HSLU-Studie

Schweizer Crowdfunding-Markt knackt 100-Millionen-Marke

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Crowdfunding-Plattformen boomen. 2016 haben sie in der Schweiz über 100 Millionen Franken vermittelt. Im laufenden Jahr soll der Markt um das Vierfache wachsen.

Quelle: Pixabay / CC0 Public Domain / eak_kkk
Quelle: Pixabay / CC0 Public Domain / eak_kkk

Schweizer Crowdfunding-Plattformen haben 2016 erstmals über 100 Millionen Franken vermittelt. Gegenüber dem Vorjahr stieg das Volumen von knapp 28 Millionen auf 128 Millionen Franken um mehr als das Vierfache. Dies geht aus dem "Crowdfunding Monitoring Schweiz 2017" der Hochschule Luzern (HSLU) hervor. Für das laufende Jahr erwarten die Autoren der Studie ein weiteres Wachstum auf bis zu 400 Millionen Franken.

Zurzeit bestünden hierzulande etwa 50 Crowdfunding-Portale. Im vergangenen Jahr wickelten sie den Ergebnissen zufolge die Finanzierung von über 3000 Kampagnen ab. Mehr als 100'000 Menschen hätten diese Kampagnen finanziell unterstützt. Neben Privatpersonen wecke Crowdfunding zunehmend das Interesse von professionellen Investoren, schreiben die Studienautoren.

Immobilien-Crowdfunding treibt das Wachstum

Zur Steigerung habe vor allem das sogenannte Real Estate Crowdinvesting beigetragen, schreiben die Studienautoren. Der Markt für Immobilien-Crowdfunding bestehe erst seit 2015 und habe im vergangenen Jahr bereits ein Volumen von 32,4 Millionen Franken erreicht.

Mit Real Estate Crowdinvesting könnten Investoren zu Miteigentümern einer Immobilie werden. Als Beispiel dient etwa Crowdli. Das Ostschweizer Start-up will eine Alternative zu Immobilienfonds bieten. Nutzer können auf der Website des Unternehmens ohne zusätzliche Gebühren in Immobilien investieren.

Entwicklung erfolgreich finanzierter Kampagnen nach Volumen und Anzahl von 2008 bis 2016. (Quelle: Crowdfunding Monitoring 2017 / HSLU)

Crowdlending boomt

Am schnellsten wächst der Bereich Crowdlending, wie aus der Studie hervorgeht. Im Vergleich zum Vorjahr stieg das Volumen in diesem Bereich von knapp 8 Millionen auf über 55 Millionen Franken. Von diesem Betrag entfällt mit 28,1 Millionen Franken der Löwenanteil auf Kredite an KMUs.

Beim Crowdlending legen Menschen zusammen und vergeben den Betrag als Kredit an eine Privatperson oder ein Unternehmen. Dieses Geschäftsmodell verfolgt etwa das Fintech-Unternehmen Lend. Die Firma will die Kreditvergabe möglichst effizient abwickeln. Die Firma verspricht transparente Gebühren und tiefere Zinsen als Banken.

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