Neue Geräte und Funktionen

Synology zeigt DSM 6.1

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NAS-Hersteller Synology hat sein Betriebssystem Disk Station Manager in der Version 6.1 vorgestellt. Aufgrund der vielen Neuheiten dauerte die Veranstaltung erstmals einen ganzen Tag lang.

Synology hat gestern nach Pfäffikon (SZ) ins Seedamm Plaza Hotel geladen. Der Hersteller zeigte neue Produkte und Funktionen. Wie jedes Jahr war die Veranstaltung überaus gut besucht. Rund 300 Teilnehmer wollten wissen, welche neuen Funktionen das Synology-NAS-Betriebssystem Disk Station Manager (DSM) in der Version 6.1 bietet. Die Beta-Version soll noch im Oktober verfügbar sein.

Nach einer kurzen Vorstellung der anwesenden Partnerunternehmen Axis, Kingston, Seagate und Tandberg Data bedankte sich Synology-Geschäftsführer Tun-Hong Tu bei den Besuchern für die Unterstützung. Danach ging es um die Neuheiten, von denen Synology einige bietet. Deshalb dauerte der Event erstmals einen ganzen Tag und nicht nur wenige Stunden.

Neue Geräte

Dennis Schellhase, Head of Product Management, stellte neue Geräte vor, die im Verlauf des nächsten Jahres erhältlich sein sollen. Dazu gehört Synologys erste Rackstation mit drei Laufwerkschächte für 16 Bays. Die RS4017xs+ diene als Zwischenlösung zwischen 12 und 24 Bays. Integriert ist ein 8-Kern-CPU und zwei 10-Gbase-T-Ports. Der 16-GB-Arbeitsspeicher lässt sich auf bis zu 64 GB erweitern.

Ausserdem kündigte Schellhase den Launch eines All-Flash-NAS für den Einsteigerbereich an. Das Modell FS3017 bietet 2 x 6-Kern-CPU, RDMA für ISCSI, zwei 10-Gbase-T-Ports und 64 GB RAM, der sich auf bis zu 512 GB erweitern lässt. Das Gerät hat einen Algorithmus, der verhindern soll, dass alle SSDs auf einmal crashen könnten (RAID for SSD).

Stellte Synology am DSM-Event im vergangenen Jahr seinen ersten Router vor, baut das Unternehmen nun dieses Segment aus. War das erste Gerät noch für Consumer gedacht, ist das zweite Modell RT2600ac fürs Büro konzipiert. Es bietet im Vergleich zu Synologys erstem Router erhöhtes WLAN mit 2600 Mbps (2.4G + 5G) und enthält eine Dual-Core-CPU. Schellhase verspricht eine CPU-Auslastung von 30 Prozent dank hardwarebeschleunigter Bandbreitenkontrolle auf Applikationsebene. Damit lässt sich bestimmen, welche Anwendung auf welchem Gerät wie viel Bandbreite erhält. Durch die geringe Auslastung liesse sich der Router gleichzeitig etwa als Media Server nutzen.

Erweiterte Servicezeiten

Synology baut ausserdem seine Serviceleistung aus. So verspricht Schellhase eine verlängerte Erreichbarkeit der Serviceabteilung etwa am Wochenende. Ausserdem schicken Synology-Enterprise-Systeme ab nächstem Jahr alle 15 Minuten Systemstatusberichte an die Synology-Techniker für die Problemidentifikation. Laut Schellhase hat Synology keinen Zugriff auf die Daten. Ausserdem müssten die Nutzer dem Echtzeit-Monitoring für die proaktive Problemlösung zustimmen.

Synology entwickelte ausserdem einen Algorithmus für die Selbstreparatur von fehlerhaften Bits. Neu werde bei jeder Lese- und Schreiboperation eine Checksummenprüfung zur Identifikation korrupter Dateien durchgeführt. Im Systemüberwachungsbereich eines NAS bietet sich über den Ressoucen-Monitor neu die Möglichkeit, IOs auszulesen. Dazu führte Synology eine Applikationseinsicht ein. Die XS- und XS+-Modelle sind zudem neu mit einer Auto-Alarmierungsfunktion ausgestattet, falls die Auslastung zu hoch sein sollte. Der Storage-Analyzer bietet neu die Möglichkeit, Systemordner, Unterordner und Dateitypen anzusehen.

Synology geht in die Cloud

In puncto Sicherheit bietet Synology eine neue DSM-Code-Signatur. Ausserdem lassen sich vertrauenswürdige Geräte zuweisen, um vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Auf Hardwarebene bietet Synology neu sogenannte Smart-Tests und SSD TRIM für aktive und passive Server, manuell oder zeitplangesteuert. Zudem lässt sich auch ein dritter Ping Server (Quorum) hinzufügen. Neu ist ausserdem Shared Storage Architecture bei Virtual DSM für den automatischen Failover im Fehlerfall. Zero-Down-Time für unterbrechungsfreie DSM-Upgrades gehört nicht zu den Neuerungen, ist aber in Entwicklung, wie Schellhase versicherte.

Synology bietet neu auch eine Cloud. Weil Lösungen von Drittherstellern nicht perfekt passen, wie Schellhase sagte. Synologys Cloud2 sei Private und Public Cloud. Die Daten würden vorab nach dem Militärstandard AES-256 verschlüsselt. Die Preise für die Consumer- und Business-Pakete stünden noch nicht fest. Schellhase sagte aber, Synology wolle günstiger sein als Amazon. Über die Cloud ist etwa die Site Recovery möglich, bei der das NAS mit stündlichen Wiederherstellungspunkten geschützt werde. Dazu baue das Unternehmen ein Rechenzentrum in Deutschland, weitere sollen folgen. Schellhase unterstrich den Standort, der zeige, dass der DACH-Markt der wichtigste weltweit für Synology sei. Wie er auf Anfrage sagte, liegt der Schweizer Markt bezüglich Umsatz weltweit auf dem sechsten Rang für Synology.

Bei der Time Machine Backup ist es mit der Version 6.1 möglich, Back-ups auf unterschiedlichen Zielordnern zu erstellen. Dadurch liessen sich etwa Quota auf Ordner und Nutzer einstellen. Neu ist das Agentless-Backup-Project, um Back-ups aus dem DSM heraus zu initiieren ohne Installation von Clients. Hyper-Back-up bietet mit der Version 6.1 neu eine optimierte Deduplikation mit Cross-File-Deduplizierung, um stärker komprimieren zu können. Ausserdem lassen sich die Aufbewahrungsregeln besser individualisieren. Des Weiteren bietet Synology einen erweiterten Integritäts-Check inklusive Identifikation und Korrektur von defekten Sektoren.

Snapshot-Replikationen sind neu auch mit lokaler Replikation inklusive Pausierfunktion möglich. Ausserdem unterstützt es neu auch die VMware-Integration. Zudem ist es in der Beta von Virtual DSM neu auch möglich, Snapshots zu erstellen. Alle Geräte, die DSM 6.1 unterstützen, werden ausserdem USB Copy 2.0 bieten.

Alles neu bei der Audio Station

Bei der Photo Station ist es neu möglich, Bilder mit Tags und Kommentaren zu versehen. Die Audio Station kommt in komplett neu gestalteter Seite inklusive Pinfunktion, um Lieblingslieder auf die Homepage zu pinnen. Die Video Station hat eine neue Kindersicherung. Ausserdem unterstützt DS Video neu Android TV und Apple TV.

Die Cloud Station hat ebenfalls ein neues Design und eine verbesserte Synchronisation. Neu ist die Synology Universal Search, eine Suchfunktion, die Dateinamen, Inhalte und Notizen durchsucht. Der Filter für die Suchfunktion bieten über 40 Einstellungsmöglichkeiten.

Die Surveillance Station hat zahlreiche neue Features in Version 8.0. So lässt sich etwa die Auflösung von Livebildern herunterstufen, was insbesondere bei grösseren Installationen mit 40 oder mehr Clients sinnvoll scheint. Klickt man aber auf einen Client, zeigt es diesen im Vollbildmodus in der höchsten Auflösung an. Neu ist auch eine Pop-up-Funktion, sobald eine Kamera eine Bewegung erkennt. Die Surveillance Station unterstützt neu Axis Camera Application Platform (ACAP) für Plug-ins. Mehrere davon wie etwa Auto-Tracking bei einem sich bewegenden Objekt sind bereits integriert. Neu verfügbar ist auch der Surveillance Station Client, ein nativer Windows-Client, den es auch als portable und installierbare Version gibt. An MacOS werde gearbeitet.

Der neue Synology Chat à la Whatsapp ist direkt ins DSM eingebunden. Er bietet themenbezogene Kanäle, private Chats, erlaubt Kommentare und Bookmarks sowie eine Suchfunktion inklusive Hashtags. Synology bietet eine iOS- und Android-Unterstützung und auch einen Offline-Modus. Das vor einem Jahr vorgestellte Mailplus bietet neu auch eine Kalenderfunktion. Chat ist ebenfalls in den Kalender à la Google Hangout integriert. Ausserdem baute Synology Spreadsheet zum Office à la Microsoft Word aus.

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