Industrie 4.0 in Rapperswil

Die Hochschule Rapperswil hat Ende August eine Konferenz zur nächsten Welle der Industrialisierung durchgeführt. Gäste von rund 150 Unternehmen folgten der Einladung der Hochschule. Die Besucher wollten wissen, wie sie die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Unternehmen im Zuge der Digitalisierung und mithilfe von technischen Entwicklungen verbessern können, wie die Hochschule mitteilt.

Roman Hänggi, Professor für Produktionsmanagement an der Hochschule für Technik Rapperswil, dämpfte die Erwartungshaltung der Gäste. Denn die Digitalisierung kremple einen Betrieb nicht von Grund auf um. Unternehmen könnten einfach das was sie bisher gemacht haben schneller, schneller, stabiler, kontrollierbarer und kostengünstiger erledigen, sagte Hänggi. Vor einer Digitalisierungskampagne sollten die Geschäftsprozesse in einem Unternehmen ordentlich strukturiert sein, riet Thomas Friedli, Professor für Produktionsmanagement an der Universität St. Gallen. Dann könnten Unternehmen davon profitieren, ergänzte er.

Weniger Serviceaufwand

Was digitalisierte Industrie-Prozesse leisten können, zeigte Wolfram Kolbe, Entwicklungsingenieur bei Heidelberger Druckmaschinen auf.

Seit der Einführung sogenannter Smart Services seien die Service-Einsätze an ausgelieferten Maschinen bei den Kunden durchschnittlich um 20 Prozent gesunken. Noch scheinen sich jedoch viele Unternehmen Zeit zu lassen.

Zum Ende der Konferenz präsentierten Friedli und Hänggi, eine Umfrage unter den Konferenz-Teilnehmern. Das Ergebnis: Ein Grossteil der Firmen sammelt aktuell Informationen über die Digitalisierung oder evaluiert Projekte. Der Event war auch Bühne für die HSR, um ihr Digital-Lab zu präsentieren. Betrieben wird es von der HSR, der Uni St. Gallen und dem IT-Dienstleister Cognizant. Das Labor soll im Herbst dieses Jahres seine Tore öffnen und bietet Unternehmen Beratungsservices an, um Digitalisierungsprojekte zu planen.