Deloitte CIO Survey

3 von 4 Schweizer CIOs haben zu wenig Zeit für Innovation

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In Schweizer Unternehmen gibt es immer noch viele Hürden, die Innovationen verhindern. Das zeigt eine Studie des Beratungsunternehmens Deloitte. Es hat mit 53 Schweizer CIOs gesprochen.

Quelle: Fotolia
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Marktforscher Deloitte hat im Oktober 2016 seine vierte CIO-Umfrage in der Schweiz durchgeführt. Es befragte 53 Schweizer Informatikentscheider zum Thema Innovation. Die Studie zeigt, dass es in Schweizer Unternehmen immer noch viele Innovationsbremsen gibt.

59 Prozent der Befragten gaben in der aktuellen Umfrage an, dass die Bedrohung durch innovative Wettbewerber zunimmt. 37 Prozent der CIOs sagten, dass die Bedrohungslage gleich sei wie letztes Jahr. Nur 4 Prozent der IT-Entscheider spüren einen geringeren Druck durch innovative Wettbewerber.

Rund ein Viertel der Umfrageteilnehmer sagte, dass sich für ihr Unternehmen trotz des Innovationshypes nichts verändert habe. Das bedeutet, dass rund drei Viertel der CIOs auf neue IT-Innovationen reagieren müssen. Gerade mal 22 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass es angemessen sei, mit neuen Technologien vorsichtig umzugehen. Wer eine Follower-Strategie fährt, ist in der Schweiz also in der Minderheit.

Die CIOs äusserten sich auch zur Zusammenarbeit zwischen dem Business und der IT. Laut Deloitte sucht die Business-Seite aktiv die Zusammenarbeit mit der Informatikabteilung, um neue Innovationen voranzutreiben.

59 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sich die Prioritäten der IT-Organisation in ihrem Unternehmen stark verändert hätten. Das Business fordere nun öfters neue Innovationen, die auf Technologie basieren.

In den befragten Firmen gibt es Barrieren, die Innovationen verhindern. 74 Prozent der CIOs sagten, dass ihnen für die Umsetzung von Innovationsprojekten die Zeit fehle. 45 Prozent der Umfrageteilnehmer sehen Innovationen dadurch gebremst, dass ihr Unternehmen ein Scheitern neuer Projekte kaum toleriere. Ebenfalls 45 Prozent gaben an, dass es schlicht an Talent fehle, um neue Innovationen umzusetzen.

53 Prozent der IT-Entscheider finden es schwierig, schnell neue innovative Fähigkeiten zu entwickeln. Der Grund dafür sei, dass die Unternehmen in den letzten Jahren die Reduzierung von Kosten und Risiken forcierten.

Laut der Umfrage verändert sich auch die Rolle des CIOs. 35 Prozent von ihnen stellen fest, dass die Verantwortung für einige oder sogar alle Tech-Innovationen gar nicht mehr in der IT-Abteilung liege.

Mehr als vier Fünftel der IT-Entscheider arbeiten daran, die Innovationsprozesse in ihrem Unternehmen stärker zu formalisieren.

Wie treiben Unternehme die Innovation voran? 65 Prozent der Firmen fahren laut der Umfrage eine Innovationsstrategie. Bis 2018 sollen es 86 Prozent sein. 57 Prozent haben Innovationsprozesse bereits formalisiert. In zwei Jahren sind es laut der Umfrage 80 Prozent.

Belohnungen für Innovationen gibt es in den befragten Firmen eher selten. Nur 8 Prozent setzen darauf, bis 2018 sollen es 22 Prozent sein. 51 Prozent der Firmen betreiben "regular external engagements". Deloitte meint damit, dass Unternehmen gezielt Anstrengungen unternehmen, um ihre Beziehung mit der Aussenwelt zu verbessern. Etwa politisches Lobbying oder Recruiting-Initiativen. In den nächsten zwei Jahren soll der Wert auf 59 Prozent steigen.

41 Prozent der Firmen setzen auf eine starke Kontrolle des Top-Managements. Bis 2018 sind es laut Studie 63 Prozent.

Investition in Tech-Innovationen ziehen Fachkräfte und neue Talente an. Dieser Meinung sind 53 Prozent der Befragten.

Die Prioritäten von CIOs wandeln sich

An der letzten Umfrage nahmen 56 IT-Leiter aus der Schweiz teil. Gut die Hälfte der Befragten gab damals an, mit mehr Geld für die Unternehmens-IT zu rechnen. Die andere Hälfte ging von gleichbleibenden Budgets aus. 54 Prozent der Umfrageteilnehmer mussten den Spagat schaffen, Kosten zu senken und neue Innovationen im Unternehmen zu schaffen. Das unterschied die Schweizer CIOs damals von ihren Kollegen im Ausland.

2014 zeigte die Studie, dass die befragten 55 IT-Verantwortlichen nicht bloss Kosten senken, sondern auch die Geschäftsstrategie unterstützen wollten. Software-as-a-Service sei in der Schweiz keine Randerscheinung mehr, schrieb Deloitte damals.

An der ersten "CIO Survey" im Jahr 2013 nahmen 56 IT-Entscheidungsträger teil. Das Fazit lautete, dass Schweizer CIOs bei der Einführung neuer Technologien zurückhaltend waren. Sie setzten den Schwerpunkt auf den Betrieb der Infrastruktur.

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