ETH-Auszeichnung

Informatikerin erhält Rössler-Preis

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Olga Sorkine-Hornung hat den Rössler-Preis gewonnen. Die ETH verleiht den Preis seit 2009 jährlich an junge Professoren. Sorkine-Hornung ist die zweite Frau, die den Preis erhält.

Preisträgerin Olga Sorkine, ETH-Präsident Lino Guzzella (l.) und Preisstifter Max Rössler (Quelle: ETH Zürich/Nicola Pitaro)
Preisträgerin Olga Sorkine, ETH-Präsident Lino Guzzella (l.) und Preisstifter Max Rössler (Quelle: ETH Zürich/Nicola Pitaro)

Die Schulleitung der ETH Zürich hat sich entschieden. Der diesjährige Rössler-Preis geht an Olga Sorkine-Hornung, wie die ETH Zürich mitteilt.

Sorkine-Hornung bekommt den mit 200'000 Franken dotierten Preis für ihre Leistungen im Bereich Computergrafik, wie es im Communiqué der Hochschule heisst. Die 36-jährige Informatikprofessorin entwickelte unter anderem Methoden, mit der sie die Oberfläche von komplizierten geometrischen Figuren in Echtzeit verändern und animieren kann.

Olga Sorkine führt Max Rössler eine ihrer Entwicklungen vor: Ein veränderbarer Joystick, dessen Bewegungen und Drehungen eine Figur auf dem Bildschirm animieren (Quelle: ETH Zürich / Peter Rüegg).

Filmindustrie nutzt Technik von Sorkine-Hornung

Sorkine-Hornung sei mit diesen Methoden weltweit führend in der geometrischen Modellierung und der digitalen Bearbeitung von Geometrie. Die Technik findet gemäss ETH in der Unterhaltungs- und Filmindustrie Anwendung. Dort nutze man Sorkine-Hornungs Methoden, um Fantasiefiguren zu animieren.

Die von Sorkine-Hornung entwickelte Technik findet aber auch in anderen Branchen Verwendung. Der Hörgerätehersteller Sonova nutze sie, um individuell angepasste Hörgeräteschalen am Computer zu planen und aus einem Stück zu fertigen. Weitere Beispiele seien die Zahnmedizin und die Architektur.

Mit 15 Jahren an die Uni in Tel Aviv

Olga Sorkine-Hornung ist in Russland geboren und aufgewachsen. Als sie zwölf Jahre alt war, wandere ihre Familie nach Israel aus. Dort studierte sie mit 15 Jahren an der Universität Tel Aviv Mathematik und Informatik. Während ihres Militärdienstes in Isreal begann sie ihr Masterstudium und ihre Forschung in der Computergrafik.

2011 kam Sorkine-Hornung nach Zwischenstationen in Berlin und New York als Assistenzprofessorin an die ETH Zürich. Seit 2014 ist sie ausserordentliche Professorin.

ETH verleiht den Preis seit 2009

Der Rössler-Preis geht jedes Jahr an eine junge Professorin oder einen jungen Professor der ETH Zürich. Der Preis wird seit 2009 durch die ETH Zürich Foundation finanziert, an die Max Rössler eine grosszügige Schenkung ausgerichtet hat. Die Ausgezeichneten erhalten 200‘000 Franken für ihre Forschung.

Verschiedene Stäbe und Gremien der ETH Zürich ermitteln jedes Jahr Talente, die sich durch wissenschaftliche Exzellenz und herausragende Leistungen in Forschung und Lehre auszeichnen. Ihre Kandidaten schlagen sie der Schulleitung der ETH Zürich vor, die wiederum die Jury bildet.

Die Schulleitung informiert Max Rössler über ihre Wahl. Folgende Forscher erhielten bisher den Rössler-Preis:

  • 2016: Christophe Copéret (Anorganische Chemie)

  • 2015: David Norris (Material-Engineering)

  • 2014: Christian Wolfrum (Fettleibigkeitsforschung)

  • 2013: Olivier Voinnet (RNA-Biologie)

  • 2012: Nicola Spaldin (Theoretische Werkstoffkunde)

  • 2011: Andreas Wallraff (Festkörperphysik)

  • 2010: Gerald Haug (Klimageologie)

  • 2009: Nenad Ban (Mikrobiologie)

Webcode
DPF8_46793

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