Research-Splitter

Die Digitalisierung läuft nicht ohne Analytics

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Für mehr als jedes dritte Unternehmen zählt das Thema Big Data oder im erweiterten Sinn Business Analytics zu den derzeitigen Topthemen auf der Agenda. Nur noch selten wird Big Data als Hype abgetan. Eine absehbare und verständliche Entwicklung, denn ohne Analytics wird sich die digitale Transformation nicht erfolgreich umsetzen lassen.

Philipp A. Ziegler, Geschäftsführer, MSM Research AG
Philipp A. Ziegler, Geschäftsführer, MSM Research AG

Big Data fällt die vornehme Aufgabe zu, aus Daten wertschöpfungsgenerierende Informationen zu schaffen und die Metamorphose alter Geschäftsmodelle hin zu neuen Businessmodellen zu ermöglichen – hin zu Modellen, mit denen auf Marktveränderungen und Kundenwünsche rascher und besser reagiert werden kann.

Wie unsere letzte Big-Data-Umfrage ergab, stehen an der Spitze der Datenquellen die Enterprise-Anwendungen. Eine starke Zunahme an Daten erwarten die Befragten aus mobilen Geräten und Applikationen sowie aus Video-, Bild- und Audioquellen. Wie umfassend der mittlerweile gefüllte Datensee der Unternehmen für Simulationen, die virtuelle Erprobung neuer Produkte, für Trendanalysen zur weiteren Entwicklung des Leistungsportfolios oder der Verbesserung der Kundenansprache erfolgreich genutzt wird, bleibt noch offen. Vieles ist heute auch erst in Pilotprojekten angelaufen. Immerhin gibt jedes fünfte der befragten Unternehmen zu Protokoll, entsprechende Big-Data-Lösungen bereits einzusetzen, und weitere 20 Prozent diskutieren über eine Einführung oder auch Erweiterung ihrer bestehenden Umgebung.

Ein gewaltiger Schub an neuen Daten

Die Datenflut wird weiter zunehmen und an Umfang und Menge exponentiell zulegen. Der Weg in die digitalisierte Welt wird einen gewaltigen Schub an weiteren Daten auslösen. Daten, die aus der Vielzahl von Endgeräten, Sensoren oder IoT-Chips generiert und in die digitalen Prozesse eingespeist werden, liefern enormes Potenzial an wertschöpfungssteigernden Informationen. Richtig analysiert steigern sie die Fähigkeit eines Unternehmens, einerseits Kosten einzusparen, andererseits auch weitere Märkte und zusätzliche Kundensegmente mit neuen Produkten und Dienstleistungen anzugehen.

Die Optimierung der Wertschöpfungskette und der verstärkte Kundenfokus steht bei den Unternehmen an der Spitze der Zielsetzungen, die mit dem Einsatz von Big-Data-Anwendungen erreicht werden sollen. Der Erfolg im Unternehmen hängt nicht nur von der Sicht nach innen, respektive tieferen Kosten ab, sondern zumindest in gleichem Masse auch von der Fähigkeit, sich aus den gewonnenen Informationen und Erkenntnissen inspirieren zu lassen, um mit frischen Ideen wettbewerbsrelevantes Potenzial und neue Märkte anzugehen.

Hohe Zuwachsraten im Schweizer Big-Data-Markt

Big Data ist eng mit der digitalen Transformation verbunden. Kaum ein grösseres Digitalisierungsprojekt wird ohne eine Big-Data-Lösung auskommen. Aber erst der Grad an "Reibungslosigkeit" des Zusammenspiels wird über Erfolg und das Mass der Ausschöpfung von neuem, gewinnbringendem Potenzial entscheiden.

Die Ausgaben werden sich wohl parallel entwickeln: mit kräftigen Schritten nach oben. Obwohl der Schweizer Big-Data-Markt 2017 insgesamt noch ein eher kleineres Projektvolumen (Infrastruktur, Services und Software) mit einem Anteil von marginalen 2,5 Prozent am ICT-Gesamtmarkt aufweist, gehört die Zuwachsrate mit über 30 Prozent zu den am schnellsten wachsenden Teilmärkten der ICT. Damit zählt Big Data zu unseren "Big Five", zu den Topmärkten, die das künftige Wachstum des gesamten Marktes wesentlich prägen weden.

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