Für Zeitlupenvideos

Sonys neue Handy-Kamera filmt 1000 Bilder pro Sekunde

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Schnell, schneller, Sony: Der Hersteller von Kameras für Smartphones hat einen neuen Chip vorgestellt. Mit diesem können Handy-Filmer Zeitlupenvideos mit 1000 Bildern pro Sekunde aufnehmen.

Quelle: Pixabay/Unsplash
Quelle: Pixabay/Unsplash

Das Smartphone ersetzt heute bei immer mehr Anwendern die Foto- und Videokamera. Ein Feature wird dabei immer wichtiger: die Zeitlupenfunktion. Je mehr Bilder pro Sekunde die Kamera aufnimmt, desto spektakulärer die Videos. Ein aufwendiger Prozess, für den Handyanbieter Kompromisse eingehen. Viele Geräte filmen Zeitlupenaufnahmen mit einer geringen Auflösung.

Ein wichtiger Kamerachiphersteller im Smartphone-Geschäft ist Sony. Apple nutzt etwa Sonys Kameramodule für seine iPhones. Sony hat nun ein neues Kameramodul für Smartphones vorgestellt.

Der neue Chip kann laut einer Mitteilung Fotos mit einer Auflösung von 19,3 Millionen Pixel bei einer Belichtungszeit von 1/120 Sekunde auslesen. Dies sei viermal schneller als bei bisher am Markt erhältlichen Kameramodulen, schreibt Sony. Die kurze Belichtungszeit hilft, Verformungen von sich schnell bewegenden Objekten auf Fotos zu vermeiden.

Eine fahrende Modelleisenbahn, aufgenommen mit einer Belichtungszeit von 1/30 Sekunde. Die Lok scheint abgeschrägt zu sein.

Die gleiche Modelleisenbahn, aufgenommen mit einer Belichtungszeit von 1/120 Sekunde. Durch die kürzere Belichtungszeit wird die Lok korrekt, also gerade, gefilmt.

1000 Bilder pro Sekunde

Mit dem neuen Modul könnten Smartphone-Regisseure Action-Sequenzen in Super-Zeitlupe aufnehmen. Sony verspricht Videos mit 1000 Bildern pro Sekunde und das in Full-HD. Zum Vergleich: Apples iPhone 7 und Samsungs Galaxy S7 filmen Zeitlupenvideos mit maximal 240 Bildern pro Sekunde.

Sonys Ingenieure schoben hierfür einen schnellen DRAM-Speicher zwischen die lichtempfindliche CMOS-Sensorschicht und die dahinterliegende Schicht mit Schaltkreisen für die Datenverarbeitung. Der DRAM speichert Bilddaten vorübergehend, er dient quasi als Datenpuffer.

Bisher baut Sony Kameramodule mit einem Sensor und Schaltkreisen für die Verarbeitung von Bilddaten.

Sonys neuer Sensor liegt auf einem DRAM-Speicher. Dieser dient als Puffer. Er nimmt die grossen Datenmengen des Sensors auf und gibt diese nach und nach an den langsameren Bildprozessor weiter.

So sieht Sonys neues Sensorlayout im Detail aus.

Weniger Bildrauschen

Am Rande erwähnt Sony einen weiteren Vorteil. Das Signalrauschen, das bunte Flecken auf schlecht belichteten Fotos erzeugt, soll mit dem neuen Chip geringer werden.

Sony präsentierte den neuen Chip am 05. Februar an der International Solid-State Circuits Conference (ISSCC) in San Francisco. Wann der Chip in Kameras verbaut wird, ist noch nicht bekannt.

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