroffen zu fühlen oder das Thema an die IT auszulagern, hat sich das Blatt heute gewendet: Die Frage lautet nicht mehr ob, sondern wie man "digitalisiert". Soziale Medien sollen für die Marke genutzt, eine User Experience geschaffen und Prozesse optimiert werden. Dies ohne übergreifende Strategie anzugehen, ist fahrlässig. Wichtige Aspekte, Überlappungen oder Verbindungen können so "untergehen" und müssen zu einem späteren Zeitpunkt für viel Geld wieder gehoben werden.

Ganzheitliche digitale Strategie

Eine agile Herangehensweise an die Digitalisierung erlaubt schnelle Erfolge und ein schrittweises Lernen in der Organisation. Interne und externe Potenziale werden zu erfolgreichen Geschäftsmodellen kombiniert, die Beziehung zwischen Fach- und IT-Abteilung wird zu einem kritischen Erfolgsfaktor, aber ohne eine übergreifende Führung "von oben" geht es nicht.

Bisher war die IT oft ein Kostenfaktor, die Möglichkeiten wurden und werden eher durch das Budget als durch eine zukunftsgerichtete Strategie bestimmt, wichtige Rollen sind nicht adäquat besetzt – "Business as usual" eben. Begreift ein Unternehmen die IT aber als "essenzielles Werkzeug", als Möglichkeit, neue Blickwinkel, Kundenbedürfnisse oder Geschäftsmodelle einzubinden, werden mit der Zeit Entwicklungen stattfinden, die mehr sein sollten als nur eine "digitale Substitution". Es sollte auch hier schon eine ganzheitliche digitale Strategie geben.

Das nächste Level ist erreicht, wenn die IT die Geschäftstätigkeit transformiert, wenn der IT-Einsatz proaktiv vorangetrieben wird, sich die IT in der Wertschöpfungskette deutlich widerspiegelt und sich die Prozesse sprunghaft verbessern. Das ist dann die "digitale Transformation", die ein "Digital Edge", das heisst ein Wettbewerbsvorteil durch digitale Technologien, gegenüber der Konkurrenz und dem Markt darstellen kann.

Das umfassendste Level ist erreicht, wenn das Unternehmen durch die Digitalisierung nicht nur optimal produziert, sondern "digitale Produkte" das Angebot ergänzen und schliesslich ersetzen. Prominente Beispiele hierfür sind E-Books, Online-Nachrichten oder -Reiseportale; sie sind gerade dabei, ihre physischen Pendants nach und nach zu verdrängen. Wenn dies schon heute so ist, was erwartet uns dann in den nächsten 10 bis 20 Jahren?

Oft ist in Unternehmen zwar die Erkenntnis, nicht aber das nötige Wissen vorhanden, diese Themen erfolgreich anzugehen. Daneben ist auch eine Weiterentwicklung der Organisation als "menschliches System" nötig, was bei den Beteiligten nicht nur Begeisterung, sondern auch Konflikte, Ängste und Widerstände auslösen kann. Jetzt sind Consultants gefragt. Als unabhängige Partner bringen sie interne und externe Perspektiven zusammen, verbinden sie mit dem Produktportfolio und giessen das Ergebnis in eine umfassende digitale Strategie – dies alles unter Einbezug der Beteiligten und eines adäquatem Change-Managements.

Consultants, die Unternehmen wirklich weiterbringen, sind nicht nur branchen- und IT-bezogen fit, sie zeichnen sich speziell auch dadurch aus, dass sie die Bedürfnisse des jeweiligen Unternehmens und der darin arbeitenden Menschen erfassen und in entsprechenden "digitalen Strategien" berücksichtigen. Solche fachlich und sozial kompetenten Menschen können als Consultants eine spannende und abwechslungsreiche Karriere machen – gerade heute sind diese Perlen sehr gesucht.

Webcode
8712

Passende Jobs