Automatisierte Passkontrolle

Passkontrollroboter scannen am Flughafen Zürich Gesichter

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Seit heute sind acht Grenzkontroll-Roboter am Flughafen Zürich in Betrieb. Die Automaten vergleichen Passfotos mit dem Gesicht der Person, die per Flugzeug verreisen möchte.

(Source: Alexander Wilms / Fotolia.com)
(Source: Alexander Wilms / Fotolia.com)

Seit heute kontrollieren auch Roboter die Pässe von Reisenden am Flughafen Zürich, wie die Flughafenbetreiberin mitteilt. Zusätzlich zum Personal sind acht Roboter damit beschäftigt, das Foto im Pass mit dem Gesicht der Person zu vergleichen, die zum Gate möchte. Parallel zur biometriegestützten Gesichtsprüfung führt der Automat auch eine Kontrolle der Personendaten durch.

Die Identitätsprüfung per Roboter und damit die selbständige Übertretung der Schengengrenze ist freiwillig. Alternativ können weiterhin bediente Passkontrollschalter genutzt werden. Die während des Gesichtschecks erhobenen Biometriedaten – gemessen werden zum Beispiel die Abstände zwischen Augen, Nase und Mund - werden laut Flughafenbetreiberin umgehend wieder gelöscht.

Die Flughafenbetreiberin installierte die automatisierten Schleusen im Rahmen eines Umbaus der Passkontrollhalle. Sie sollen der angestrebten Modernisierung und der Kapazitätserweiterung dienen. Je nach Erfahrungen mit den ab heute eingesetzten Robotern sollen bis Mitte 2018 fünf weitere automatisierte Schleusen eingebaut werden – bis dahin soll auch der generelle Umbau der Passkontrollhalle abgeschlossen sein. Die Kosten für den Umbau inklusive automatisierter Schleusen sollen rund acht Millionen Franken betragen, sagt die Flughafen Zürich AG – der Anteil der acht Schleusenroboter daran soll 1.7 Millionen Franken betragen.

Einige Fluglinien führten die biometriegestützte Gesichtsprüfung an Fluggästen bereits versuchsweise durch. Finnair machte entsprechende Tests im Mai dieses Jahres. Bei Finnair basierte die Identitätsprüfung aber auf dem Smartphone. Reisende, die sich maschinell überprüfen lassen wollten, mussten zuvor mithilfe einer App von sich selbst ein Foto machen. Dieses auf dem Smartphone gespeicherte Bild wurde dann von einem Scanner mit demjenigen im Pass verglichen – und zusätzlich noch von einem Finnair-Angestellten kontrolliert.

Experten glauben, dass die Identitätsprüfung per Gesichtserkennung stark im Kommen ist – siehe iPhone X. Obwohl die Technologie durchaus noch Schwächen zeigt – man erinnere sich an die Face-ID-Demo vor zwei Wochen, die nicht funktionierte. Auch am Flughafen Zürich hatte sich der Start der automatisierten Gesichtserkennung wegen Software-Problemen verzögert. Die Technologie wirft zudem Datenschutzfragen auf.

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