Datenschutz

Microsoft passt Windows 10 nach EDÖB-Kritik an

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Windows 10 wird mit dem nächsten grossen Update ein bisschen schweizerisch. Microsoft reagierte offenbar auf Kritik des Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten und passte das Betriebssystem an.

Der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte (EDÖB) hat seine Untersuchung von Windows 10 beendet. Er prüfte, ob die Datenbearbeitung unter Windows 10 in allen Aspekten datenschutzkonform verläuft, wie die Medienstelle des EDÖB mitteilt.

Die Abklärungen des EDÖB hatten gezeigt, dass dies nicht der Fall ist. Es fehlten Informationen zur Speicherdauer übermittelter Daten, zum Inhalt von Browserdaten sowie zum Inhalt von Feedback- und Diagnosedaten. Es sei ausserdem zu umständlich für Nutzer, weitergehende Informationen zur Datenbearbeitung in den relevanten Passagen der Microsoft-Datenschutzerklärung nachzuschlagen.

Anpassungen kommen mit den zwei grossen Updates

Gemäss Mitteilung unterbreitete Microsoft dem EDÖB Vorschläge zur Behebung der Mängel. Der EDÖB prüfte diese Vorschläge und ergänzte sie. Microsoft habe sie einvernehmlich umgesetzt.

Mit den Anpassungen präzisierte Microsoft laut Mitteilung die Angaben zu den Datenbearbeitungen unter Windows 10. Microsoft werde die vom EDÖB geforderten Anpassungen weltweit über die beiden für 2017 geplanten Updates von Windows 10 ausrollen.

Zusammenarbeit mit Microsoft wird zum Vorbild für künftige Prüfungen

Das erste Update werde allen Benutzern die Einstellmöglichkeiten der Datenübermittlungen inklusive "umfangreicher Informationen" anzeigen. Nach dem zweiten Update sollen Nutzer während des Installationsprozesses direkt auf die entsprechenden Passagen der Datenschutzerklärung zugreifen können.

Laut Mitteilung erachtet der EDÖB die mit Microsoft erreichte Lösung als Mindeststandard für Anwendungen und Dienste anderer Unternehmen. Bei künftigen Abklärungen will der EDÖB die zu prüfenden Anwendungen an der mit Microsoft erzielten Lösung messen.

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