Die Zukunft des Storage

Hedvig setzt zum Sprung an

Uhr

Das Software-Start-up Hedvig will die Speicherverwaltung vereinfachen und verbindet dafür traditionelle Speichertechniken mit modernen wie S3 und Container. Noch dieses Jahr will Hedvig auf den Schweizer Markt kommen.

Speichersysteme könnten bald so einfach zu bedienen sein wie Toaster. Diesen Eindruck erhält, wer Avinash Lakshman zuhört, CEO und Gründer von Hedvig. Seit vier Jahren arbeitet Laksham mit seinem Team daran, dass IT-Verantwortliche Speicher mittels Software einfach einrichten, verwalten und skalieren können.

Der Miterfinder von Cassandra hat sich nach seiner Zeit bei Facebook auf dem Storage-Markt umgesehen und fand das Vorhandene veraltet, wie er gegenüber Medienvertretern an der IT-Presstour sagt. Im Meetingraum in den Büros des Unternehmens in Santa Clara erklärt er die Ziele des Storage-Start-ups.

Business stellt neue Anforderungen an IT

Anwender sollen mit der Software von Hedvig verschiedene Speichersysteme mit unterschiedlichen Protokollen bedienen können. Auf die Einbindung von Cloud-Diensten legt Hedvig besonders viel wert.

Denn User würden eine Cloud-Mentalität entwickeln. Virtualisierung und Selfprovisioning seien heute normal, erklärt Laksham. Auch die Trendtechnik Container steht bei Hedvig oben auf der Agenda. Das Unternehmen nutzte die Konferenz Docker-Con, um gleich drei neue Lösungen für die Container-Technik vorzustellen. Neue Ansätze seien nötig, da Unternehmen heute schneller auf Kundenwünsche reagieren und ihr Business und somit auch ihre IT anpassen müssten.

Als Anbieter sieht Hedvig seine Zukunft in der Entwicklung von Speichersoftware. Software-Defined Storage hebe ab, sagt Lakshams Kollege Darrel Billings, verantwortlich für den Support bei Hedvig. Er bezieht sich dabei auf Daten von den Marktforschern von Gartner. Demnach könnten bereits in drei Jahren rund 70 Prozent der Storage-Produkte "Software only" sein.

Ausserdem seien Server heute Commodity-Produkte. Weshalb sich Hedvig ohnehin nur über Software differenzieren könne. Verschärfend käme hinzu, dass immer mehr Unternehmen IT als Dienst bezögen, um Überprovisionierung und somit hohe Kosten zu vermeiden.

Hedvigs "Glücksformel"

Hedvigs Glücksformel lautet: Standard Server + Hedvid Software = Hedvig Distributed Storage Platform. Mit der Software könnten Compute und Storage getrennt voneinander betrieben und erweitert werden. Die Einrichtung und Verwaltung von Storage-Clustern kann auch bequem am Smartphone geschehen. Hedvigs Lösung benötigt zudem keinen Hypervisor, kann also auch direkt auf Servern betrieben werden, statt in einer VM-Umgebung. Hedvig erstellt virtuelle Festplatten. Diese werden von Servern als Disks angenommen und betreiben darauf die Applikaitonen.

Über Restful-APIs können Object Storage wie S3 für einen S3-Bucket oder Swift integriert werden. Künftig liessen sich auch x86-Server und Server auf Basis von ARM-Architekturen kombinieren und skalieren. Es gebe zwar noch keine Geräte am Markt, aber Tests hätten gezeigt, dass es funktionieren würde. Auf diese Weise sei man für die Zukunft gerüstet, sagt Billings.

Channel als Hebel

Obwohl erst vier Jahre am Markt, hat Hedvig auch in Europa grosse Kunden. Wie etwa LKAB, ein Mineur aus Schweden. Dieser nutzt Hedvig, um sein Back-up kostengünstig und einfach zu skalieren. Um am Markt Erfolg zu haben, setzt Hedvig auf den Channel. Hedvig bietet etwa Referenzarchitekturen an, wie Channel-Chef Phil Williams erklärt. Williams bringt Erfahrung von Netapp und Kaminario mit.

Rund 50 Partner zählen zu Hedvigs Channel. 40 Prozent stammten aus den USA und 60 Prozent aus Europa. Software-Defined habe in Europa früher abgehoben als in den Staaten, erklärt Williams. In der zweiten Jahreshälfte will Hedvig den Schweizer Markt angehen.

Gesucht werden Softwarepartner, Hardwarespezialisten und jene, die Appliances anbieten. Hedvig entwickelt auch Referenzarchitekturen für Solution Provider. Auf dem Partnerportal liefert Hedvig Tipps und Tricks. Hedvig erhält im Schnitt 10 Anfragen pro Woche von potenziellen Partnern.

Tags
Webcode
DPF8_1390